„Mein Pferd ist mein Spiegelbild!“ - Joelin Küster und ihr Pferd „Zorros Smoking Gun“ - ein tolles Team

Guten Freunden gibt man ein Küsschen...
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Sie ist 16, auf dem Weg zum Abitur und gleichzeitig leidenschaftliche Reiterin (Immerhin bereits seit dem dritten Lebensjahr auf dem Rücken der Pferde!): Joelin Küster aus Steele. Wer jetzt aber eine klassische Reiterin vor Augen hat - mit Reithose, Reitstiefeln und Reitkappe, der irrt, denn Joelins Leidenschaft gehört dem Western-Style.

VON JULIA COLMSEE

Wenn Joelin auf ihrem Pferd Salty (Eigentlich heißt es Zorros Smoking Gun) sitzt, sieht es ganz einfach aus, das Westernreiten. Der Sattel ist bequem, die Kleidung auch… die Zügel sind lang, das Pferd wirkt entspannt. Noch nicht einmal der Blitz der Kamera kann Salty aus der Ruhe bringen! Aber: „Da steckt natürlich viel Arbeit hinter!“, verrät die 16-jährige. „Und viel hängt natürlich vom Reiter ab - mein Pferd ist auch immer mein Spiegelbild. Umso ruhiger und unaufgeregter ich mich verhalten, desto entspannter ist auch Salty!“
Joelin muss es wissen, mit Pferden kennt sie sich bestens aus. Bereits im zarten Alter von drei Jahren saß sie die ersten Male auf dem Pferde- oder besser Ponyrücken. „Mein Vater hat das - sehr zu meiner Freude - organisiert. Er kam bei einem Spaziergang in unserer Nachbarschaft mit den Besitzern eines Shetlandponys ins Gespräch und arrangierte meine ersten Reit- und Putzstunden. So hat alles mit dem kleinen ‚Rambo‘ angefangen.“ Das Pferdefieber hatte Joelin gepackt. Da bereits der kleine Rambo im Western-Style geritten wurde, war Joelins Reiterkarriere vorprogrammiert - und wer auf den klangvollen und sehr amerikanisch wirkenden Namen Joelin Virginia hört, hat ja auch Verpflichtungen… Weitere Ponys und Pferde folgten, mit zehn Jahren das erste eigene Pony: Cara! „Sie hatte definitiv ihren eigenen Kopf - mit ihr habe ich richtig reiten gelernt.“
Das eigenen Können mit anderen zu messen - der Wunsch, an Wettbewerben und Turnieren teilzunehmen, stand irgendwann im Raum. Die unterschiedlichsten Disziplinen mit so spannende Namen wie „Reining“, „Cutting“ oder „Trail“ stehen in der Regel bei einem Western-Turnier auf dem Programm. Angelehnt sind die meisten Disziplinen an die ursprüngliche Reit- und Arbeitsweise der Cowboys. Joelin hat es neben dem Klassiker „Reining“ (hier stehen unter anderem die spektakulären und abrupten Stops des Pferdes aus vollem Lauf auf dem Programm) auch das neue „Ranch-Riding“ angetan. „Hier steht das klassische Reiten in allen drei Grundgangarten im Mittelpunkt - im Gegensatz zu eher showlastigen Disziplinen!“
Schnell stand fest, dass für Joelins erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben auch ein geeignetes Pferd zur Verfügung stehen musste. „Auf Salty sind wir durch eine spezielle Plattform im Internet aufmerksam geworden - eine kleine Zucht von Paint-Horses (klassische Westernpferde) in der Nähe von Weeze.“ Und eigentlich wollte die junge Reiterin Salty gar nicht… aber als sie das erste Mal auf seinem Rücken saß: „Wir waren sofort eine Einheit und da war mir klar: der muss es sein!“ Ein vierjähriges Pferd, dessen Ausbildung gerade erst begonnen hat - das bedeutet jede Menge Arbeit! „Oh ja - das stimmt definitiv! Und Salty ist unglaublich stur“, bestätigt Joelin Küster. „Aber es hat sich gelohnt! Salty ist ein tolles Pferd und mein bester Freund. Wir sind einfach ein wirklich gutes Team.“ Zu den größten Erfolgen der beiden gehört sicherlich der Gewinn der NRW Challenge 2016 im Jugendbereich, der im vergangenen Mai stattfand. „Den Titel möchte ich natürlich verteidigen! Ein weiteres Ziel sind die Deutschen Meisterschaften in Bayern, die im September stattfinden.“
Nach wie vor wird in Deutschland beim Reiten mehrheitlich die klassische, englische Reitweise bevorzugt - was macht für Joelin den Reiz des Westernreitens aus? „Wir sind in Deutschland ja noch eine recht junge Sportart und ein eingeschworener Kreis. Die meisten Reiter, die ich auf großen Turnieren kennengelernt habe, waren unglaublich entspannt und freundlich. Man gibt sich gegenseitig Tipps, leiht Utensilien aus, die der andere vergessen hat und freut sich mit allen über die errungenen Erfolge. Missgunst oder Neid habe ich bislang noch nicht erlebt - wirklich immer eine tolle Stimmung!“
Zu den günstigsten Sportarten gehört das Westernreiten allerdings nicht unbedingt. „Das stimmt! Man braucht ein Pferd, dass man im Idealfall alleine reitet. Nur so kann man zu einem wirklich guten Team werden. Dann braucht man natürlich den Sattel, die Trense, die beim Westernreiten auch anderes aussieht und natürlich ein passendes Outfit und den klassischen Hut! Da kommt schon ganz schön was zusammen.“ Über interessierte Unterstützer würden sich Joelin und ihre Eltern daher immer freuen - ein eigener Hinweis auf Saltys Pferdehänger ist dem zukünftigen Sponsor natürlich sicher. Wer Joelin unterstützen möchte, der kann Familie Küster einfach anrufen unter der Telefonnummer: 0151 - 14148230.

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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