Eine bodenlose Frechheit! Unter Energiewende verstehe ich was anderes

Was war denn da gestern Abend los, und vor allem, welche Lobbyisten haben denn wen genau im Bundestag für so einen Ausgang der Entscheidung gesprochen?

Trotz strahlendem Sonnenschein, bei nun ja, für Deutschland etwas untypischen 36 Grad, bin ich im Moment wirklich sehr enttäuscht von dem was da aus Berlin beschlossen wurde. Und es ärgert mich, es macht mich echt wütend. Seit ca. 4 Jahren setze ich mich sehr aktiv für den Umweltschutz ein, Ehrenamtlich, in meiner Freizeit und eigentlich nach einer stressigen Arbeitswoche stehe ich gerne in der Innenstadt und helfe Bürgern sich über den Umweltschutz zu informieren. Aber die Entscheidungen die gestern Abend gefällt wurden, lassen mich echt an der Gerechtigkeit zweifeln. Wie kann das sein, dass so ein Unternehmen wie RWE, dass eigentlich Pleite ist, jetzt auch noch von der neuen Gesetzeslage profitiert? Das kann doch nicht wahr sein, haben die denn da Tomaten auf den Augen, oder ist denen die Zukunft völlig egal? Das ist ja so, als würde man im Computerzeitalter ein Schreibmaschinen Unternehmen immer noch schön subventionieren,…. Aber hey, nur mal kurz am Rande,…. Kohle ist nicht die Zukunft!

Frau Merkel (CDU), Herr Wirtschaftsminister Siegmar Gabriel (SPD) und Host Seehofer (CSU) haben sich nun geeinigt,…. Aha, man merkt auch ganz deutlich, welche Parteien dort am Tisch gesessen haben, natürlich hat Merkel mit Griechenland und den Flüchtlingsströmen viel um die Ohren, aber so ganz zukunftsweisend sind diese Entscheidungen für Deutschland nun wirklich nicht. Es wird ein Paket aus mehreren Maßnahmen geben, mit dem die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele bis 2020 einhalten will.
Immerhin sollen, mehrere Braunkohlekraftwerke abgeschaltet werden, allerding ist die Klimaabgabe, die ja eigentlich recht vielversprechend klang, ein für alle mal vom Tisch.

Braunkohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 2,7 Gigawatt will die Bundesregierung vom Netz nehmen. Das entspricht laut Quellen fünf größeren Kraftwerken, die als Reserve vorgehalten werden sollen. Die alten Braunkohlekraftwerke sollten nun nicht nur einige Stunden weniger laufen, sondern "richtig stillgelegt" und in eine sogenannte Kapazitätsreserve überführt werden, sagte Gabriel im ARD-Morgenmagazin. Kapazitätsreserve? Was soll das denn bitte sein? Es wird Unternehmen für Ihre alten Kraftwerke, auch wenn Sie nicht arbeiten, Geld gezahlt um in Notfällen wieder ans Netz zu gehen? Was macht dass denn für einen Sinn?

Beim Netzausbau, sollen noch stärker als bisher bestehende Trassen beim Bau der geplanten großen Nord-Süd-Stromleitungen genutzt werden – natürlich ein Entgegenkommen an CSU-Chef Seehofer, nun ja. Und jetzt kommt noch ein kleiner Nebensatz, der mich auch schon wieder fast zum explodieren bringt. Vorrangig sollen Erdkabel verlegt werden, um den Widerstand von Anwohnern zu reduzieren. "Das wird viele Bürgerinitiativen freuen", sagte Gabriel. Hallo? Das ist doch nicht wirklich sein Ernst? Es werden Gelder dafür ausgegeben, dass die Anwohner zufriedener sind? Die Mehrkosten um den Boden aufzureissen um die Kabel unterirdisch zu verlegen, könnte man doch besser nutzen, um den Strompreis für die Verbraucher zu senken, ich glaube da haben wir alle mehr von.

