Platzverweis für Obst: Rot-Weiss startet Saison mit 0:3-Dämpfer gegen Wiedenbrück

Die Schlüsselszene: Nach einer Kopfnuss fliegt Jeffrey Obst vom Platz. Fotos: Gohl
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  • Die Schlüsselszene: Nach einer Kopfnuss fliegt Jeffrey Obst vom Platz. Fotos: Gohl
  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Mit hohen Erwartungen gingen Anhänger, Verantwortliche und Mannschaft von Rot-Weiss Essen am heutigen Samstag in die neue Spielzeit der Regionalliga-West, doch in der Partie gegen den SC Wiedenbrück 2000 gab’s einen ordentlichen Dämpfer: 3:0 mussten sich die Essener in Unterzahl geschlagen geben. Trotz heftiger Proteste der eigenen Fans frühzeitig vom Platz musste Neuzugang Jeffrey Obst.

Bester Stimmung waren die 9.107 Zuschauer an die Hafenstraße gereist, die guten Ergebnisse der Vorbereitungsspiele gegen hochkarätige Teams wie RCD Mallorca oder die erste Mannschaft des FC Köln ließen erneut die Hoffnungen auf den Aufstieg aus der Regionalliga-West entflammen.

Doppelpack für Ex-Essener

„Vor dem ersten Spieltag weiß keiner so richtig, wo er steht“, weiß Alfons Beckstegge, Trainer des SC Wiedenbrück. Aus taktischen Gründen nicht in der Startformation von Rot-Weiss ist Benjamin Baier, die Binde des ehemaligen RWE-Kapitäns trägt nun Moritz Fritz. Die Essener dominieren von Anfang an die Partie, fast alles läuft dabei über die rechte Seite. In der 21. Minute bemerkt Vojno Jesic dort Kevin Behrens, dessen Zuspiel in die Strafraummitte setzt Marwin Studtrucker auf SC-Keeper Marcel Hölscher. Studtrucker bleibt trotz vieler guter Szenen glücklos, bezeichnend sein frustrierter Tritt gegen den Pfosten. In der 26. Spielminute zappelt die Kugel endlich im Netz, über die erhoffte 1:0-Führung kann Rot-Weiss sich nicht freuen. Rabihic hatte auf Studtrucker gespielt, der stand aber im Abseits. Dann die Schlüsselszene: Nach einem harmlosen Zweikampf in Minute 44. fällt Obst, wälzt sich auf dem Ball und hält ihn mit Füßen und Händen. Sein Gegenspieler moniert die Attacke, Obst verpasst ihm für jeden sichtbar eine Kopfnuss – berechtigte rote Karte! Auf insgesamt 44 Pflichtspielminuten kommt der Neuzugang so in der Spielzeit 2015/2016, jetzt drohen bis zu sechs Wochen auf der Tribüne. „Es ist eine Szene, die uns aus dem Spiel bringt: die rote Karte“, analysiert RWE-Cheftrainer Jan Siewert. Unter Schock, begleitet von lauten Pfiffen für Schiri Mitja Stegemann geht’s in die Kabinen.
Zu unruhig, zu hektisch startet Rot-Weiss in Hälfte zwei, lässt Ruhe und Selbstsicherheit vermissen. Folgerichtig geht die erste Gelegenheit an Wiedenbrück: Über links kommend – hier fehlt Obst – zeigen Kamil Bednarski und Massih Wassey schickes Kombinationsspiel, Julian Looses Schussversuch landet auf dem Netz. Größte Chance für Rot-Weiss in der 59. Spielminute: Der eingewechselte Lucas Arenz scheitert an Keeper Hölscher. Bis zur 81. halten die Essener dem Druck stand, dann darf der SC jubeln. Bednarski startet einen langen Lauf über die leere linke Seite, lässt Abwehrgiganten Philipp Zeiger aussteigen und hat auch mit Heimann keine Probleme: 1:0 für Wiedenbrück. Acht Zeigerumdrehungen später legen die Gäste nach, erneut kommt der Sportklub über links, Aleksander Kotuljic punktet aus der Drehung. Vorbei ist es aber noch nicht, den Schlusspunkt zum 3:0 setzt Ex-ETB-Spieler Bednarski mit seinem zweiten Treffer.

Echt heftig!

„Das Ergebnis ist unterm Strich echt heftig“, gibt sich Wiedenbrück-Trainer Alfons Beckstegge bescheiden. „Es hätte auch andersrum ausgehen können!“ Doch: „Wenn du nach Essen fährst und drei Punkte holst, ist das ein besonderer Tag“, freut sich Beckstegge. Geknickt ist RWE-Coach Siewert: „Durch die gute Vorbereitung gab es eine hohe Erwartungshaltung.“ Das Problem heute: „Wir machen die Tore nicht.“ Daran soll gearbeitet werden, nächste Woche besucht im DFB-Pokal Fortuna Düsseldorf das Stadion Essen, bereits am 14. August ist um 19.30 Uhr der SV Rödinghausen Gast an der Hafenstraße. „Wir werden kommen!“, verspricht Chefcoach Siewert.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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