Offener Brief an Oberstaatsanwalt Schmidtmann wegen der Einstellung des Verfahrens gegen Grün-und-Gruga

Am 19.11.2014 hat Oberstaatsanwalt Schmidtmann von der Essener Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Grün-und-Gruga eingestellt. Frau Roswitha Krause hatte am 10.4.2014 Anzeige erstattet wegen der maßlosen Baumfällungen im Lührmannwald.

Ich habe Herrn Schmidtmann einen Brief geschrieben und ihm zwei Fragen gestellt:

Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt Schmidtmann!
...
1.
Sie behaupten, sowohl Grün-und-Gruga als auch die Untere Landschaftsbehörde hätten Ihnen in einer Stellungnahme mitgeteilt, die gefällten Bäume seien krank gewesen und hätten die Verkehrssicherheit gefährdet. Diese Aussage ist nachweislich und erkennbar falsch: Im Lührmannwald wurden im Frühjahr 2014 490 Kubikmeter Holz gefällt. Das entspricht mehreren hundert Bäumen. Das ist forstrechtlich ausgeschlossen: Ein derart moribunder Wald hätte sofort gesperrt werden müssen. Und das ist auch forstfachlich ausgeschlossen: So viele kranke, bruch- und umsturzgefährdete Bäume gibt es auf so kleiner Fläche in Essen nicht. Wieso stellen Sie als Oberstaatsanwalt das Verfahren aufgrund einer offensichtlich falschen Stellungnahme ein?

2.
Sie akzeptieren das Argument von Grün-und-Gruga und der Unteren Landschaftsbehörde, dass die Bäume wegen der Verkehrssicherheit gefällt werden mussten. Nach der Waldpflege durch Förster Wuttke hätte der Lührmannwald also verkehrssicher sein müssen: Schließlich wurden ja nach der Ihnen vorliegenden Stellungnahme von Grün-und-Gruga alle verkehrsgefährdenden Bäume gefällt. Wie erklären Sie es sich dann, dass Pfingststurm Ela in diesem gerade erst verkehrssicher gemachten Lührmannwald hunderte von Bäumen umgeworfen hat? Verkehrssicherheit bedeutet offensichtlich nicht Sturmsicherheit. Was aber bedeutet für Sie als Oberstaatsanwalt dann das Wort „Verkehrssicherheit“ überhaupt?

Über eine Antwort bis Ende Februar 2015 würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen