Quadratisch, barrierefrei, gut: Maria-Wächtler-Schüler gewinnen Jugend-forscht-Sonderpreis

Simon Bohnen (l.) und Cem-Marvin von Hagen, Gewinner des CBM-Sonderpreises "Innovationen für Menschen mit Behinderungen". Foto: Alexandra Roth
  • Simon Bohnen (l.) und Cem-Marvin von Hagen, Gewinner des CBM-Sonderpreises "Innovationen für Menschen mit Behinderungen". Foto: Alexandra Roth
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Wem sich beim Stichwort „quadratische Gleichungen“ die Haare sträuben, dem kann die Erfindung von Cem-Marvin von Hagen (17) und Simon Bohnen (16) helfen: eine barrierefreie App, die die mathematischen Gleichungen löst. Dafür erhalten die Schüler des Maria-Wächtler-Gymnasiums den Sonderpreis „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“ der Christoffel-Blindenmission (CBM), der im Rahmen des Landeswettbewerbs Nordrhein-Westfalen der Stiftung „Jugend forscht“ vergeben wird.

„ax2 + px +q = 0“ – quadratische Gleichungen sind für viele Menschen eine Herausforderung, besonders für Menschen mit Sehbehinderung. Denn sie können sich komplexe Gleichungen nur linear darstellen lassen und nicht bildlich vorstellen. Das merkte Marvin bei seinem sehbehinderten Cousin Tom. Gleichzeitig stellten Marvin und Simon fest, dass Hilfsmittel oft nicht barrierefrei sind. Damit Menschen mit Sehbehinderungen trotzdem schnell und unkompliziert quadratische Gleichungen lösen können, entwickelten die beiden die App „QuadraSolve“ für das iPhone. Das iPhone ist bei sehbehinderten Nutzern beliebt, weil es vorliest, was auf dem Bildschirm steht, und den Text sogar für Braille-Lesegeräte in Blindenschrift übersetzt. Die App ließen Marvin und Simon von sehbehinderten Nutzern testen und optimierten sie danach, sodass eine einfache und sinnvolle Nutzung möglich ist. Menschen mit Sehbehinderungen können nun die Variablen a, p und q in die App eingeben und die App errechnet die x-Werte und liest sie ihnen vor.

Das große Interesse ihrer sehenden Mitschüler befriedigten die Jungs mit einer Android-Version, die zwar nicht barrierefrei ist, dafür aber mit Zusatzfunktionen glänzt.
„Bildung ist eine wichtige Voraussetzung für ein unabhängiges Leben. Kinder mit Behinderungen sind jedoch oft von Bildung ausgeschlossen, das gilt vor allem für Entwicklungsländer. Grund hierfür sind neben der mangelnden Ausbildung von Fachpersonal auch die fehlenden barrierefreien Hilfsmittel. Deshalb ist die Idee von Cem-Marvin und Simon so gut und die Umsetzung einfach toll“, erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. Simon Bohnen (l.) und Cem-Marvin von Hagen gewannen den CBM-Sonderpreis "Innovationen für Menschen mit Behinderungen". Foto: Alexandra Roth

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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