Schwalben lieben Schuir: Auf einem Reiterhof finden sie beste Nistmöglichkeiten

Reihenweise Mehlschwalben: Auch um den Schutz dieser gerne in Kolonien brütenden Vogelart kümmert sich der Nabu Ruhr.
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"50 Mehlschwalbennester, 25 Rauchschwalbenpaare, viele Spatzen, Hausrotschwänze und ein Turmfalkenpaar." Rainer Erbach bilanziert die Vogelwelt, die in diesem Jahr unter den Dächern und in den Mauerspalten seines Reiterhofes am Schuirweg gebrütet hat.

Wobei das ungefähre Angaben sind. Zählen Sie mal Schwalben, die sind fast schneller als das menschliche Auge. Nicht mal hinzugefügt wurden die Mauersegler, denn die sind schon wieder Richtung Afrika unterwegs. Für sein Engagement zum Schutz der Tiere erhielt Rainer Erbach jetzt vom Naturschutzbund Ruhr (Nabu) das Täfelchen für die Hauswand, mit der ein 'schwalbenfreundliches Haus' ausgezeichnet wird.
Das kriegt man auch schon für weniger. Voraussetzung ist, dass die Nistmöglichkeiten der Vögel geschützt werden - etwa bei Umbau- und Sanierungsarbeiten - oder dass Nisthilfen angebracht werden. Nicht nur für Schwalben. Wer Mauerseglern bei der Suche nach einer Unterkunft behilflich ist, wird vom Nabu genauso ausgezeichnet.

Ställe, Dächer, Matsch - alles da

Das Besondere auf dem Anwesen, das ein ganzes Stück vom Schuirweg entfernt liegt, ist die Anzahl der Brutpaare. Rainer Soest vom Nabu Ruhr weiß: "Es gibt bei uns wenige Kolonien dieser Größe." Das hilft besonders beim Bestandsschutz, denn die Tiere sind sehr standorttreu und finden nicht in vielen Essener Stadtteilen Nistmöglichkeiten. "In Werden etwa ist der Bestand an Schwalben einigermaßen stabil, in Haarzopf auch, in Borbeck dagegen hat er nachgelassen", bilanziert Soest. Nicht immer sind die Gründe nachvollziehbar.
Auf dem Reiterhof Schuir haben die Rauchschwalben die Pferdeställe, die Mehlschwalben die Dachvorsprünge. Insekten sind ohnehin da, und Rainer Erbach achtet darauf, dass unmittelbar an der Abspritzstelle für die Pferde eine offene Fläche liegt, wo Matsch für den Nestbau zu holen ist. Der Mann ist ein verantwortungsbewusster Vermieter. Kein Wunder, dass Rainer Soest schon weiter denkt: "Wo könnten wir denn wohl eine Nisthilfe für Schleiereulen anbringen?"

Nabu vergibt Plakette für 'schwalbenfreundliches Haus'

Kürzlich wurde der Nabu zur Ruhrtalstraße gerufen. Dort war ein Mehlschwalbennest von der Wand gefallen. Die Jungvögel hatten überlebt, aber das Nest war zerbrochen. Rainer Soest brachte, was er gerade vorrätig hatte: eine Nisthilfe für Rauchschwalben, wie der Handel sie anbietet. Erkennbar ist sie an der größeren Öffnung. Sie wurde an der Wand angebracht, die Jungvögel wurden hineingesetzt, und schon wenige Minuten später begannen die Eltern wieder mit dem Füttern. Und sie klebten mit Lehmkügelchen die Öffnung teilweise zu, damit das Ganze wieder mehr wie ein Mehlschwalbennest aussieht.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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