Familienfreundliche Unternehmen treffen sich am Runden Tisch

Daniela Schwarz (links im Bild), stellv. Gleichstellungsbeauftragte des Ruhrverbandes, stellte sich den Fragen von Moderatorin Katharina Hempelmann, Leitung Marketing bei der BUK Familienbewusstes Personalmanagement GmbH.
Bildnachweis: Sparkasse Essen
  • Daniela Schwarz (links im Bild), stellv. Gleichstellungsbeauftragte des Ruhrverbandes, stellte sich den Fragen von Moderatorin Katharina Hempelmann, Leitung Marketing bei der BUK Familienbewusstes Personalmanagement GmbH.
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Im Rahmen des bundesweiten Aktionstags der „Lokalen Bündnisse für Familie“ trafen sich Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Essener Unternehmen erstmalig zu einem Runden Tisch.

Im Mittelpunkt stand das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Vertreten waren Akteure aus 15 bereits als familienfreundlich zertifizierten Unternehmen und Firmen, die konkret am Thema „Gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und einer Zertifizierung interessiert sind.
Geladen hatten die BUK Familienbewusstes Personalmanagement GmbH und die städtische Koordinierungsstelle Essener Bündnis für Familie. Gastgeber und Mit-Initiatorin war die Sparkasse Essen, die selbst als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert ist und sich im Essener Bündnis für Familie engagiert. Kammern und Verbände in Essen unterstützen das Projekt.
Melanie Schulz, systemische Beraterin und Projektleitung für die Externe Mitarbeiterberatung bei der BUK, verwies in ihrem Vortrag auf wachsende Anforderungen an Arbeitnehmer: „Neue Kommunikationstechniken, ständige Erreichbarkeit, steigender Wettbewerbsdruck, aber auch veränderte Familienformen mit weniger Rückhalt führen dazu, dass sich die Ausfallzeiten wegen psychischer Erkrankungen in den letzten 18 Jahren verdreifacht haben.“ Um dem zu begegnen, reichten einzelne, gut gemeinte Aktionen der Unternehmen nicht aus. Vielmehr bedürfe es eines ganzheitlichen und langfristigen Ansatzes, um als „gesundes“ Unternehmen zu profitieren.

Familienfreundliche Personalpolitik

„Arbeitsschutz und Ergonomiekonzepte müssen ebenso ineinandergreifen wie eine familienfreundliche Personalpolitik und ein gelebtes Diversity Management“, so die Beraterin. Hierunter versteht man eine Personalpolitik, die die individuelle Vielfalt unterschiedlichster Mitarbeiter konstruktiv nutzt. Eine sinnvolle Ergänzung sei die Implementierung einer externen Mitarbeiterberatung (EAP), einem niederschwelligen Angebot für Beschäftigte, welches präventiv oder bei akuten, individuellen Problemfällen in Anspruch genommen werden kann.
Die Nutzenaspekte eines betrieblichen Gesundheitsmanagements seien für Unternehmen wie Mitarbeiter hoch: Auf der einen Seite sorgten z. B. stabile Führungskräfte für ein erhöhtes Gesamtleistungsniveau, eine Abnahme von Langzeitkrankenständen und eine stärkere Mitarbeiterbindung. Auf der anderen Seite erhöhten sich Mitarbeiterzufriedenheit, Gesunderhaltung und persönliche Weiterentwicklung.
Im Anschluss berichteten die Gäste von ihren eigenen Erfahrungen und auch Schwierigkeiten bei der Umsetzung der angesprochenen Maßnahmen. So sei z. B. die Finanzierung der Maßnahmen trotz der positiven Auswirkungen auf das Unternehmen stellenweise problematisch. Zudem hätten es gerade größere, dezentral organisierte Unternehmen nicht immer leicht, alle Informationen verlustfrei zu kommunizieren.

OB Kufen hat Vorsitz übernommen

Claudia Hoose, Geschäftsführerin und Koordinatorin des „Essener Bündnis für Familie“ sieht die Entwicklungen positiv: „2016 stellen sich die ersten, vor drei Jahren zertifizierten Unternehmen bereits der Re-Zertifizierung, nachdem sie vereinbarte Maßnahmen der Familienorientierung beispielgebend umgesetzt haben.“
Derweil hat Oberbürgermeister Thomas Kufen den Vorsitz des Kuratoriums des Essener Bündnisses für Familie übernommen, in dem sich bereits über 130 Unternehmen und Organisationen als Partner zusammengeschlossen haben, um sich aktiv für eine gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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