Ankommen und Wohlfühlen am Chiemsee

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Das ganze Jahr über ist die oberbayerische Urlaubsregion rund um den Chiemsee ein interessantes Urlaubsziel. Zwischen München und Salzburg gelegen verbinden sich rund um das „Bayerische Meer“ Natur und Kultur zu einem interessanten Erlebnis. Dabei kommen Erholung Suchende genauso auf ihre Kosten wie Aktivurlauber. Längst ist die Region nicht nur für Skiurlauber attraktiv. Wer in die Region reist, erlebt eine gelungene Mischung aus ländlicher Idylle, Kultur, Geschichte und komfortabler Modernität.

Wer aus der Ferne an den Chiemsee reist, wird in der Regel mit der Bahn kommen. Umsteigen kann man in München oder Salzburg und dann mit der Regionalbahn zum Beispiel nach Prien am Chiemsee weiterfahren. Schon auf dem Weg beginnt der Urlaub, denn aus den Fenstern des Zuges sieht man die immer grüner und hügeliger werdende Landschaft. Bäume und kleine Gehöfte säumen die Strecke. Gelegentlich entdeckt man Rehe. Immer wieder durchquert der Zug dabei kleine Ortschaften und Städtchen, die dank ihrer Architektur an längst vergangene Zeiten erinnern. Etwas belebter ist es in Prien. Der Zug hält in der Nähe des belebten Stadtzentrums. Wer mag kann sein Gepäck erst einmal ins Hotel bringen und einen ersten Rundgang durch die Stadt und zum zweitgrößten deutschen Binnensee machen.

Dort trifft man Helga Schömmer oder einen der anderen Gästeführer bei ihren informativen Touren. Unter dem Motto „See-, Insel- und Königsgeschichten“ erfahren die Urlauber nicht nur, dass es bis heute 17 Berufsfischer in der Region gibt. Man hört auch, dass diese in erster Linie Renke fischen und dass sich in einsamen Buchten aus einem Zoo entkommene Flamingos angesiedelt haben. Natürlich darf auch die Geschichte nicht fehlen und der Blick auf die von Prien aus deutlich sichtbaren Inseln im Chiemsee. Auf einer von diesen hat Ludwig II. eine Nachbildung von Schloss Versailles errichten lassen und sich so ein Denkmal gesetzt. Wer die Stadtführung moderner mag, geht mit dem Smartphone und einer speziellen App auf eigene Faust auf Entdeckungstour. 19 verschiedene Möglichkeiten gibt es aktuell, die Region mit moderner Technik interaktiv zu entdecken. In Prien kann man zum Beispiel mit Hilfe der App die verlorenen Teile einer Schatzkarte suchen oder das ehemalige Handwerkerviertel Gries besuchen. Fünf bis zehn Spielstationen warten auf jeder Tour. Sind alle Aufgaben gelöst, bekommen die Besucher einen Gewinncode. Nicht nur für Kinder ist die Schnitzeljagd 3.0 ein Erlebnis.

Wer sich für ein Hotel wie den Bayerischen Hof gleich im Ort entscheidet, kann zwischendurch verschnaufen, die Kleidung wechseln und im kostenfreien W-LAN den Fahrplan der Chiemsee-Schiffe studieren. Seit 1845 bringen diese Einwohner und Gäste zur Herreninsel und zur Fraueninsel. 13 Fahrgastschiffe haben in der Hauptsaison Platz für bis zu 4.000 Gäste. Ziel der meisten Gäste ist die Herreninsel mit Schloss Herrenchiemsee. Von 1878 an ließ König Ludwig II. dort ein Abbild von Schloss Versailles bauen. Prunkvoll ausgestattete Innenräume und ein Garten mit Wasserspielen begeistern bis heute. Wer sich das Schloss auf der 240 ha großen Insel anschauen möchte, läuft vom Schiffsanleger rund 20 Minuten bis zum Königsschloss. Schloss und Park wurden bis zum Tod des Königs nur in Teilen fertig gestellt und haben so nie die Größe erreicht, die Ludwig II. sich einst vorstellte. Dokumentiert ist das im Schlossmuseum, in dem neben der Dokumentation der Bauprojekte des Königs auch Büsten, Gewänder und historische Fotos gezeigt werden.

Noch malerischer als die Herreninsel ist die viel kleinere Fraueninsel. Gleich nach der Ankunft sieht man die Klosteranlage mit ihrem eindrucksvollen Turm. Einen guten Eindruck von der Insel bekommt man, wenn man dem Rundweg am Ufer folgt. Dieser ist zwar nur 1,5 km lang, lädt aber immer wieder ein zum Verweilen. Bekannt ist die Insel für ihre Fischer und Maler. Einst entstand dort eine der ersten Künstlerkolonien. Sehenswert sind auch die 1200 Jahre alte Münsterkirche und eine historische Torhalle aus der Zeit der Karolinger. Bevor das Schiff wieder ablegt, bleibt noch genügend Zeit um die Räucherfischspezialitäten zu kosten.

Um in der Region unabhängig mobil zu sein, braucht man einen Mietwagen. Wer diesen für 24 Stunden mietet, kann schon am Abend losfahren und zum Beispiel die Therme in Bad Aibling besuchen. Das Bad bietet nicht nur eine große Saunalandschaft mit Eukalyptussauna, finnischer Sauna, Rosenquarzsauna und viele andere Entspannungsmöglichkeiten an, sondern auch eine vielseitige Badelandschaft. Zu der gehören nicht nur ein Außenbecken, sondern in erster Linie verschiedene Kuppeln mit ganz unterschiedlichen Erlebnissen. So können die Gäste in der Thermalkuppel das Wasser genießen. In der Heiss-Kalt-Kuppel sind für Wechselbäder Becken mit besonders kühlem und besonders warmem Wasser angelegt. Wenn es abends ruhiger wird, kann man das durch die Bauweise entstehende Echo ausprobieren. Oder man geht gleich weiter zum Dampfbad. Wer in Bad Aibling in die Therme geht und Zeit auf einer der vielen Entspannungsliegen verbringen möchte, sollte einen Bademantel mitnehmen, denn die Lufttemperatur in der vielseitigen Therme ist erfrischend kühl.

