Neues vom "Elefantenklo"

Für eine halbe Million D-Mark wurde 1996 die Spitzer-Plastik, im Volksmund gerne „Elefantenklo“ genannt, an prominenter Stelle des Kennedyplatzes errichtet. - Möglich wurde dies durch eine großzügige Schenkung.
Seitdem ist die ungewöhnliche Kunst umstritten und erfüllt ihren Auftrag, anzustoßen und zu provozieren.
Der jüngst gestellte Antrag der FDP im Kulturausschuss, die ständig verdreckte Tonne an den Berliner Platz zu verschieben, macht durchaus Sinn: Dort käme sie viel besser zur Geltung, könnte ebenfalls auf Sichtachsen angelegt werden und wäre ein Stück mehr gegen Vandalismus geschützt.
Und nun? Wehrt sich der Künstler Serge Spitzer, der die Plastik „in Bezug auf ihre Umgebung“ gestaltet habe.
Schon klar.
Omas röhrender Hirsch hängt bei Ihnen, liebe Leser, vermutlich auch noch über dem Bett, weil a) er da schon immer hing und b) „in Bezug auf die Umgebung“ ein riesiger Fleck zu sehen wäre, wenn das Ding mal umgehängt würde.
Niemand will die Spitzer-Plastik verschrotten, niemand möchte sie peppig-grün anmalen oder ein Stück dranschrauben.
Jedoch: Es muss wohl möglich sein, der zeitgemäßen Städteplanung gerecht zu werden und diese nicht durch künstlerische Eigenwilligkeiten einzuschränken.
Im übrigen: Was steht denn eigentlich drin im Schenkungsvertrag? Ist dieser an Auflagen zum Standort geknüpft?
Oder anders: Was schert es die Essener, was ein US-Künstler über eine Stahl-Skulptur denkt, für die er 1996 fürstlich entlohnt wurde?

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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