Comeback der guten alten Zeit: Schwarzweiß-Trend boomt

„Nosferatu“ und Piano: am 18. März in der Lichtburg. Foto: privat
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  • „Nosferatu“ und Piano: am 18. März in der Lichtburg. Foto: privat
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Ein Mann am Klavier spielt zu bewegenden Bildern ohne Ton, ein alter UFA-Klassiker wird neu belebt und ein über 50 Jahre alter nostalgischer Streifen mit unfreiwilliger Komik wird zum „schlechtesten Theaterstück aller Zeiten“. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik boomt. Und mit ihr auch das Flair der guten alten Zeit, in der alles in schwarz-weiß glänzte.

Es ist schon ein wenig merkwürdig. Im Kino wird der erste Stummfilm seit acht Jahrzehnten zu einem Welterfolg („The Artist“, Kinokritik hier: http://www.lokalkompass.de/essen-sued/kultur/kinotipp-qthe-artistq-ohne-ein-wort-d134751.html), während sich beinahe zeitgleich die Faszination zum Schwarz-Weiß-Film, mit oder ohne Ton, auch auf anderen Ebenen fortsetzt.

Die Drei von der Tankstelle

Wie ist dieser derzeitige Trend zur guten alten Zeit nur zu erklären. Kirsten Annika Lange, Leiterin des „Filmtheaters“, das am Samstag, 3. März, um 19.30 Uhr im Alten Bahnhof Kettwig "Die drei von der Tankstelle" an der Ruhrtalstraße den alten UFA-Klassiker „Die Drei von der Tankstelle“ in schwarz-weiß zeigt, versucht, eine Antwort zu finden: „Die goldenen 20‘er Jahre sind ein spannendes Zeitalter, in dem viel Neues geschah. Frauen durften endlich studieren, neue Tänze entstanden und der Jazz kam in Mode. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der kulturell viel passierte. Die Leute mögen den Zusammenschluss von Nostalgie und Wiedererkennung. Die Menschen damals hatten Stil, Männer gingen mit Hut aus und Frauen warfen sich in schicke Abendgarderobe."

Nosferatu-Konzert

Ein nächster Höhepunkt ist das Stummfilmkonzert mit Stephan Graf von Bothmers zu „Nosferatu“ in der Lichtburg, der ersten und charismatischen Dracula-Adaption der Filmgeschichte, die mittlerweile 90 Jahre alt wird.

Hommage an Ed Wood

Über 50 Jahre her ist die Inszenierung von „Plan 9 from outer space“ des ehemaligen Hollywoodregisseur Ed Wood um den Besuch von Außerirdischen. Wood wollte ein Meisterwerk im Science-Fiction-Bereich schaffen. Herausgekommen ist jedoch eine unfreiwillig komische Inszenierung aufgrund der vielen Pannen während der Dreharbeiten. So gilt „Plan 9“ bis heute als einer der schlechtesten schwarz-weiß Filme aller Zeiten und hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Im Theater Courage wird die Gastspielgruppe Wolfs Reviertheater diesen Stoff auf die Bühne bringen und im Mai daraus Augen zwinkernd „Das schlechteste Theaterstück aller Zeiten“ mit schwarz-weiß gekleideten Schauspielern und jeder Menge Trash machen. Es lebe die gute alte Zeit.

Die Termine:

- Samstag, 3.März (19.30 Uhr):
„Die Drei von der Tankstelle“
(Filmtheater), Alter Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345, Tel: 02054 /12559-0

- Sonntag, 18. März, 20 Uhr:
Stummfilm „Nosferatu“
mit Pianist Stephan Graf von Bothmer zum 90. Jubiläum von Murnaus Klassiker
Lichtburg, Kettwiger Straße 36, Telefon: 0201 / 23 10 23

- Freitag, 18./ Samstag, 19. Mai sowie Freitag, 25. und Samstag, 26. Mai
Plan 9 - Das schlechteste Theaterstück aller Zeiten, Hommage an den Hollywoodregisseur Ed Wood
Theater Courage, Goethestraße 67, Karten unter Telefon: 0201 /791466

„Nosferatu“ und Piano: am 18. März in der Lichtburg. Foto: privat
„Filmtheater“ spielte „Die Drei von der Tankstelle“. Foto: privat
Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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