Premiere: Ein Sommernachtstraum am Grillo-Theater
Es werde... Shakespeare

Geraten ins Sommernachtstraum-Theater: Dennis Bodenbinder (Lysander), Lene Dax (Hermia), Thomas Büchel (Theseus), Janina Sachau (Hippolyta), Trixi Strobel (Helena), Alexey Ekimov (Demetrius), Stefan Migge (Niklaus Zettel) und Philipp Noack (Franz Flaut). | Foto: Martin Kaufhold
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  • Geraten ins Sommernachtstraum-Theater: Dennis Bodenbinder (Lysander), Lene Dax (Hermia), Thomas Büchel (Theseus), Janina Sachau (Hippolyta), Trixi Strobel (Helena), Alexey Ekimov (Demetrius), Stefan Migge (Niklaus Zettel) und Philipp Noack (Franz Flaut).
  • Foto: Martin Kaufhold
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1595 oder 1596 machte sich William Shakespeare ans Werk und ersann den Sommernachtstraum, der sich zu seinem meistgespielten Werk entwickeln sollte - und seit Generationen im Schulunterricht nicht fehlen darf. Nun feierte die Inszenierung von Tobias Materna am Grillo-Theater Premiere.

Huch, wo ist denn bloß der verzauberte Wald geblieben, in der sich doch ein großer Teil der Handlung abspielen sollte? Jan Hendrik Neidert und Lorena Díaz Stephens, verantwortlich für Bühne und Kostüme greifen eher zu schrillen Elementen, die die sowieso völlig schräge Handlung in ein modernes - und zugleich stimmiges - Bild fügen. Da tauchen dann auch schon mal Plastik-Liegen auf und ein bunter Lichterbaum, der sich von oben herab senkt, sorgt für Disco-Feeling. Überhaupt überraschen gelegentlich ein nicht ganz werkgetreuer Grönemeyer-Sound und aktuelle Gender-Formulierungen das Publikum, welches einen ungewöhnlichen und zugleich unterhaltsamen Theater-Abend erleben darf.
Darum geht's: Das Stück "Ein Sommernachtstraum" spielt im antiken Athen und in einem verzauberten Wald. Es umfasst die Zeit von drei Tagen und Nächten und handelt von den Umständen der Hochzeit eines Herrscherpaares. Denn Fürst Theseus will endlich die von ihm bezwungene Amazonenkönigin Hippolyta zur Frau nehmen. Und dann sind da noch Hermia und Lysander, die einander lieben und sich Treue geschworen haben. Doch Demetrius droht, ihre Hochzeitspläne zu durchkreuzen.
In Shakespeares berühmtester Komödie, eingebettet in Leichtigkeit und Poesie, darf auch die dunkle Seite der Liebe nicht fehlen. Und schon dreht sich alles um Eifersucht und Besitzdenken, Machtstreben, Wahn und Manipulation. Verwirrend ist es allemal, was sich im nächtlichen Zauberwald zuträgt und die Beteiligten in stetig wechselnde Zustände stürzt - irgendwo zwischen Leidenschaft und Begierde, Sehnsucht und Angst.
Temporeich spielen Thomas Büchel, Janina Sachau, Trixi Strobel, Alexey Ekimov, Lene Dax, Dennis Bodenbinder, Jan Pröhl, Jens Winterstein, Stefan Migge, Philipp Noack, Ingrid Domann, Stefan Diekmann und Rezo Tschchikwischwili den Sommernachtstraum und verhelfen den einzelnen Charakteren zu ihrer ganz eigenen Handschrift. Am Klavier zu erleben: Charlotte Weidinger.
Ein Besuch der Aufführung - Dauer rund 2 Stunden und 40 Minuten inklusive einer Pause - lohnt sich, auch um den altehrwürdigen Shakespeare ganz neu zu entdecken - im aktuellen Schulunterricht oder im Rückblick auf eben diesen.
Weitere Vorstellungen: 1., 11., 12., 23. März; 8., 14. April 2023

Geraten ins Sommernachtstraum-Theater: Dennis Bodenbinder (Lysander), Lene Dax (Hermia), Thomas Büchel (Theseus), Janina Sachau (Hippolyta), Trixi Strobel (Helena), Alexey Ekimov (Demetrius), Stefan Migge (Niklaus Zettel) und Philipp Noack (Franz Flaut). | Foto: Martin Kaufhold
Bereit zu neuen (Theater)-Abenteuern: Trixi Strobel (Helena) und Thomas Büchel (Oberon). | Foto: Martin Kaufhold
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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