"Aus" für Zeche Adler im Deilbachtal

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Nicht wundern – natürlich ist der Bergbau in Dilldorf und im Deilbachtal lange Vergangenheit.
Bereits im Mittelalter wurde in Dilldorf Kohle abgebaut – in Pingen (Gräben) oder in Pütts (Brunnen). Die Kohle lag dicht unter der Oberfläche und erlaubte den Abbau mit einfachen Geräten und ohne große Tiefe.
Stollen, die in die Erde führen, gab es seit dem 16. Jahrhundert. Stollen und Zechen hatten von Anfang an Namen. Auf Dilldorfer Gebiet (einschließlich Rodberg und Deilbachtal) hießen sie z.B. "Sickelberger Stolln", "Tiefe", "Schwarzer Adler", "Roter Adler", "Petersburg", "Gabe Gottes", "Concordia", "Guter Fund", "Frisches Glück & Friedrich", "Moskau", "Josef", Reher Dickebank", "Mutter".
Der Tiefbau begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das schnelle Fortschreiten der Zechen und der Abbautechnik hatte zur Folge, dass kleine Anlagen zu wirtschaftlicheren größeren Zechen zusammengelegt wurden. So entstand 1906 im Deilbachtal die Gewerkschaft Adler, die 1929 von der Zeche Heinrich übernommen und 1930 stillgelegt wurde.
Die Gewerkschaft Heinrich ließ die Zechenanlage im Deilbachtal schleifen – baute sich aber ein repräsentatives Verwaltungsgebäude, in dem sich seit vielen Jahren die Senioreneinrichtung "Franz-Hennes-Heim" befindet.
Erwähnt werden soll noch die Zeche Viktoria im hinteren Deilbachtal, also zu Byfang gehörend (heute etwa das Aldi-Gelände).

Das Industriegebiet Deilbachtal wurde zum Gewerbegebiet umgebaut, aber mittendrin blieb ein Gebäude aus dem Komplex der Adler-Verwaltung erhalten. Bis vor wenigen Tagen. Um die 100 Jahre alt muss das historische Gebäude sein, dass gerade abgerissen wird. Schade. Aber wo das Industrie- und Kulturdenkmal Deilbachhammer verkommt, da spielt ein altes Zechenhaus schon gar keine Rolle mehr.

Nachtrag Herbst 2015: Was hat sich getan auf dem Platz des abgerissenen historischen Gebäudes? Nichts - es ist ein Parkplatz für Steine! Mit viel Platz drumherum, wie das zugefügte Foto beweist. Es scheinen also die Recht zu haben, die damals meinten, dass man mit dem schnellen Abriss einer Einstufung als Denkmal zuvorkommen wollte.

Auch nach 10 Jahren, im Mai 2021, ist es ein trauriger Anblick. Nichts als Steine. Hier hat der Denkmalschutz in Essen damals total versagt.

Autor:

Magdalena Reuter aus Essen-Ruhr

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