Heisingen: Im Zeichen der Wottel

Das beliebte "Wottelziehen" stand bei den Besuchern auch in diesem Jahr wieder hoch im Kurs. Foto: Beisken
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Von Sabine Beisken:

"Das Wottelfest ist auch ein Fest für Kinder“, mit diesen Worten eröffneten Schüler der Carl-Funke-Schule sowie der Georgschule gemeinsam mit dem ersten Vorsitzenden der Bürgerschaft Heisingen e.V., Günter Kirsten, das diesjährige Wottelfest in Heisingen.
Für ihren Auftritt wurden die Kinder im Anschluss wunschgemäß mit Zuckerwatte belohnt. Ein Junge musste allerdings erstmal auf die Zuckerwatte verzichten, er eilte direkt nach der offiziellen Begrüßung zurück zu seinem Verein - als Mitglied des Spielmannszuges Blau-Weiß 1928 Heisingen e.V., der gleich zum Platzkonzert aufspielen sollte.
Die Wurzeln der Wottel von Heisingen und des gleichnamigen Festes reichen bis ins Mittelalter zurück - doch in diesem Jahr habe man beschlossen, alles neu zu machen, sich von „alten Zöpfen zu trennen“, so Kirsten.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, das Fest in diesem Jahr zu starten, haben Bürgerschaft und die Werbegemeinschaft „Wir für Heisingen“ die Ärmel hochgekrempelt, angepackt und alles möglich gemacht! Es wurde ein wunderschönes Fest für Generationen.
Trotz tropischer Temperaturen zog es vor allem Kinder und Jugendliche ins Heisinger Ortszentrum, die ihre Eltern und Großeltern mitgebracht hatten. Man konnte zwar vereinzelt auch Grüppchen von Pokémon-Jägern ausmachen, die meisten vergnügten sich aber auf den Karussells, beim Autoscooter oder auf dem Bungee-Trampolin und ließen sich dort in schwindelerregende Höhen katapultieren.
Ein Klassiker auf dem Wottelfest ist „Wer zieht die dickste Wottel?“. An Fäden werden die Möhren hochgezogen, auf einigen steht eine Zahl. Mit Glück konnte man so ein hübsches Sümmchen an Punkten anhäufen und wirklich außerordentlich attraktive Preise abräumen. Deswegen bildete sich vor dem Stand auch eine lange Schlange, die geduldig in der Sonne wartete. Schon für zwanzig Wottelpunkte gab es zum Beispiel Gutscheine der umliegenden Geschäfte, feinduftendes Duschgel oder sportliche Base-Caps zu gewinnen. Mit mehr Punkten und etwas Glück fanden Fußballtrikots und Barbiepferde neue glückliche Besitzer.
„Ich finde es toll, dass das Fest so viel Schwung und frischen Wind bekommen hat“, lobte eine Besucherin. Dafür sorgten zum großen Teil die Stände der kleinen Heisinger Gourmetmeile, die neben dem klassischen und köstlichen Wotteleintopf mit Frikadelle auch Spezialitäten aus Spanien, Asien und den USA boten: gegrillte Gambas, Crispy Duck Pancakes sowie Burger, belegt mit Pulled Pork und serviert mit hausgemachter Barbecue-Sauce. Dazu wurden erlesene Weine ausgeschenkt und lässige Barkeeper servierten karibische Cocktails, passend zum Wetter und sehr verlockend.
Aber auch Musik lag ständig in der Luft und sorgte für gute Laune. DJ Reiner legte Samstag auf und vor allem Schlagerfans kamen auf ihre Kosten. Die Gruppe Emscherflute sowie der Heisinger Spielmannszug und das Fanfarencorps Burgaltendorf erinnerten musikalisch an die historische Bedeutung des Festes. Livekünstler und Bands wie James Smith jr., Milestones oder Julie Lioness lockten die Besucher mit groovigen Rhythmen, Classic Rock und bekannten Charterfolgen auf die Tanzfläche. Auch ein kurzer Wolkenbruch am Samstagabend hielt einige nicht davon ab, zur Musik abzufeiern.
Ein Highlight und sehr gut besucht waren am Sonntag die beiden äußerst kurzweilig moderierten Modenschauen von "Modesso" mit wirklich schönen und gut ausgewählten Kollektionen. Sympathische Models präsentierten Trendiges und Tragbares für den Herbst und lächelten fröhlich bei 35 Grad aus kuscheligen Pullovern, Schals und Mänteln, die so richtig schön warm halten. Damen jeden Alters hatten ihren Spaß und konnten sicher das eine oder andere Must-Have für sich entdecken.
Oberbürgermeister Thomas Kufen sowie Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel, beide Fans des Wottelfestes, schauten am Sonntag vorbei, hielten das eine oder andere Pläuschchen und genossen die ausgelassene Stimmung. Die Ritter von Huttrop nahmen denn auch Thomas Kufen und Günter Kirsten schützend in ihre Mitte und begleiteten sie über das Festgelände, bevor dann um 18 Uhr das Wottelfest 2016 ganz offiziell beendet wurde.

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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