Premiere in der Casa des Schauspiel Essen
Oskar - unglaublich nah

Auf Spurensuche: Rezo Tschchikwischwili (Großvater) und Trixi Strobel (Oskar) in „Extrem laut und unglaublich nah“ in der Casa des Schauspiel Essen. | Foto: Birgit Hupfeld
  • Auf Spurensuche: Rezo Tschchikwischwili (Großvater) und Trixi Strobel (Oskar) in „Extrem laut und unglaublich nah“ in der Casa des Schauspiel Essen.
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In der Casa des Schauspiel Essen kommen die theaterinteressierten Besucherinnen und Besucher dem Ensemble naturgemäß unglaublich nah - sind sie doch nur wenige Meter von ihnen entfernt. Unglaublich intensiv ist zudem die jüngste Inszenierung „Extrem laut und unglaublich nah“, die nun Premiere feierte.

In die Hauptrolle des Oskar Schell, neun Jahre alt und verstört über den Tod seines Vaters, der beim Terroranschlag in den Twin Towers des World Trade Centers ums Leben kam, schlüpft Schauspielerin Trixi Strobel. Schwere Kost ist es, die Regisseur Thomas Ladwig serviert. Die jedoch inhaltlich stark ist und von den fünf Darstellerinnen und Darstellern wunderbar gespielt wird.
„Extrem laut und unglaublich nah“ ist der zweite Roman des amerikanischen Autors Jonathan Safran Foer. Darin zeichnet er das bewegende Porträt eines Jungen auf der Suche nach seinem Vater und schreibt über das Aufbrechen des Schweigens in einer von dramatischen Einschnitten gezeichneten Familie.
Stefan Diekmann, Jan Pröhl, Olga Prokot, Janina Sachau, Trixi Strobel und Rezo Tschchikwischwili liefern ein perfektes Schauspiel der Bühnenfassung ab, das mit entsprechendem Applaus des Premieren-Publikums gewürdigt wurde. Besonders die junge Schauspielerin Trixi Strobel begibt sich eindrucksvoll authentisch in eine äußerst anspruchsvolle Rolle und lässt Oskar aus dem Roman ganz real werden.
Gelungen auch das kompakte und dennoch abwechslungsreiche Bühnenbild von Ulrich Leitner sowie die stimmigen Kostüme von Anita Noormann.
Und darum geht's in „Extrem laut und unglaublich nah“: Immer wieder hatte Thomas Schell in den letzten Minuten seines Lebens versucht, seine Familie telefonisch zu erreichen. Dass Oskar neben dem Anrufbeantworter stand, dass er den Hörer einfach nicht abnehmen konnte, verschweigt er sogar seiner Mutter. Nachdem Oskar in den Hinterlassenschaften seines Vaters einen geheimnisvollen Schlüssel entdeckt hat, macht er sich auf die Suche nach einem Türschloss, in das dieser passen könnte. Bei seiner Odyssee durch die Straßen New Yorks begegnet er vielen ungewöhnlichen Menschen und ihren Geschichten, um am Ende doch wieder auf die Spuren seines Vaters zu stoßen.
Zentrale Figuren des Stückes sich auch Oskars Großmutter, ein stummer alter Mann und ein Nachbar namens Black. Sie alle sollten Sie bei bei nächster Gelegenheit unbedingt kennen lernen, denn ein Besuch der jüngsten Schauspiel-Inszenierung in der Casa kann nur empfohlen werden - und zwar extrem laut...
Nächste Termine: 6. und 23. März sowie 2. und 22. April

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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