Rechtsradikale Propaganda an Altenessener Forumsplatz

Die Waschkaue der Zeche Carl vor einigen Jahren als noch die klassische NPD die braune Vorhut war. Jetzt brauchen wir Aktionen gegen "Neue Rechte", "Ein-prozent-Bewegung"  die "Identitären" oder "Europa erwache!". Solche Gruppierungen im Umfeld der AFD sorgen jetzt wie schleichendes Gift für die Spaltung unserer Stadtteile in angeblich gute deutsche und die schlechten nicht-deutschen Identitäten.
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  • Die Waschkaue der Zeche Carl vor einigen Jahren als noch die klassische NPD die braune Vorhut war. Jetzt brauchen wir Aktionen gegen "Neue Rechte", "Ein-prozent-Bewegung" die "Identitären" oder "Europa erwache!". Solche Gruppierungen im Umfeld der AFD sorgen jetzt wie schleichendes Gift für die Spaltung unserer Stadtteile in angeblich gute deutsche und die schlechten nicht-deutschen Identitäten.
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Trotz aller plötzlichen Vorfrühlingskälte sollte der sonntägliche Gang von der U-Bahnstation Altenessen-Mitte  zur Zeche Carl mit der bereits 11. Altenessen Konferenz eigentlich eher gesundheitsfördernd sein. Immerhin möchte man an diesem Sonntagvormittag dort mit vielen anderen etwas für den besseren Zusammenhalt und die Perspektiven des Stadtteils und Stadtbezirks tun.
Leider ist dann vor Konferenzbeginn eigenhändige Schadensbegrenzung  nötig. Den ganzen Sonntag soll die Verschandelung der Altenessener Mitte besser nicht andauern. Eine Reihe dieser rechten Aufkleber lassen sich leicht entfernen, sind wahrscheinlich noch recht frisch, andere ohne Leiter nicht zu erreichen oder kleben bereits länger am Ort und  können nur schwierig abgerissen werden. 

Radikales der "Neuen Rechten" - NPD ist Out

Verschiedene sogenannte moderne rechtsradikale Gruppierungen der "Neuen Rechten", zu der aber auch die laut Selbsteinschätzung bloß bürgerich-konvervative AFD beste Kontakte unterhält, hatten den Bereich des sogenannten Forumplatzes zur Propagandazone gemacht.
Auf diesem offiziell namenlosen Durchgangsbereich zwischen der Altenessener Strasse und der Wilhelm-Nieswandt-Allee waren - wohl in der Sonntagnacht auf Hinweisschildern, Laternen und den Notausgangstüren des Tedimarkts diverse judenfeindliche, verschwörungstheoretische, rassistische, islam- und flüchtlingsfeindliche Aufkleber angebracht worden. Die für sich einzel oft zu übersehenden, recht kleinen Aufkleber mit nicht immer sofort durchschaubarem Inhalt waren für die bessere Wirkung zumindest an den Metaltüren zu einem größeren Bild zusammengefügt worden. Sehr klar waren dort 2 Hakenkreuze zu erkennen, die aus Dutzenden dieser Aufkleber zusammengebaut waren.

Altenessen - kein "NS-Area"!

Da wollen diese Aufkleber-Aktivisten als  "Nationalisten gegen Kinderschänder" vorgehen.  Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert , der "treuen gefallenen deutschen Soldaten" zu gedenken, unter der Parole "Europa erwache!" gibt es Werbung für eine Demonstration im April. Die "Einprozent-Bewegung" hetzt noch mal gegen Flüchtlinge und Kanzlerin Angela Merkel. Ausdrücklich werden wieder einmal Islam und diverse Salafisten und Terrorgruppen in einen Topf gehauen. Auf einem Aufkleber "NS-Area" wird dann auch für einen "nationalen Sozialismus" geworben.
Dabei ist festzuhalten - auch wenn im Essener Stadtrat seit bald 10 Jahren ein NPD-Stadtrat einen der Ratssitze besetzt und zwei Ratsfrauen der islamophoben "Pro NRW" Gruppierung ihm rechtsaußen Gesellschaft leisten, liegt die Gefahr nicht dort, sondern bei der AFD. Die nämlich hat bei den letzten Wahlen in unseren Nordstadtteilen z.T. an die 20% der Wählerstimmen einbsammeln können und  verfügt über beste und enger werdende Kontakte zu diesen noch eher heimlich auftretenden Gruppen der neuen Rechten. Ob die aktuelle lokale Sperrspitze der AFD, der jetzige AFD-Ratsherr, der ja über sein Karnaper SPD-Mandat an seinen Ratsessel gekommen ist, diese Kontakte wie sein Bundesverband bereits pflegt, ist aktuell noch nicht bekannt.
Nachtrag: Die Kollegen von "Essen stellt sich queer" vermuten allerdings, dass wahrscheinlich die "Division Altenessen" dahinter steckt, die ja bereits in früheren Jahren mit großer Freude Hakenkreuze an Moscheen und andere Hauswände in unserem Stadtteil gepinselt hatte und mit nationalsozialistischen Sprüchen auch Spielplätze verunstaltete.

"Muslimisierung" ist nicht die Gefahr für Altenessen

Deshalb ist leider zu erwarten, dass solche, auf den ersten Blick vielleicht lächerlich wirkenden Propagandagestaltungen mittelfristig handgreiflichen Taten weichen.
Im Essener Norden sollten uns also nicht wie andere SPD-Ratsherren und Vize-Unterbezirsvorsitzende vorwiegend Sorgen über eine angebliche "Muslimisierung" Altenessens machen, sondern gemeinsam, ob "bio-deutsch", muslimisch, atheistisch oder römisch-katholisch gegen diese braune Brühe vorgehen, die aus immer mehr Kanälen in Parlamente und Institutionen schwappt.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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