<b>Wusstet ihr schon …………………..???</b>

Der Frühling naht mit schnellen Schritten und in vielen Gärten wird er „eingeläutet“ von den ersten Frühlingsboten - den Schneeglöckchen!!

Es hat viele Namen: Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Holdes Mädchen vom Februar, Lichtmess-Glöckchen, Marienkerze, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau; engl.: Snowdrop, französisch: perce-neige, niederländisch: Sneeuwklokje, italienisch: Bucaneve; Foraneve

Das (giftige) Schneeglöckchen ist eine eigene Gattung mit etwa 20 Arten innerhalb der Amarylisgewächse.

Entstehungslegenden um das Schneeglöckchen

Eine Legende erzählt, dass Gott, als er die Schöpfung vollendet hatte, zuletzt den Schnee schuf, ihm aber keine Farbe gab. So wanderte der Schnee von einer Blume zur andern und bat sie, ihm doch etwas von der Farbe abzugeben. Aber keine erfüllte seinen Wunsch. Bis schließlich das Schneeglöckchen mitleidig sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben". Seitdem ist der Schnee weiß - und das Schneeglöckchen die einzige Blume, die er in seiner Nähe duldet und der er nichts zuleide tut. (siehe auch: Dähnhard, Vom Schnee und vom Schneeglöckchen)

Aus England kommt die Legende, ein Engel soll den zarten Vorfrühlingsboten auf die Erde gebracht haben, um der aus dem Paradies vertriebenen Eva Trost und Hoffnung zu geben. Diese beweinte im Schnee den Verlust der Blumen aus dem Garten Eden. Da blies der Engel gegen eine Schneeflocke, die darauf als kleine Blume zu Boden fiel. Und überall dort wo die Engelsflügel die Erde berührten, wuchsen neue Schneeglöckchen.

Brauchtum um das Schneeglöckchen

Ein alter, heute fast vergessener Brauch: am 2. Februar, dem Lichtmesstag, wurden Schneeglöckchen als Sinnbild der Reinheit und des nahenden Frühlings auf den Altar in der Kirche gestreut - daher wohl der Name "Lichtmess-Glöckchen".

Wenn man sich mit dem ersten Schneeglöckchen, das man im Frühjahr sieht, die Augen auswischt, dann wird man das ganze Jahr nicht krank bzw. wenn man krank ist, so wird man gesund - jedenfalls glaubte man das früher. Die Slowaken gruben die Zwiebeln der Schneeglöckchen aus und gaben sie den Kühen, damit ihnen die Zauberinnen nicht die Milch wegnehme.

Wegen der weißen Blütenfarbe gelten Schneeglöckchen jedoch in England als Todesboten, deshalb stellen sich die Engländer keine Schneeglöckchensträuße ins Zimmer. In der Tat sind Schneeglöckchen nicht ganz so harmlos, wie sie aussehen.

Das Schneeglöckchen - eine Liebespflanze

Das Schneeglöckchen gilt wie viele weiße Blumen als Sinnbild für die keusche Jugendliebe. Schüchterne Liebhaber hofften auf Gegenliebe bei der Angebeteten zu stoßen, wenn sie es als Amulett bei sich trugen.

In der Blumensprache bedeutete das Schneeglöckchen: "Unwiderstehlich kam unsere Liebe".

Dagegen berichtet van Dijk in ihrem Schneeglöckchenbuch, dass wenn ein junges Mädchen sich zu sehr von einem zu aufdringlichen Verehrer bedrängt fühlte, es genügte, einen Umschlag mit Schneeglöckchen an ihn zu schicken.

Wusste ihr schon, dass sie ein wahres Wunder der Natur sind!?!?

- Schneeglöckchen und die Ameisen

Um sich zu vermehren, werden die Schneeglöckchen zu Verführern. Nach dem Bestäuben entwickelt sich aus der Blüte eine Fruchtkapsel mit dem Samen. Auf dem sitzt ein winziges Anhängsel. Es verströmt einen betörenden Duft – besonders für Ameisen. Sobald dann der Stängel der Pflanze schlaff am Boden liegt, lockt das Aroma die Ameisen an. Sie machen sich dann auf, um die Samen in ihren Bau zu tragen. Unterwegs fressen sie aber meist schon den süß riechenden Nährkörper und lassen die Samen einfach liegen!!

- Wie bringt das Schneeglöckchen den Schnee zum Schmelzen?

Es gibt keine Pflanze die so früh blüht wie das Schneeglöckchen. Schon im Februar schieben sie ihre Blüten aus dem Schnee und es kommt einem vor, als würden kleine Lämpchen im Winterlicht erleuchten. Und sobald die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen folgen auch die sattgrünen Laubblätter. Um die kleinen Triebe vor dem Schnee zu schützen, haben die Pflanzen einen genialen Trick. Sie erzeugen selber wärme, indem sie über Stoffwechselprozesse gespeicherte Energie freisetzen. Sie erreichen damit Temperaturen bis zu 10 Grad Celsius. Damit schmelzen sie den umliegenden Schnee einfach weg!

- Warum frieren Schneeglöckchen nicht?

Den meisten anderen Pflanzen sind bereits Temperaturen von 4 Grad Celsius zu kalt, aber den Schneeglöckchen machen selbst 10 Grad unter null nichts aus! Sie haben da ein Geheimnis: In den Zwiebeln produzieren sie ihr eigenes Frostschutzmittel. Sie wandeln bei Kälte die Stärke in Zucker um und vermehren so die Anzahl der Moleküle in ihren Zellen. Was dann passiert, wird on Biochemikern als Gefriepunktserniedrigung bezeichnet. Die gelösten Zuckermoleküle binden das Wasser in den Zellen, dadurch gefrieren sie nicht und bilden auch keine Eiskristalle, die dann die Zellwände verletzten würden.

- Schützen Schneeglöckchen unser Gedächtnis?

Das Gift Galantamin in den Schneeglöckchen wird seit altersher gefürchtet und doch sollte es ein Segen für die Menschheit werden. Vor 60 Jahren haben Landfrauen im Kaukasus die Heilkraft der Schneeglöckchenzwiebel entdeckt. Sie haben einen Tee daraus gekocht und ihn erfolgreich gegen Kinderlähmung eingesetzt. Seinen weltweiten Durchbruch hatte das Galantamin erst vor ca. 10 Jahren. Forscher entdeckten das Alkaloid als hochwirksame Substanz bei der Behandlung von Alzheimer-Demenz: Es verlangsamt das Fortschreiten der Symptome und verbessert Denkprozesse. Heute wird Galantamin bereits regelmäßig verordnet und gilt als wichtigstes Medikament in der Therapie gegen Alzheimer!!

Hättet ihr das dieser kleinen Pflanze zugetraut!?!?

Autor:

Doris Sperling aus Essen-Steele

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