"Überruhrer Kochparade" zu Gunsten von Misereor

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Was für eine tolle Idee: Ein Kochbuch für eine guten Zweck mit Rezepten von Bürgern - und alle Rezepte säuberlich handschriftlich verewigt. Bereits vor 20 Jahren erstellte die Gruppe „ Junge Frauen in der kfd“ der Kirche St. Mariä Heimsuchung in Überruhr die erste „Überruhrer Kochparade“, die damals schon reißenden Absatz fand. Es folgte Band zwei und nun sogar der dritte Band.
„Bei einer Auflage von 500 Stück haben wir innerhalb der ersten 14 Tage bereits 300 der neuen Rezeptbücher verkauft. Die Nachbestellungen laufen schon. Auch Band 1 und 2 wurden mit sehr großem Erfolg verkauft“, erzählt Ellen Menne sichtlich stolz.
Die gebürtige Krayerin war die Ideengeberin der „Überruhrer Kochparade“. „Wir brauchten damals Geld für unser Pfarrheim. Unser damaliger Pfarrer, Pastor Hospelt, wollte bereits vorfinanzieren. Doch das war dank des guten Verkaufs der Rezeptbücher dann nicht mehr nötig.“
Der Gewinn aus dem dritten Band geht komplett an Misereor. Bei der Rezeptbuch-Präsentation im Gemeindeheim von St. Mariä Heimsuchung war daher auch der Misereor-Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Sayer zu Gast.
„Von diesem Hilfswerk sind wir überzeugt. Hier wird das gespendete Geld rein projektbezogen eingesetzt. Den Kontakt stellte für uns unser Gemeindemitglied Willi Wölting her“, so Ellen Menne.
Doch wieviel Zeit und Mühe hinter der Erstellung eines solchen Kochbuchs steht, das weiß kaum einer.
Rund ein Jahr braucht es von der Idee über die Organisation bis hin zum Endprodukt. „Die Rezepte werden uns von Freunden, Bekannten aber auch ehemaligen Buchkäufern geliefert. Und viele fleißige Hände aus unserer Gruppe ‚Junge Frauen in der kfd‘ sind mit von der Partie, um die vielen, vielen Leckereien per Hand säuberlich niederzuschreiben“, erklärt Ellen Menne.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn jeder Schreibfehler ist ein kleines Desaster, da dann das komplette Rezept neu geschrieben werden muss. Gut leserlich, wohlgemerkt. Und das kostet vor allen Dingen eines: Nämlich Zeit! Zeit kostet im Vorfeld auch die Sichtung der Rezepte, denn wer die Wahl hat, hat die Qual.
Ellen Menne :„Angelika Krumsiek und ich haben Hunderte davon gesichtet. Wir haben es uns sicherlich nicht leicht gemacht, zu entscheiden, welche Kochanleitung ins Buch kommt und welche nicht. Denn bei so vielen tollen Rezepten war die Auswahl wirklich schwer.“
Auch die Gestaltung des Kochbuchs sowie des Deckblatts lag in Frauenhand - hierfür zeigt sich Karin
Kuhnke verantwortlich.
Nachdem die Rezepte alle handschriftlich erfasst worden waren, musste noch einmal Korrektur gelesen werden. Hierfür standen den kfd-Damen auch die RafMi (Rentner arbeiten für Misereor) tatkräftig zur Seite.
Aber wie so oft im Leben, ist rückblickend dann doch alles gar nicht so „schlimm“ gewesen. Und viele Rezepte warten schließlich noch auf eine Veröffentlichung. Daher ist der Vorschlag von kfd-Mitglied Bettina Rottmann gar nicht so abwegig. Sie plädiert für einen vierten Band - nach der grünen, gelben und blauen Auflage eine weitere - dann in Rot?! Bleibt nur noch eine Frage offen: Wer kocht eigentlich bei Familie Menne? „Mein Mann“, lacht die Mutter eines Sohnes. „Er ist Rentner. Aber leider will er nur so lange noch am Herd stehen, bis ich im Ruhestand bin.“

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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