Wenn „Grüne Daumen“ Geburtstag feiern: Kleingartenverein „Hohe Birk“ wird beeindruckende 100 Jahre alt

Vorsitzender Helmut Küpperkoch und sein Stellvertreter Friedhelm Meichsner freuen sich bereits auf das Festwochenende.
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  • Vorsitzender Helmut Küpperkoch und sein Stellvertreter Friedhelm Meichsner freuen sich bereits auf das Festwochenende.
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Beinah 9.000 Essener sind laut Stadtverband der Essener Kleingärtnervereine in einem Kleingartenverein organisiert, beackern dort regelmäßig ihre Parzelle, beschneiden Bäume oder ernten frischen Salat. Gut 383 davon gehören zum Haarzopfer Kleingärtnerverein „Hohe Birk“. „Damit sind wir der größte Verein mit zusammenhängendem Gelände in Essen“, weiß Vorsitzender Helmut Küpperkoch. Und seit dem 17. Mai auch sicherlich einer der ältesten…

VON JULIA COLMSEE

Am 17. Mai 2016 ist es genau 100 Jahre her, dass der Verein damals noch als „Kruppscher Gartenbauverein“ ins Leben gerufen wurde. „Die ganz klare Aufgabe war damals, die Not der hungernden Bevölkerung zu lindern“, erklärt Küpperkoch. Beitreten durften nur „Kruppianer“ - und davon gab es in Essen ja nicht gerade wenig. Die ersten Gärten entstanden allerdings nicht in Haarzopf. „Das Gelände lag an der Lührmannstraße und war von Margarete Krupp zur Verfügung gestellt worden. 450 Kleingärten gehörten damals dazu.“ Zum stolzen Preis von nur zwei Mark konnte man damals Mitglied sein - kein Wunder, dass der Verein innerhalb kürzester Zeit auf 30.000 Mitglieder stolz sein konnte. Vorgeschrieben war der Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst - die Ernteerzeugnisse wurden an neun offiziellen Stellen im ganzen Stadtgebiet zum Verkauf angeboten.
Im II. Weltkrieg vollkommen zerstört, unterstützte Krupp in den Jahren nach dem Krieg den mühevollen Wiederaufbau - 600 Gärten zählte der Verein Ende der 50er Jahre - kurz bevor er umzog. Die Gruga wurde auf Grund der Bundesgartenschau erweitert - die Lührmannstraße musste verlassen werden. In Haarzopf fand man eine neue Heimat und -als Ende der 70er Jahre die Firma Krupp ihr Engagement für den Verein einstellt - änderte sich auch der Name. „Hohe Birk e.V.“ nennt man sich jetzt auch bereits seit über 40 Jahren - seit dieser Zeit können auch „Nicht-Krupp-Mitarbeiter“ einen Garten bekommen. An einigen Grundsätzen hat sich allerdings nichts geändert. „Wir achten sehr darauf, dass ein Drittel der Gartenfläche auch wirklich als Nutzfläche betrieben wird. Das heißt also mit Salat, Bohnen, Kartoffeln - aber gerne auch Apfelbäume, Beeren jeglicher Art. Das ist uns allerdings wirklich wichtig!“
Am kommenden Wochenende soll jetzt gefeiert werden - genau genommen bereits ab Freitag. „Wir haben das zu unsrem 75. Geburtstag auch gemacht - damit haben wir gute Erfahrungen. Und wir haben ja bereits vor beinah einem Jahr mit der Organisation begonnen.“ Und das Programm, dass Mitglieder und Gäste erwartet kann sich wirklich sehen lassen. Auf der großen Wiese im Zentrum der Anlage wird ein Festzelt, das 1.000 Gästen Platz bietet, errichtet. Für gute Stimmung sorgen an allen drei Abenden unterschiedlichste Künstler.
Den Auftakt macht am Freitag der große Schlagerabend. Ab 17.30 Uhr stehen Jörg Bausch, Dana und DJ Schmiddi auf der Bühne. Am Samstag unterhält mit Andreas Martin eine feste Größe in der deutschen Schlagerszene die Gäste und auch Haarzopferin Dana ist wieder mit dabei. Für gute Stimmung und tanzbare Musik sorgt außerdem die Midnight Special Showband. Los geht es hier ebenfalls um 17.30 Uhr.
Der eintrittsfreie Sonntag startet 10.30 Uhr mit den Brentwood Skifflers - unkonventionelle Musik mit ungewöhnlichen Instrumenten erwartet die Gäste. Kleine Freunde des Kleingartens kommen ab 13 Uhr auf ihre Kosten - dann steht die Mini-Playback-Show auf dem Programm - begleitet von „Ingas Garten“.
Für alle Veranstaltungen gibt es noch Karten - im Vorverkauf ab 11 beziehungsweise 15 Euro bei Optik Klötgen, im Clubhaus des SuS Haarzopf oder in der Gartenanlage „Hohe Birk“. „Und durstig oder hungrig muss natürlich auch keiner nach Hause gehen“, verrät Helmut Küpperkoch - offensichtlich erwartet das eine oder andere Schmankerl die Gäste im Festzelt. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall - auch, um durch die weitläufige Anlage zu streifen und die Pracht der einzelnen Kleingärten zu bestaunen. Jetzt muss nur noch dasWetter mitspielen.

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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