Eröffnung der Ruhrtriennale 2013 / 3. Teil: Spielort: Essen, Museum Folkwang

William Forsythe: Nowhere and Everywhere
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William Forsythe - Nowhere and Everywhere.

Die Ruhrtriennale 2013 und das Essener Museum Folkwang präsentieren das Austellungsprojekt des weltbekannten Choreographen William Forsythe.
William Forsythe, geboren 1949 in New York City, ist Tänzer und einer der bedeutendsten zeitgenössischen Choreografen.
Seine Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts aus der Identifikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen zeitgenössischen Kunstform transformiert zu haben.
Mit seiner streng mathematischen, aber bildhaft-sinnlichen Tanzsprache zählt er zu den wichtigsten Vertretern der Ballettmoderne. Forsythe hat zahlreiche Projekten in den Bereichen Installation, Film und internetbasierte Wissensentwicklung realisiert. In Zusammenarbeit mit Medien-Spezialisten und Pädagogen entwickelt Forsythe neue, innovative Ansätze der Tanz-Dokumentation, -Forschung und -Lehre.

Mit seiner interaktiven Rauminstallation "Nowhere and Everywhere " nutzt William Forsythe die Große Halle im von David Chipperfield entworfenen Neubau des Museum Folkwang erstmals in ihrer Gänze: Die Realisation von Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2 im Rahmen der Ruhrtriennale 2013 eröffnet ein völlig neues Kapitel in der Entwicklung dieses choreografischen Werks. Die ursprünglich für einen Solotänzer und 40 Pendel entwickelte Arbeit wurde zunächst in einem leer stehenden Gebäude am New Yorker High Line Park aufgeführt und daraufhin kontinuierlich weiterentwickelt, um verschiedensten Aufführungsorten gerecht zu werden.

Seine aktuelle Umsetzung von Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2 bewahrt und beleuchtet zwei der Hauptinteressen von Forsythes Schaffen: den Kontrapunkt und die unbewusste choreografische Kompetenz, die sich aus choreografischen Situationen ergeben.

Von einem automatisierten Gitter hängen über 400 Pendel an dünnen Drahtseilen herab, die in Bewegung versetzt werden, um einen fünfzehnteiligen Kontrapunkt aus verschiedenen Tempi, räumlichen Gegensätzen und Fliehkräften von wechselnder Intensität zu erschaffen, der dem Betrachter ein sich ständig wandelndes Labyrinth von großer Komplexität vor Augen führt. Die Zuschauer sind dazu eingeladen, diese unberechenbare Situation zu durchwandern, ohne die schwingenden Pendel zu berühren. Diese Herausforderung, die beim Besucher sein vorausschauendes räumliches Verständnis aktiviert und schärft, führt zu einer lebhaften Choreografie komplexer Ausweichstrategien.
Die Installation lädt ein zum spielerischen Umgang mit der Schwerkraft.

Schon in der Eingangshalle erwartet den Besucher eine weitere interaktive Videoarbeit. In "City of Abstracts" gerät der Besucher in einen Sog wirbelnder Formen, in dem er unerwartet selbst zum Akteur wird. Mal sieht er sein Spiegelbild klar und ruhig, dann beginnt dieses langsam zu tanzen. Verzerrungen, Faltungen, Zeitversetzungen ergeben eine ganz neue, spannende, abstrakt verzerrte Sicht auf sich und die Umstehenden.

Autor:

Dorothea Weissbach aus Oberhausen

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