Ökumenische Partnerschaft in Fischlaken und Heidhausen
Aufstehn, aufeinander zugehn

Pfarrerin Carolina Baltes und Karin Wierscheim hielten kurze Reden, die die Partnerschaftsvereinbarung würdigten. 
Foto: Burkhard Teichgräber
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  • Pfarrerin Carolina Baltes und Karin Wierscheim hielten kurze Reden, die die Partnerschaftsvereinbarung würdigten.
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Am Reformationsfest öffnete die evangelische Gemeinde die Tür ihrer Jonakirche und unterzeichnete mit ihrer katholischen Nachbargemeinde St. Kamillus eine Partnerschaftsvereinbarung.

In einem ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Klaus Baltes und Monsignore Jürgen Schmidt war nicht nur der Propst spürbar bewegt: „Das darf uns durchaus unter die Haut gehen.“ Der Anfang 2019 gegründete und paritätisch besetzte ökumenische Arbeitskreis hatte eine spezifisch auf Fischlaken und Heidhausen zugeschnittene Selbstverpflichtung verfasst. Es geht um eine konkrete Ausgestaltung: Die Zusammenarbeit solle intensiviert werden mit regelmäßigen Begegnungen, gegenseitigen Einladungen zu Veranstaltungen und gemeinsamen Aktivitäten.
Im Bemühen um ein vertieftes gegenseitiges Verstehen wolle man Vorurteile beseitigen und füreinander da sein. Überall dort solle gemeinsam gehandelt werden, wo nicht konfessionelle Gründe dem entgegenstehen. Gemeinsam solle das Evangelium durch Wort und Tat verkündigt werden. Ein regelmäßiger Austausch über Initiativen zur Evangelisierung und Erfahrungen in Katechese, Verkündigung und Seelsorge werde stattfinden. Gemeinsame Gottesdienste sollten die Einheit der Kirche Jesu Christi zu fördern. Die Gemeinden wollten sich zukünftig auch gegenseitig helfen in ihrem caritativen und diakonischen Dienst. Konfessionsverbindende Ehen sollten unterstützt werden, besonders auch deren Kinder.

Gemeinsame Strukturen

Regelmäßig stattfinden sollen Gemeindeforen und Gemeindefeste, Treffen haupt-, neben- und ehrenamtlicher Mitarbeitender sowie Zusammenkünfte der verantwortlichen Gemeindegremien. Die Partnerschaft solle nämlich zu einer Ökumenischen Gemeinde führen mit gemeinsamen Strukturen, personellen und räumlichen Ressourcen. Für die Unterzeichner die natürliche Zielsetzung aller aufgezeigten Aktivitäten und Entwicklungsschritte. Die Gegensätze, die noch im Glauben bestünden, sollten nicht ignoriert werden, ihnen werde aber immer weniger Bedeutung beigemessen. Für das Jona-Presbyterium betonte Pfarrerin Carolina Baltes, die Unterzeichnung sei ein wichtiger Meilenstein: „Das wird unseren Stadtteil bereichern, und so können wir hier fruchtbar und glaubwürdig zusammen gemeinsam Jesus Christus nachfolgen.“ Das Pandemie-Krisenmanagement habe viele Ressourcen gebunden: „Aber wir haben einen langen Atem, wir verlieren das Ziel nicht aus den Augen. Aufstehn, aufeinander zugehn, das ist unser Ökumene-Song.“ Die Gemeinderatsvorsitzende von St. Kamillus Karin Wierscheim betonte den verbindlichen Charakter: „Das war kein Zeitvertreib, sondern wir meinen es ernst. Wir glauben, dass es längst an der Zeit ist, dass die christlichen Kirchen mehr zusammenarbeiten und sich verbinden. Wir werden die Unterschiedlichkeiten wertschätzen, sie beachten und nichts übers Knie brechen.“

Alle am Dialog beteiligen

Der Covid19-Virus beeinträchtige das Gemeindeleben: Eine Reihe ökumenischer Gottesdienste und die erstmals ökumenischen Kinderbibeltage mussten abgeblasen werden. Man bedaurt sehr, dass die Gemeindemitglieder nicht in der Weise beteiligt werden konnten, wie es geplant war. Aber alle sollen wissen, was in der Vereinbarung steht und sich damit auseinandersetzen können. Also wird sie digital zugänglich gemacht, aber auch gedruckt und in den Kirchen ausgelegt. Die vertagten Gemeindeforen würden nachgeholt. Es werde aber gewartet, bis sich wieder alle Generationen am Dialog beteiligen könnten.

Pfarrerin Carolina Baltes und Karin Wierscheim hielten kurze Reden, die die Partnerschaftsvereinbarung würdigten. 
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Auch Propst Jürgen Schmidt war spürbar bewegt: „Das darf uns durchaus unter die Haut gehen.“
Foto: Archiv
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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