Den nächsten Tag kann man mit einem Besuch auf dem Erlebnis-Bauernhof in der Nähe von Prien beginnen. Alois und Mariele Simon haben ihren Hof für Besucher geöffnet und verkaufen in ihrem gemütlichen Hofladen regionale Spezialitäten. Zu festen Zeiten kann man die Bauern bei der Fütterung der Tiere begleiten. Auf dem Hof leben Pinzgauer Rinder mit ihren Kälbchen. Auch Schweine und Geflügel sind auf dem Hof des Seppe´n-Bauer in Bernau zu Hause. Je nach Jahreszeit lädt der Hof zu Kutsch- und Schlittenfahrten ein. Die stämmigen Pferde ziehen jeweils bis zu acht Besucher durch die Natur. Im Winter kommt dabei eine besondere Verbindung aus Kutsche und Schlitten zum Einsatz. Je nach Untergrund und Schneehöhe kann der Kutscher die Räder einfahren oder absenken und sein Gefährt so von einer Kutsche in einen Schlitten verwandeln. Die Pferde steuert der Kutscher in erster Linie mit seiner Stimme. Mit einem Pfiff oder auf Zuruf laufen diese schneller oder langsamer. Nach der Fahrt durch die von Kampenwand und Chiemseemoor begrenzte Landschaft sollte man den hausgemachten Kuchen im Hofladen probieren.

Dabei kann man Kraft sammeln für ein echtes Abenteuer. Dieses „Outdoor-Adventure“ bietet Abenteuer-Spezialist Robert Popp mit seinem Team in Kiefersfelden an. Nach einer etwas längeren Autofahrt über immer einsamer und schmaler werdende Straßen kommt man bei der Wildwasserschule Inntal an. Diese erinnert an eine Westernfarm. Kaum aus dem Auto gestiegen, stürzt der kanadische Schäferhund Odin auf die Besucher zu, um zu spielen. Wer an dieser Stelle bereits wieder ins Auto gestiegen ist, verpasst spannende Erlebnisse wie Rafting, Höhlenexkursion und einen Hochseilgarten. Ein besonderes Erlebnis gibt es in der kalten Jahreszeit. Beim Winter-Canyoning wagen die Gäste sich unter fachkundiger Anleitung, ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm und Klettergurt, in eine winterliche Schlucht. Mit dem Jeep bringt der Veranstalter seine Gäste nach einer Sicherheitseinweisung zum Ausgangspunkt der Tour. Ausgestattet mit Handschuhen, Mütze und wintertauglichem Schuhwerk geht es durch den Tiefschnee neben der Straße ins Tal. Unten wartet die erste Herausforderung. Über den Gebirgsbach führen nur zwei dünne Stahlseile. Während man auf dem einen steht, ist man am anderen angeseilt und hält sich fest. „Nach Vorne lehnen, nicht nach Hinten“, rät Robert und schon flutet das Adrenalin die Adern. Auf den Blick nach unten verzichtet man besser, denn unter dem dünnen Seil geht es mehrere Meter hinab. Wer im Klettergarten geübt hat, überwindet die Herausforderung ganz leicht, doch wer zum ersten Mal über dem Abgrund steht, den kostet jeder Zentimeter Überwindung. Umso größer ist dann die Freude, wenn man es geschafft hat.

Doch damit hat die Tour erst begonnen. Weiter geht es durch den tiefen Schnee und einen Hügel hinauf. An dessen Kamm wartet nach der Wanderung durch die menschenleere Winterlandschaft die nächste Herausforderung. Seitlich vom Weg geht es hinab in die Schlucht. Doch um dorthin zu gelangen, muss man sich erst einmal überwinden und sich auf das Material verlassen. Nur gehalten von dünnen, aber sicheren Seilen geht es in die Tiefe. Teile des Seils im unteren Bereich liegen unter Schnee begraben, sodass das Abenteuer nicht endet. Etwas später wartet der „Flying Fox“. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Art Seilbahnfahrt. Mit hoher Geschwindigkeit und nur über das Seil von Robert gebremst geht es in wilder Fahrt hinab. Vorbei an Eis- und Schneeskulpturen und gefrorenen Wasserfällen führt der Weg weiter durch die Schlucht im Winterschlaf. Bei der Tour gelingt es Robert und seinem Team, alle Gäste nicht nur sicher, sondern auch begeistert durch die wilde Natur zu führen. Stunden später kommen alle erschöpft aber glücklich wieder am Ausgangspunkt an. Dort macht Schäferhund Odin es sich am Rande der Koppel der Lamas gemütlich. Die Tiere werden beim Lama-Trekking eingesetzt. Ganz entspannt führen die Gäste immer zu zweit eines der Tiere durch die Natur.

Wer den Tag in Ruhe ausklingen lassen möchte, fährt zum Hartsee in Eggstätt. Rund um den See bietet eine Geschichtenerzählerin unter dem Motto „Feuer, Wasser, Eis“ Inspiration für die Phantasie. Im Schatten der Bäume und am Ufer erzählt sie phantasievolle Geschichten. Rund um den Chiemsee gibt es wahrlich viel zu erleben.

Autor:

Christian Kolb aus Essen-Steele

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