Bundesweit einmaliges Ehrenamts-Projekt in Essen eröffnet

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Ein bundesweit einzigartiges Projekt haben wir gestern in Essen am Hauptbahnhof eröffnet: "Bahnhofsmission inklusiv"
Hier wird nicht über behinderte Menschen gesprochen, sondern hier haben behinderte Menschen die Möglichkeit sich ehrenamtlich zu engagieren, gemeinsam mit anderen ehrenamtlichen Helfern teilzuhaben an der Hilfe und Unterstützung für andere Menschen. Das ist echte Teilhabe im Sinne der UN Behindertenrechtskonvention. Sie bringen sich in unser Gemeinwesen ein, wie tausende andere Essenerinnen und Essener auch. Behinderte arbeiten gemeinsam mit Nichtbehinderten als "Tandems" in der Bahnhofsmission und helfen so gemeinsam den Reisenden und allen Menschen, die sich im Bahnhof aufhalten und Hilfe benötigen oder Fragen haben. Momentan sind drei Tandems unterwegs. Ein wichtiges Projekt für unsere Stadt Essen. Danke an Diakonie und Caritas, den beiden Trägern der Bahnhofsmission. Und danke auch an den Bahnhofsmanager Karl-Wilhelm Drews, der die Bahnhofsmission kräftig unterstützt.

Eine außergewöhnliche Idee beim Frühstücksbuffet wird Realität: Denn als sich Dr. Gisela Sauter-Ackermann, Geschäftsführerin der Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission in Deutschland, und der Essener Josef Dahmann vor zwei Jahren bei einer Ehrenamtsveranstaltung in Erfurt kennenlernen, haben sie eine gemeinsame Vision. Josef Dahmann, der sich trotz seiner geistigen Behinderung seit Jahren erfolgreich als Ehrenamtlicher in kirchlichen Projekten engagiert, ist von Sauter-Ackermanns Schilderungen über die vielfältigen Aufgaben der Bahnhofsmission begeistert. Und Sauter-Ackermann ist beeindruckt von der freundlichen und verbindlichen Art Dahmanns. Menschen wie Josef Dahmann müsste man in die ehrenamtliche Arbeit der Bahnhofsmission einbinden, so ihre Überzeugung. Der Startschuss für ein deutschlandweit einmaliges Inklusionsprojekt.

„Der Prozess von den ersten Gesprächen bis hin zur konkreten Umset-zung des Projekts war unglaublich spannend“, berichtet Markus Siebert, Leiter der Bahnhofmission Essen. Gemeinsam mit Wolfgang Hirsch, Leiter der Kontaktstelle Ehrenamt, und Pfarrerin Christiane Stoppig, Leiterin der Aktion Menschenstadt des Behindertenreferats des Kirchenkreises Essen, die Dahmann seit Jahren begleiten, wurde das Konzept „Bahnhofsmission Inklusiv“ entwickelt. „Ehrenamtliche Mitarbeiter mit und ohne Behinderung bilden dabei Tandem-Teams, die gemeinsam im Bahnhof unterwegs sind und den Bahnreisenden mit Rat und Tat zur Seite stehen“, erläutert Siebert.

Gemeinsam mit Dahmann ließ Sauter-Ackermann im Rahmen der offiziel-len Eröffnungsfeier des Projekts nochmals ihre erste Begegnung in Berlin Revue passieren und zeigte sich hocherfreut über die konkreten Auswir-kungen des Kennenlernens. Im Anschluss würdigten auch Assessor Pfarrer Helmut Keus vom Kirchenkreis Essen, Heinrich Verweyen, Direktor des Caritasverbandes für die Stadt Essen sowie Peter Renzel, Sozialdezernent der Stadt Essen und Bahnhofsmanager Wilhelm Drews die vielfältigen Facetten des Inklusionsprojekts.

Symbolischen mit einem echten Fahrrad-Tandem ausgestattet, wurden die zurzeit drei aktiven Tandem-Teams abschließend in den Essener Hauptbahnhof entsendet. „Passend zur Aktion werden die Teams heute ‚Nimm2‘-Bonbons im Hauptbahnhof verteilen“, so Siebert, der sich sicher ist, dass die Tandems-Teams bei den Bahnreisenden nicht nur am Eröff-nungstag gut ankommen werden.

Autor:

Peter Renzel aus Essen-Ruhr

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