Ist geplantes Bauprojekt zu groß für eine schmale Wohnstraße in Bredeney

Schon jetzt dürfen größere LKW den Meckenstocker Weg nicht durchfahren.
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  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Das Bauprojekt von elf Eigentumswohnungen am Meckenstocker Weg 42 dürfte noch einige Zeit in der Warteschleife verbringen, denn die Erschließungssituation wird von Stadtverwaltung und Projektentwickler bzw. von Nachbarn sehr unterschiedlich eingeschätzt.

Selten dürfte der werbende Hinweis auf "unverbaubare Aussicht" so treffend sein, und in der Tat ist die Lage unmittelbar am Landschaftsschutzgebiet Wolfsbachtal traumhaft für jeden, der im Grünen wohnen möchte. Die Zufahrt über die steile, schmale Straße ist allerdings für LKW ab 6 Meter gesperrt, und auch Parkplätze sind Mangelware. Schon jetzt wird im oberen Bereich nicht längs, sondern schräg geparkt. Folglich haben größere Fahrzeuge oft Probleme bei der Durchfahrt.
Als Eigentümer eines älteren Mehrfamilienhauses dort, wo der Meckenstocker- auf den Wolfsbachweg mündet, kennt Lothar Pues die problematische Straßensituation. Die wurde, berichtet er, seit Jahrzehnten nicht weiterentwickelt, sei jetzt schon unzureichend und der geplanten Bebauung nun gar nicht gewachsen. Er kritisiert, die im Februar von der Stadt Essen erteilte Baugenehmigung für das Projekt sei gegeben worden, ohne zuvor Klarheit über die Straßen- und die Entwässerungssituation zu schaffen.

Elf Eigentumswohnungen sind vorgesehen

Pues schildert eine Vorgehensweise, wie sie in den 1950/60er Jahren wohl in so manchem Stadtviertel umgesetzt wurde: "Da hat man einen Fußweg asphaltiert, so dass eine schmale Straße entstand. Das war alles." Er bezweifelt, dass es sich bei diesem Abschnitt des Meckenstocker Wegs um eine öffentlich-rechtlich gewidmeten Straße handelt. Ein Hinweis darauf sei die Tatsache, dass das Haus Nr. 46 einst zum Wolfsbachweg gehört habe.
In einem Schreiben an Anwohner in der Nachbarschaft warnt Lothar Pues vor zunehmenden Problemen durch mehr Autoverkehr, aber auch vor Projekten, bei denen man von "maßvoller Bebauung" nicht mehr reden könne. An der Stelle, wo das Haus mit elf Wohnungen entstehen soll, stand vorher ein Einfamilienhaus.
Bei der Stadt mag man sich angesichts eines drohenden Rechtsstreites nicht detailliert äußern. Ein Sprecher sagt auf Nachfrage des Süd Anzeigers lediglich: "Da die Genehmigung erteilt wurde, können Sie davon ausgehen, dass alles seine Richtigkeit hat und die verkehrstechnische Erschließung öffentlich-rechtlich gesichert ist."

Wohin mit dem Bürgersteig?

Wenig Probleme sieht auch EBB-Ratsherr Michael Schwamborn, Mitglied im Bauausschuss, der das Gelände in Augenschein nahm: "Lediglich oberhalb des geplanten Wohnprojektes, wo der Meckenstocker Weg bergauf zur Einbahnstraße werden soll, müsste ein Weg für Fußgänger angelegt werden."
Wie das aber angesichts einer Straßenbreite von nur 2,40 Meter mit angrenzender steiler Böschung geschehen soll, ist unklar. Schwamborn räumt ein, mangels Platz könne dieser Fußweg nicht die normale Breite eines Bürgersteiges haben, würde aber dennoch, so sein Warnhinweis, nach Kommunalabgabengesetz abgerechnet, die Anlieger würden also an den Kosten beteiligt.
Ferner müsse die Kanalisation in jenem Bereich erneuert werden, die bestehende alte Rohrleitung könne man abkapseln. Michael Schwamborn: "Ansonsten ist nichts zu beanstanden."

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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