Die Bekämpfung der Kinderarmut muss höchste Priorität haben

Entgegen des Bundestrends nimmt die Kinderarmut im Ruhrgebiet weiter zu. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie wichtig und richtig es ist, dass die Stadt Essen ihr Engagement bei der Bekämpfung der Kinderarmut ausgeweitet hat. Sie zeigen aber auch, dass unsere Anstrengungen weiter verstärkt werden müssen und der Kampf gegen Kinderarmut höchste Priorität haben muss“, kommentierte der Krayer Ratsherr und kinder- und jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Frank Müller, die Untersuchungsergebnisse.

Ende letzten Jahres hat der Jugendhilfeausschuss ein mehrstufiges Arbeitsprogramm zur Bekämpfung der Kinderarmut auf den Weg gebracht. In mehreren Pilotstadtteilen sollen zusätzliche Elemente zur Bekämpfung von Kinderarmut erprobt und etabliert werden. Unter anderem auch in Kray. Denn hier leben überdurchschnittlich viele Kinder von Transferleistungen. Müller bedauerte aber, dass zuvor viele Jahre ungenutzt verstrichen seien und erinnerte an die Versuche von SPD und Jugendverbänden in 2007 und 2008 ein entsprechendes Programm auf den Weg zu bringen: „Beide Male hatte das die damalige schwarz-grünen Mehrheit abgelehnt. Das rächt sich heute, denn wir könnten bereits deutlich weiter sein.“

Das SPD-Ratsmitglied betonte aber auch, dass die Stadt Essen den Kampf gegen Kinderarmut nicht alleine gewinnen kann. Denn nach wie vor habe das Ruhrgebiet mit erheblichen strukturellen Problemen zu kämpfen. Daher forderte Frank Müller auch ein Umsteuern beim Solidarpakt Ost: „Während es beim Rückgang der Kinderarmut in Ostdeutschland wesentliche Fortschritte gab, hat sich die Situation im Ruhrgebiet nochmals verschlechtert. Gleichzeitig zahlen die klammen Ruhrgebietskommunen viel Geld in den Solidarpakt Ost. Geld, das hier an jeder Ecke fehlt. Da kann was nicht stimmen“, so Müller mit Blick auf dringend erforderliche Kurskorrekturen.

Autor:

Frank Müller aus Essen-Steele

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