Nähen, was das Zeug hält
Schutzmaskenproduktion in den GSE-Werkstätten läuft auf Hochtouren

In der GSE-Werkstatt wird derzeit fleißig genäht.  | Foto: GSE

Schon lange bevor die Maskenpflicht ein Thema war, knüpfte die Essener Feuerwehr Kontakt zur GSE, die in einer ihrer Werkstätten für behinderte Menschen auch eine Näherei betreibt. In der GSE-Werkstatt Borbeck, wo sonst unter anderem Schlafsäcke für Frühchen und hochwertige Kissen gefertigt werden, wurde ganz zu Beginn der Corona-Zeit umgestellt auf das Nähen von Mund-Nase-Bedeckungen. Genäht wurde für die Feuerwehrleute, die schon seit Wochen auf jedem Einsatz einen Mund-Nase-Schutz tragen.

Die Entwicklung nahm ihren Lauf und so folgten die GSE-Werkstatt Nord 1 und auch das Wohnheim Essener Straße dem Beispiel: Produziert wird für den internen Eigenbedarf – soll heißen für alle Mitarbeiter in den elf Werkstätten und sieben Pflegeheimen der GSE, also das gesamte Tarifpersonal der GSE gGmbH.

„Da in den Werkstätten für behinderte Menschen, so wie in den Schulen, ein Betretungsverbot für behinderte Werkstattmitarbeiter besteht, nähen aktuell in der Näherei in Borbeck acht GSE-Beschäftigte täglich um die 120 Masken“, informiert Gruppenleiter Paschales Doitsidis. Borbeck hat zudem Pakete geschnürt, die bereits in Borbeck vorgefertigte Teile zur Maskenproduktion in die Werkstätten Frillendorf, Kray, Dellwig und Nord I liefern, damit dort auch genäht werden kann.

In der Werkstatt Nord I hatte sich zuvor bereits eine Initiative gebildet, die zum Teil auf private Stoffe aus dem Fundus von Verwandten und Freunden, Nähgarne, Schrägbänder, Gummis und Drähte zurückgriffen. Auf GSE-eigenen und privaten Nähmaschinen nähten dann auch hier vier Tarifmitarbeiter in Windeseile dringend benötigte Masken, die zum Beispiel auch für die Mitarbeiter in der Zentralküche gedacht sind. „Für alle, die dort kochen“, informiert Nicole Kaiser, stellvertretende Werkstattleiterin in Nord I. Auch der Fahrdienst wird von hier aus mit Masken versorgt, damit er aufrechterhalten werden kann. Ebenso der Einkaufsdienst der Heimstatt Engelbert. „Die Kollegen hier sind alle extremst engagiert“, freut sich Nicole Kaiser.

Dass der Bedarf an Masken abflauen wird, davon ist mit Einführung der Maskenpflicht sicher nicht auszugehen. Unter anderem ist bislang noch nicht klar, wann die Werkstätten für behinderte Menschen wieder öffnen können und unter welchen Bedingungen – möglicherweise auch mit Maskenpflicht.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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