Verbraucher und Kommunen sollen bis 2020 auf bis zu 1,2 Milliarden Euro pro Jahr an Fördermittel für mehr Energieeffizienz zurückgreifen können.
Den Anteil an umweltfreundlichen Anlagen, wie z.B die aus Gas Strom und Wärme erzeugen (Kraft Wärme Kopplung), sollen somit erhöht werden. Der Plan ist ebenfalls, dass Immobilienbesitzer staatliche Anreize zum Austausch alter Heizungspumpen erhalten. Mit on Board, um die Finanzierung hierfür zu klären, war auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Allerdings finde ich, könnte die aktuelle Regierung den Bürgern auch in anderen Punkten noch etwas weiter entgegenkommen. Oder z.B großen Unternehmen, zu helfen, Ihren Stromverbrauch zu senken, bzw. mit dem wertvollen, und aufwändig erzeugtem Gut effizienter umzugehen.

Leider ist die Strafabgabe für alte Kohlekraftwerke, die Wirtschaftsminister Gabriel mal geplant hatte, endgültig vom Tisch. Eine breite Koalition aus Kohlebefürwortern aus Gewerkschaften, Industrie, Braunkohle-Ländern, Union, anderen, die auch dachten, dass durch diesen zukunftsweisenden Schritt Arbeitsplätze verloren gehen, oder Deutschlands Wirtschaft womöglich nicht mehr Wettbewerbsfähig ist, sowie Teilen der SPD hat sich damit gegen Gabriel durchgesetzt, das finde ich wirklich sehr bedauerlich, denn hier hätte Deutschland eine Vorbildfunktion für andere hätte sein können.
Scharfe Kritik für den Verzicht auf die Kohleabgabe kam natürlich auch direkt von meinen Homies von Greenpeace: "Angela Merkel hat ihr Klimaversprechen von Elmau gebrochen", so der Energieexperte Tobias Münchmeyer. Statt wie beim G7-Gipfel angekündigt den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten, lasse die Kanzlerin nun alle Träume der Kraftwerksbetreiber wahr werden: "Sie müssen weniger CO2 sparen und bekommen dafür auch noch Millionen zugesteckt." Auch das ist doch echt nicht wahr, oder? Ich, als Steuerzahler muss nun das ganze auch noch mitfinanzieren? Anstelle dass uneffektieve Kraftwerke, die ja eh kein Mensch braucht, künstlich am Leben erhalten, soll ich nun zahlen? Haben die in Berlin mal darüber nachgedacht, was das dann wirklich für jeden einzelnen Bürger bedeutet? Ich will das nicht, ich will nicht, das mein hart erarbeitetes Geld, nicht für vernünftige Kitas, sondern für das am Leben erhalten von in meinen Augen ausbeuterischen Unternehmen, die wahrscheinlich noch Kohle aus Ländern wie Kolumbien importieren. Und somit auch Leid fern ab von hier produzieren.

Immerhin etwas Gutes hat das ganze mit sich gebracht, fragt man sich nur, ob es am Ende auch so umgesetzt wird, oder ob wir Steuerzahler mal wieder zu Kasse gebeten werden. Die Energiekonzerne sollen beim Rückbau der Atomkraftwerke und der Lagerung des Atommülls in die Pflicht genommen werden. "Die Bundesregierung wird dafür sorgen, dass sich die Energiekonzerne nicht ihrer Verantwortung für den Rückbau von Atomkraftwerken und für die Lagerung des Atommülls entziehen können", heißt es.
Es stehen in einigen Atomkonzernen rund 36 Milliarden Euro an Rückstellungen hierfür in Ihren Bilanzen. Nun ja, aber gesetzt den Fall,… dass ein Atomkraftwerk Aufgrund einiger aufgeklärter Bürger, die nun zu einem Ökostromanbieter wechseln, weniger Umsatz macht, und so kein Geld für den Rückbau zu Verfügung steht, nachdem die Chefetage natürlich sich weiterhin ganz normal die Fetten Gehälter zahlt, wer muss dann mal wieder in die Dresche springen? Natürlich die Steuerzahler!

Kurz um, das hätte man besser machen können.

Autor:

Christina Averkamp aus Essen-Süd

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