Karsamstag oder Ostersamstag und das Symbol der Ostereier

Ratsherr Dirk Kalweit, Kreisvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Essen
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Zwischen dem Karfreitag, an dem katholische und evangelische Christen den Tod Jesu Christi ehren, und dem Ostersonntag, an welchem die Auferstehung des
Gottessohnes gefeiert wird, liegt ein Samstag, der kein Feiertag ist, aber doch seine eigenen Bezeichnungen hat. In vielen Publikationen oder Einladungen zu
Veranstaltungen wird dieser Samstag als „Ostersamstag" benannt. Andere sprechen vom „Karsamstag". So stellt sich die Frage nach der korrekten Benennung.

Karsamstag ist richtig

Der Tag nach dem Karfreitag (althochdeutsch kara ‚Klage‘, ‚Kummer‘, ‚Trauer‘) und vor dem Ostersonntag trägt nach christlicher Überlieferung die Bezeichnung
"Karsamstag“. Bereits am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, beginnt traditionell die Karwoche, die der Trauer gewidmet ist und die letzte Woche der Fastenzeit darstellt. Die Vorsilbe `Kar` steht für Trauer und Klage. Der erste der eigentlichen Kartage ist der Gründonnerstag, an dem Jesus das letzte Abendmahl abhielt. Darauf folgt mit dem Karfreitag der Todestag Jesu Christi. Der anschließende Samstag stellt einen weiteren Tag der Trauer um den Gekreuzigten dar und gedenkt seines Hinabsteigens in das Reich des Todes. Der Karsamstag ist der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des österlichen Triduums. Mit dem Ostersonntag, dem Tag der Auferstehung, endet die Trauer und beginnt die Hoffnung.

Die Gestaltung des Karsamstags

Am Karsamstag werden aus Trauer um Jesus Christus und im Gedenken an seine Grabesruhe keine Sakramente, die mit Freude verbunden sind, gefeiert. Dies gilt beispielsweise für das Abendmahl, für die Taufe und für die Eheschließung. Sakramente der Trauer und der Reue, wie das Bußsakrament und die Krankensalbung, sind gestattet. In den Kirchen wird jeglicher Schmuck vom Altar entfernt. Im Vordergrund stehen das Beten und das Fasten. Zugleich ist der Karsamstag aber auch der Vorbereitung des Osterfestes gewidmet, so dass an diesem Tag Eier (siehe Osterbrauchtum) bemalt und Osterspeisen zubereitet werden. Diese werden in einer traditionellen Zeremonie gesegnet. Der Karsamstag steht somit für stilles Gedenken und Warten auf die Auferstehung.

Der `wahre/vermeintliche` Ostersamstag

Die Bezeichnung "Ostersamstag“ trifft streng genommen nur auf den Samstag nach Ostern zu. Das Osterfest besitzt nach alter christlicher Tradition einen Oktavtag, ei-nen so genannten "achten Tag“. Den Ostersonntag mit eingerechnet, vergehen acht Tage bis zum Weißen Sonntag, der als Abschluss und Nachhall der Osterzeit betrachtet wird. Jeder der Tage zwischen dem Ostersonntag und dem Weißen Sonntag ist somit nach enger christlicher Auslegung ein Ostertag. Man nennt diesen Zeitraum auch "Osteroktav“.

Osterbrauchtum - Das Osterei

Hühnereier, Gänseeier, Schokoladeneier oder Eier aus Porzellan – das Osterei gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Der bekannteste Brauch an Ostern ist es, Eier zu verschenken und zu essen. Das Ei – Symbol des Lebens – hat viele
verschiedene Bedeutungen, die sich zum Teil auf das christliche Osterfest übertragen haben. Bereits im 4. Jahrhundert waren Eier Grabbeigaben in
römisch-germanischen Gräbern. Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Symbol der Auferstehung. Wie ein Grab hält es Leben in sich verschlossen – hier wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich.

Der Brauch, Eier zu verschenken, geht auf verschiedene Ursprünge zurück.
Während der Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden – die Hühner konnten aber schlecht davon abgehalten werden, weiter Eier zu legen. Deshalb mußte das Überangebot haltbar gemacht werden. Die Eier wurden gekocht und dem Kochwasser wurden Pflanzenteile zum Färben beigegeben. So konnte man die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden. Seit dem 13. Jahrhundert ist die traditionelle Farbe für Ostereier rot - als Farbe des Lebens, der Freude und auch als Symbol für das Blut Christi.

Autor:

Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr

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