„Hamburg liebt mich nicht!“

Er ist viel rum gekommen in seinem Leben - als Schauspieler nicht ungewöhnlich. Von Engagement zu Engagement - von Tournee zu Tournee. Ein kleines bisschen sesshaft ist er dennoch geworden - und zwar im Essener Südostviertel. Und sehen kann man ihn auch zur Zeit in Essen: Horst R. Naase ist als Anwalt Porter Milgrim in der Todesfalle auf der Bühne des Theater im Rathaus zu sehen.

Unser Einstieg ins Gespräch ist etwas holprig: „Mein Alter - das ist eigentlich nichts, worüber ich spreche“, erklärt Naase mit einem Lächeln. „Wissen Sie, es hat oftmals Einfluss auf die Besetzung, und ich finde, Regisseure und sollten sich immer persönlich von einem Schauspieler überzeugen und nicht von seinem Alter ausgehen. Ich gebe lieber mein Spielalter an!“
Und auch die Frage nach seinem vollständigen Namen entlockt dem Schauspieler nur ein freundliches Lächeln - nein, wofür das „R“ stehe verrate er eigentlich nicht.
Macht aber nichts - viele andere Dinge hat er uns dann doch verraten. Mit 24 Jahren habe er sich für die Schauspielerei entschieden und in seiner Heimatstadt Hamburg die private Schauspielschule von Hedi Höpfner besucht. „Vorher habe ich einen Plattenladen geleitet - dann wollte ich etwas anderes machen - etwas, dass mit Kunst zu tun hat. Schauspielerei konnte ich mir am ehesten vorstellen. Obwohl ich bis kurz vor dem Abschluss nicht geglaubt habe, dass ich das schaffe.“
Hat er dann aber doch - und nicht nur er. Auch Christoph M. Orth, Mick Werup und Thomas Fritsch absolvierten hier ihre Ausbildung. Es folgten Engagements an verschiedensten Spielorten unter anderem Hildesheim und Dinslaken. „In Hamburg hat mich nichts gehalten - diese Stadt liebt mich nicht!“
Zur Zeit steht der Wahl-Essener unter anderem beim Krimidinner unter Vertrag - und natürlich auf der Bühne des Theaters im Rathaus in der „Todesfalle“. „Obwohl ich in Essen wohne, stehe ich jetzt zum ersten Mal auf der Bühne. Und das macht unglaublich viel Spaß. Die Menschen im Ruhrgebier sind sehr offen und ehrlich - das merkt man auch unserem Publikum an - wirklich toll. Gerne würde ich wieder kommen - vielleicht mal in einer ganz anderen Rolle - und in einer Komödie. Ich denke, das würde mir gefallen - die Leute hier im Ruhrgebiet richtig zum Lachen zu bringen.“
Die Todesfalle ist noch bis zum 5. Februar im Theater im Rathaus zu sehen. Karten und weitere Informationen gibt es unter 24 55555.