... ein KLEINER PRINZ in der KIRCHE ...

...Heiligabend, ist DA!
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HEILIGABEND 2016
„Oase-Gottesdienst“ in Essen-Holsterhausen
„…BITTE, ZÄHME MICH…!“
= oder FREUNDE FINDEN...
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine_Prinz

Gottesdienst-Erlebnisse

....

Meistens freut man sich sehr.
Auf Weihnachten. Auf den HEILIGEN Abend.
Nun, spät abends, als wir uns in den Gottesdienst aufmachten, war der HEILIGE ABEND schon fast vorbei.
Eine solche Messe beginnt um 23 Uhr. Es ist fast windstill, ruhig und fast friedlich. So wirkt die Stadt eben nachts, in der HEILIGEN NACHT!
Es ist auch ruhig in der Kirche, obwohl doch einige Menschen schon da sind.
Meistens, ja, freue ich mich sogar auch wieder auf diesen Teil des Abends. Auf den Kirchgang, als Abschluss.
Seit einigen Jahren ist dieser immer wieder auch irgendwie schön.
Ich betrete den modernen, dezent unterkühlt wirkenden Raum. Aber nein, in dem Moment, wo ich die TANNE erblicke, die Krippe darunter und den Schein der Christbaumkugeln erhasche, wird es sogleich wärmer.
Ich bin gerne dort in dieser „etwas anderen Kirche“ zu den etwas „anderen Gottesdiensten“, besonders in der Advents-und Weihnachtszeit.
Ich suche mir gemeinsam mit meiner Mutter einen Platz, es wird ein wenig dunkler um uns herum und Musik ertönt, es geht los.
Man begrüßt uns zur HEILIGEN Messe in der Heiligen Nacht. Die Geschichte beginnt, ich schließe meine Augen, zwischendurch, immer mal´ wieder … und stelle es mir vor…
Ein kleiner Junge, der „KLEINE PRINZ“ , hier in Essen, in dieser Kirche, in dieser Nacht!
Das Buch ist sicher Vielen geläufig, vielleicht auch einzelne Kapitel noch in Erinnerung. Der kleine Prinz trifft auf einen Fuchs.
Sogleich schmunzle´ ich dezent, wie ich mir diesen ungezähmten Fuchs in der Kirche vorstelle.
Zwei Fremde, die aufeinander zu gehen. Das müssten sich jetzt all´ diese vermeintlich großen Politiker anhören und ansehen, geht es mir so durch den Kopf. Besonders all´ Jene, die da wieder MAUERN bauen (wollen) und das nicht nur in den Köpfen.
Zitat:
“Wer bist Du? „ fragte der KLEINE PRINZ „Du bist sehr hübsch!“
„Ich bin ein Fuchs.“….“Komm, spiel mit mir…“ schlug der Kleine Prinz vor… „ich kann nicht mit Dir spielen, ich bin nicht gezähmt.“
….und weiter heißt es : „Ich suche Freunde, und, was bedeutet ZÄHMEN?“… „Sich vertraut machen…“ sagte der Fuchs…
„…ich werde einzigartig sein für Dich“…

… Es ist noch immer Heiligabend, ich sitze in dieser Kirche und lausche der Geschichte. Manchmal hört man nur die Worte, doch oft gehen Einem dabei auch sogleich eigene Gedanken durch den Kopf, oder Erinnerungen… Auf seltsam dezente Weise wird hier in diesen OASEN´ der christlichen Ruhe eine Geschichte erzählt, eine, von der man zunächst meinen könnte, was diese wohl da, in der Kirche, zu tun hat!?
Doch schon nach wenigen Worten wird es klar, und klarer. Wir lauschen weiter, während wir andächtig da hocken. Fuchs und kleiner Prinz „beschnuppern“ sich weiter, unterhalten einander weiter… so heißt es dann später …

Zitat…
„Bitte, zähme mich!“ sagte der Fuchs. „Das würde ich gerne tun“ antwortete der Prinz „aber, ich habe nicht viel Zeit und muss doch FREUNDE finden…. „ Man versteht nur die Dinge, die man zähmt.“ Sagte der Fuchs…
„….DOCH DIE MENSCHEN haben keine Zeit mehr, Etwas (FREMDE) kennen zu lernen…“

Innerlich schrecke ich kurz aus meinen Gedanken da in diesem Gotteshaus sitzend, hoch und frage mich, vorher diese große, tief verankerte Angst kommen mag. Sich gegenseitig kennenlernen, ist doch in erster Linie einfach mal´ was Schönes, oder?!
Den weiteren Worten lauschend hänge ich auch weiter tief in meinen innigsten Gedanken und Gefühlen, fast schon ein wenig fest.
Die Geschichte geht noch einige Zeilen weiter, irgendwann verabschieden sich die „neuen“ Freunde Fuchs und Prinz und dann kehrt der kleine Prinz noch einmal zu dem Fuchs zurück…

Zitat:
„Lebe wohl“ sagte der Kleine Prinz, und der Fuchs antwortete:“ Lebe wohl. Hier ist mein Geheimnis, Es ist einfach:
MAN SIEHT NUR MIT DEM HERZEN GUT!!!

Lange schon ist es her, dass ich mal´ in dieses Buch „Der kleine Prinz“ geschaut habe, denke ich bei mir. Es wird gerade derer gedacht, die man verloren hatte, in 2016, oder auch schon früher. Ich sitze da und spüre wie so oft, wenn ich intensiv solchen Worten lausche, wie sich ein kleiner Kloß in meiner Kehle bildet.
Die Gemeinde stimmt ein, zum VATER UNSER, ich erhebe mich mit. Mitten drin versagt mir fast die Stimme.
Gerettet werde ich kurz vor Schluss des Gottesdienstes, natürlich, durch das obligatorische „Oh Du Fröhliche“.
Doch laut mit singen schaffe ich leider nicht mehr. Macht aber auch nichts.
Irgendwie sehe ich einen kleinen, flinken Fuchs langsam durch die Kirche schleichen.
Einen kleinen Jungen, einen PRINZEN, der sich aus seiner Welt heraus wagt, sich anzunähern an das Fremde, dabei auch Freunde findet und so bald auch den schmerzlichen Verlust ….

Heiligabend.
Zeit für viele Dinge.
Auch für das ZÄHMEN´ und, ja, und den Verlust (-Schmerz).

(http://www.derkleineprinz-online.de/text/21-kapitel/)

Text: AAT: Januar+Februar 2017
Fotos: AAT, Dez.2016

Autor:

ANA´ stasia Tell aus Essen

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