Dieter in Dubai - Glosse

Mein Kollege Dieter hat eine Rundreise in die " Vereinigten Arabischen Emiraten" gewonnen - inklusive einer Nacht im Burj Al Arab - dem 7 Sterne Hotel aus 1001 Nacht. Wüstensafari mit Jeep, Bauchtanz und Grillen als besonderes Highlight.
Seit einer Woche ist er wieder da ist höre ich nichts anderes mehr als: Wüste, Beduinen und "Insch' Allah" - das heißt: Es liegt in Allahs Hand (sagt Dieter).

Innerhalb von 10 Tagen hat er nicht nur Land und Leute intensivst kennengelernt - er spricht jetzt auch perfekt arabisch. Seine neue Sonnenbrille sieht aus, als hätte er sie von Elvis geerbt. "Das ist das gleiche Modell, das Scheich Said trägt" faselt er.
Scheich Said hat ihn zur Wasserpfeife - "Nargila" (sagt Dieter) eingeladen. Auf der Wüstentour hat er ihn kennengelernt.
Scheich Said und seine Gefolgschaft waren im "Touareg" unterwegs. Wenn das mal keine Absicht war. Dieter ist begeistert.
Er weiß nun wie FALAFEL schmecken. Das sind arabische, frittierte Bällchen aus Kichererbsen, versucht er mich aufzuklären.
Ich wiederum kläre ihn darüber auf, daß es auf der Viehofer Straße unzählige libanesiche Imbisse gibt, die Falafel, Hummus und Shoarma anbieten.
Dieter ist verblüfft und kann gar nicht glauben, daß es derart exotische Spezialitäten in Essen gibt.

Jedem, der es nicht wissen will, erzählt er von den Sitten in arabischen Ländern. Die Kollegen nicken wohlwollend und eilen schleunigst an ihm vorbei.
Auf seinem Schreibtisch steht nun eine Uhr in Form eines Minaretts und zu jeder vollen Stunde ruft der Muezzin. Ich höre es deutlich aus dem Nachbarbüro.
An seinem Golf klebt ein Aufkleber I (HERZ) V.A.E. Natürlich weiß keine Sau, was das bedeutet und Dieter wartet nur darauf, daß er ausführlichst über die Vereinigten Arabischen Emirate berichten kann. Ganz schön tricky, der Dieter.

Zum Glück fährt Dieter im nächsten Jahr wieder auf sein geliebtes Mallorca. Dann müssen wir uns zwar wieder Hola qué tal? und Cómo estás? anhören, aber zum Glück lernt er auch nach über 20 Jahren Spanien nicht viel neue Worte hinzu.

"El Mundial" hat er in diesem Jahr dazu gelernt. Im Juni fährt er wieder nach "MALLO", wie er gerne sagt. Selbstverständlich kennt er "MAllO" wie seine Westentasche, er hat sich vor 15 Jahren mit dem Leihwagen alle Sehenswürdigkeiten auf der Insel angesehen.
Nach dem "HB" Reiseführer mit Insider-Tipps.
Das reicht.
Sein Stammhotel bucht er von Jahr zu Jahr, direkt vor Ort.
Er trifft selbstverständlich immer die gleichen Leute - Bekannte aus Hückelhoven - und die Kellner begrüßen ihn persönlich. Dieters kleines Glück liegt 15 km südlich von Palma. Zum Glück.
Mehr cosmopolitschen Dieter kann ich nicht ertragen.

Autor:

Beatrix Gutmann aus Essen-Süd

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