Die Neander Rallye-80 Kilometer auf dem Neandersteig

Ein erfolgreiches Gespann. Betty und Svenja
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Svenja John (TC Kray) berichtet vom Lauf über 80 Kilometer

Am Pfingssonntag hatte Tom Dörner nach Heiligenhaus zu einer Runde auf dem Neandersteig geladen. Man konnte 48 km, 80 km oder den kompletten Steig mit 240 km in Angriff nehmen. Die 240er sind bereits in der
Nacht von Freitag auf Samstag gestartet und der Sieger Alois Wimmer finishte kurz nach unserem Start in der grandiosen Zeit von 32:14 Stunden.
Die 48 k-Läufer starteten erst um 11 Uhr. Auch hier siegte mit Oliver Schoiber einer der Favoriten in 4:08 Stunden.

Dennis und ich hatten bereits im letzten Jahr bei der Premiere die 48 km-Strecke bewältigt. Daher wollten wir diesmal die 80 km laufend bewältigen. Leider musste Dennis kurzfristig verletzungsbedingt passen, sodass ich mich allein auf den Weg zum Start machte. Aber ich wusste, dass Betty
Mecking
- meine Partnerin als BuZ für 5:30 Std. beim Vivawest und eine sehr
nette Lauffreundin,auch kommt und wir hatten beim Vivawest schongesprochen , dass wir es zusammen versuchen würden. Das Zeitlimits von 13 Stunden könnte für uns beide knapp werden, aber wir wollten den Lauf auf jeden Fall antreten und finishen.
Also starteten wir um 7 Uhr gemeinsam. Das Feld war mit 16 Teilnehmern überschaubar und alle starteten recht flott. Wir ließen uns davon nicht beirren und liefen unseren Rhythmus, sahen aber immer wieder mal einige vor uns laufende. Die Wegfindung klappte mit dem GPS-Gerät wunderbar und einige Stellen kamen mir vom letzten Jahr bekannt vor.
Die Schleife von 13 Kilometern bis zum ersten VP lief ganz gut. Danach ging es ein 16 Kilometer langes Stück bis zum nächsten VP, welches wir auch als
Rückweg zum Ziel haben würden. Hier lief auch alles locker - die Anstiege sind wir konsequent gegangen. Irgendwann kam uns Stefan Beckmann - einer der Favoriten - entgegen. Leider hatte er Knieprobleme und entschied sich, da in den kommenden Wochen noch größere Läufe anstehen, "nur" die 48 k zu laufen.
Die Begegnung war Bettys und mein Glück. Da die Hintergrundbeleuchtung unbemerkter Weise an war, hatte das Navi schon angekündigt, dass die Batterien schwächer werden. Da Stefan schon auf dem Rückweg war, fragten wir ihn nach Batterien und er hatte - im Gegensatz zu uns - auch Ersatz-Akkus dabei, die er uns überließ. Unser Glück! Danke dafür!!!
Den 2. VP erreichten wir nach knapp 4,5 Stunden. Hier gab es alles, was das Herz begehrt. Ich begnügte mich mit Kartoffeln mit Salz und einem Stück Apfel. Nach einigen Magenverstimmungen in den letzten Läufen bin ich wieder sehr vorsichtig.
Nun folgte eine 34 Kilometer lange Runde, welche uns wieder zu diesem VP zurückbringen würde.Diese Schleife, welche ich unterwegs leider nur mit 24 Kilometern errechnet bzw. erwartet hatte - bei zu viel Laktat im Körper lässt die Rechenfähigkeit nach -, zog uns teilweise echt den Stecker. Vor allem, als mir klar wurde, dass es 34 km sind ! Die kommenden 11 Kilometer bis zum "Spontan-VP" bei km 40, der sich erst am Samstag ergeben hat, hatten es
ganz schön in sich. Und das sollten nicht die einzigen Steigungen bleiben. Irgendwo mussten die 2.500 Höhenmeter ja herkommen. Kurz nach dem VP erreichte mich ein Anruf von Ralf, wo ich bin und wann wir wohl an den nächsten VPs ankommen würden. Ich sagte, dass wir voraussichtlich ca. 10 Stunden bis zu. VP bei km 63 (gleicher VP wie k. 29) benötigen würden.
Mit der Freude, dass dort ein "Empfangskomitee" warten würde, ging es weiter.
Die Steigungen nahmen gefühlt kein Ende, aber bergab lief es immer ich ganz gut - was aufgrund der muskulären Belastung auch nicht selbstverständlich ist.
Ein flaches bzw. gerades Stück gab es gefühlt kaum. Wir versorgten uns ordentlich bei km 51, um dann die kommenden Anstiege zu bewältigen. Die Zeit verflog, aber die Kilometer leider nicht. Die Runde wollte kein Ende nehmen, aber irgendwann kamen auch wir wieder an der Straße und dem großen VP mit der Vollversorgung an. Die Prognose von 10 Stunden klappte leider nicht ganz, wir benötigten noch ca. eine halbe Stunde länger. Der Sieger der 80 k-Strecke Eik Bergmann war zu diesem Zeitpunkt bereits fast 1,5 Stunden im Ziel (9:08 h). Ralf wartete schon an der Straße und übernahm die Rolle des Fotografen - dafür hatte ich unterwegs leider keine Kraft.
Als wir auf den Hof liefen warteten auch Iris und Birgit vom TCKray auf uns und Oli Witzke, ein lieber Lauffreund, der schon einen VP für die 240er betreut hatte, hatte auch extra noch gewartet.
Das war Balsam für die Seele. So konnten wir uns dann mit neuer Energie - zumindest für die Seele - auf den Weg machen. Viel Laufen war leider nicht mehr drin.Uns war klar, dass wir nicht innerhalb des ausgegebenen Zeitlimits von 13 Stunden im Ziel sein würden.
Aber Betty und ich waren uns einig, dass wir das Ding auf jeden Fall zusammen finishen. Nun ging es die 16 Kilometer vom Vormittag wieder zurück. Es kam uns aber mindestens doppelt so lang vor. Jetzt erst fiel uns auf, was wir auf dem Hinweg alles runter gelaufen waren - das mussten wir ja nun wieder
hinauf. Der letzte VP am See bei km 74 wollte auch einfach nicht kommen. Endlich erreicht, gab es dort aber leider nicht mehr viel für uns, was uns zu einem zügigen Weitergehen veranlasste.
Vom Vorjahr wusste ich, dass wir an der Stelle, wo der VP 1 war, direkt durch den Wald zur Straße und ins Ziel laufen können. Aber wann kam endlich diese Stelle?!
Die Kilometer können so verdammt lang sein. Aber die Freude, die bekannten Teilstücke endlich wieder zu sehen, war umso schöner. Endlich durch den Wald, nur noch die Straße entlang und in den Garten von Tom.

Dort warteten noch deutlich mehr Leute als erwartet. Nicht nur die 80 k-Finisher, auch einige der 48 k-Läufer, davon viele liebe Lauffreunde, warteten. Auch Ralf, Iris und Birgit sind extra ins Ziel gekommen. Ich war einfach nur platt und total überwältigt, wusste gar nicht, wohin zuerst. Körperlich und mental hat es mir alles abverlangt. Aber ankommen war das Ziel und das habe ich erreicht !

Alle Ergebnisse, weitere Berichte und Fotos gibt es unter :
http://trailshredder.de/category/neander-rallye/

Autor:

Ralf Schuster aus Essen-Steele

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