ER WAR WIEDER DA...

dunkle Wolken ... wie hier über den Essener Westen / Krupp-Park/See... ziehen manchmal über uns hinweg...
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  • hochgeladen von ANA´ stasia Tell

der BESUCH

... Erzählungen, BÖSE TRÄUME und andere Katastrophen

... ZU BESUCH

Es dämmert.
Sein Blick, auf das Fenster fixiert.
Wandert es ab, das Fenster, von oben bis unten.
Das nur zu einem Spalt geöffnete Glas.
Seine Stirn legt sich dabei in Falten. Ein wenig.
Langsam steht er auf, schlurft zur hellen Raumöffnung und schließt das Fenster.
Ihm ist kalt.

Zurück unter der Bettdecke schließt er die Augen. Es wird wieder ein wenig wärmer.
Nur ein wenig…
Noch will er einfach nicht aufstehen. Es kommt ihm so vor, als hätte erst gar nicht geschlafen.
Er nickt ein.

Einige Minuten später spürt er es wieder; dieses Unwohlsein.
Dieses quälende Stechen, in der Brust. Der Besucher ist wieder da.
Schon etliche Male hatte er ihm gesagt, er möge nicht mehr kommen, er wolle das nicht.
Solche Besucher, und solche Besuche… schätze er nicht sonderlich. Eigentlich, überhaupt nicht!

Jemandem im Schlaf zu stören… Besitz ergreifen. Wenn er sich nicht wehren kann… das ist nichts Schönes. Das ist Schlafstörend.
Das sind keine geselligen Besuche von Freunden.
Unangemeldet, und einfach immer nachts, ungebeten, aber verdammt störend, ohne zu „klingeln“ verschafft sich dieser Gast Zutritt…
Ohne dass er es möchte, steht er diesen Ungebetenen´ im Geiste gegenüber, manchmal Nacht für Nacht …

Er windet sich, zunächst langsam, verhalten, dann immer schneller. Weder das Kissen unter seinen Haaren, noch die Bettdecke über seiner Haut bieten Schutz. Er schwitzt. Doch warm, ist ihm nicht!
Im Geiste sieht er nun, wie dieser Besucher seine Hand nach ihm ausstreckt. Eine kalte Hand. Eine, nicht zur Begrüßung gereicht.

Verbissen verzerrt sich sein Gesicht, im Schlaf, im Traum.
Einige Minuten noch.
Dann wird der Wecker auf der Nachtkonsole diesen Traum beenden.

Er zittert ein wenig, unter der schwitzenden Haut.
Der Mund, leicht geöffnet, die Finger krümmen sich immer wieder angespannt zusammen.
Der Besucher ist hartnäckig, lässt nicht ab von ihm.
Keine Ruhe mehr findend, will er gerade die Augen aufreißen, da schrillt der Wecker!

Er jappst, er röchelt fast. Er lehnt sich ein Stück auf, umklammert die Decke und schaut zum Fenster.
Luft, er braucht Luft. Wieso ist es geschlossen?

Sich die Augen reibend, gleitet er aus dem Bett.
Zieht die Jalousie beiseite, öffnet das Fenster und blickt in den Morgen hinaus.

Er atmet. Tief.

Die Nacht ist vorbei. Der Besuch ist gegangen.
Wie immer, schließt er die Augen und wünscht sich, dieser Besuch möge nie wieder her kommen.

Es treibt ihn noch in den Wahnsinn.

Bitte, keine Alpträume mehr.

Erzählungen/Böse Träume ...
AAT, 2015
Foto: AAt, 2015

Autor:

ANA´ stasia Tell aus Essen

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