Fischsterben im Baldeneysee: Ungelöschter Kalk gelangte in den Baldeneysee

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Womöglich ungelöschter Kalk soll das massive Fischsterben am vergangenen Freitag im Baldeneysee ausgelöst haben. Im Regenrückhaltebecken des Landesbetriebs „Straßen NRW“ an der Phönixhütte in Kupferdreh soll dieser zum Trocknen des Schlammes eingesetzt worden sein. Da der Deilbach von hier aus weiter in die Ruhr fließt, könnten die Schadstoffe somit auf diesem Weg in den Baldeneysee gelangt sein. „Proben von Wasser und Schlamm, aber auch Fischkadaver wurden zur näheren Untersuchung eingeschickt. Wir warten nun auf die Auswertungen“, so Polizeisprecher Lars Lindemann.

Der zunächst festgestellte hohe ph-Wert war noch am Freitag deutlich zurückgegangen, so dass die Schäden des Ökosystems Baldeneysee geringer ausfallen könnten, als befürchtet. Allerdings sind mehr Fische verendet, als anfangs vermutet. Die rund 5.000 Rotfedern, eine heimische Fischart, die der Ruhrverband erst in der vergangenen Woche im Kampf gegen die Wasserpflanze Elodea in den Baldeneysee eingesetzt hatte, sollen von der Umweltkatastrophe nicht so stark betroffen sein. "Wir haben junge Fische eingesetzt, die sicher zum Zeitpunkt der Katastrophe noch nicht Richtung Deilbach geschwommen waren", so Markus Rüdel vom Ruhrverband.

Rund vier Tonnen Fischkadaver wurden von der Feuerwehr aus dem See gefischt, die bei ihrer Arbeit tatkräftig von den Ehrenamtlern der DLRG und des THW unterstützt wurde. „Die DLRG war mit drei Booten vor Ort und das THW hat uns in der Nacht den See ausgeleuchtet. Die Zusammenarbeit war perfekt,“ so Mike Filzen, Pressesprecher der Feuerwehr Essen.

Auch Bürgermeister Rolf Fliß (Grünen-Fraktion) begleitete die Einsatzkräfte bis tief in die Nacht und lobte deren Zusammenarbeit: „Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften von THW, DLRG und Feuerwehr, von deren professioneller Arbeit und hoher Motivation ich mir ein persönliches Bild machen konnte. Außerdem hat sich gezeigt, dass sich der Umweltalarmplan der Stadt Essen bewährt hat, der wirkungsvoll und schnell gegriffen hat.“
Gleichzeitig forderte Fliß eine umfassende Aufklärung der Umweltkatastrophe.
„In den nächsten Tagen muss es zu einer umfassenden Aufklärung des Vorfalls und zur Schadensbegrenzung kommen. Die Öffentlichkeit muss über eine mögliche Gesundheitsgefährdung aufgeklärt werden. Auch über die möglichen Gefahren für die Tierwelt muss informiert werden. Wir erwarten ein schnelles und hartes Vorgehen gegen den Verursacher dieser Umweltkatastrophe.“

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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