Was machen Kettwiger und Werdener Handballer im Lockdown?
Dem inneren Schweinehund stellen

Zoom-Gruppentraining beim Kettwiger Verbandsligisten. 
Foto: Kettwiger SV
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  • Zoom-Gruppentraining beim Kettwiger Verbandsligisten.
    Foto: Kettwiger SV
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Seit einiger Zeit ruht der Amateursport in Deutschland. Wie kommen die Handballer durch die wettkampflose Zeit und was sind die Perspektiven?

Der Handballverband Niederrhein hat sich bezüglich einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs geäußert. Sollte etwa ab dem 15. Februar Trainingsbetrieb möglich sein, könne der Spielbetrieb am 13. März wieder aufgenommen werden. Die Saison würde dann mit dem normalen Spielplan fortgesetzt. Wenn es weitergehen kann, dann würden nur die Spiele nachgeholt, die bis zum 11. Oktober 2020 ausgefallen waren. Wenn mindestens die Hälfte aller Spiele absolviert würden, könnten Auf- und Absteiger ermittelt werden. Für den Jugendbereich wurde bereits eine Entscheidung getroffen: Die Saison wird ohne Spielwertung abgebrochen.

Wie viele andere Vereine haben auch Kettwiger SV und DJK Werden unter den Folgen der Einschränkungen des Sportbetriebs zu leiden. Bis mindestens Ende Januar ist weder Trainings- noch Spielbetrieb möglich. Das wöchentliche Zusammensein, die gemeinsamen Trainingseinheiten und der Wettbewerb fehlen in dieser schwierigen Zeit. Und doch ist Sport auch in Corona-Zeiten ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Wann und in welcher Form die Saison weitergeht, steht bis jetzt noch nicht fest. Trotzdem nutzen die Handballer jede Möglichkeit, ein bisschen Geselligkeit, körperliche Ausgeglichenheit und Freude zu erfahren.

Fitness und Teamspirit

Die Kettwiger Verbandsligisten haben sich nach Alternativen umgesehen, um sich in Form zu halten und zugleich auch etwas für den Teamspirit zu tun. Um sich konditionell fit zu halten, wird eine Lauf-App genutzt, in der von den Trainern gestellte wöchentliche Kilometeraufgaben umgesetzt werden. Jeder Spieler joggte zwischen zehn und zwanzig Kilometern. Darüber hinaus bieten die Trainer Marvin Leisen und Niklas Orlowski zwei Mal pro Woche auf freiwilliger Basis ein Zoom-Training an. Hier werden nach einem Warm-up verschiedene Stabilitäts- und Kräftigungsübungen durchgeführt. Neben dem Sportlichen spielt hier auch das Wiedersehen eine wichtige Rolle, wenn auch nur via Kamera. Spieler Christian Röckmann ist begeistert: „Es macht einfach Spaß, die Mitspieler wiederzusehen, mit denen man sonst viermal die Woche Kontakt hat. Darüber hinaus ist es zur Verhinderung von Verletzungen wichtig, dass wir uns präventiv fit halten. Wenn es wieder in die Halle geht, werden wir nicht allzu viel Zeit haben, uns auf den wiederbeginnenden Spielbetrieb vorzubereiten. Daher ist es wichtig, nicht wieder bei null anzufangen.“

Sally up & down

Ähnlich sieht man das bei den Landesliga-Damen der HSG Werden / Phönix. Seit dem letzten Training im Werdener Löwental ist nun schon ein guter Monat vergangen, aber die HSG möchte Resignation und Ermüdungserscheinungen etwas entgegensetzen. Auch wenn die frühe Dämmerung die Motivation drücken, lassen die Handballerinnen ihre Köpfe nicht hängen, wie Inci Abdik berichtet: „Wir wissen nicht, was die nächsten Wochen bringen und wann es wieder vertretbar sein wird, das Training wieder aufzunehmen. Wir bleiben optimistisch und nutzen virtuelle Treffen, um in Kontakt zu bleiben. Wir stellen uns unserem inneren Schweinehund.“ Die HSG-Damen haben sich ein anspruchsvolles Ziel gesetzt, mit dem sie die handballfreie Zeit überbrücken wollen: Mit monatlichen Challenges wird an der Fitness für einen potentiellen Re-Start gearbeitet. Neben Joggingeinheiten stehen auch diverse Kraftübungen und Skipping auf dem Plan. Zur Auflockerung dürfen Anregungen von Fitness-Youtubern oder die Sally up & down-Challenge nicht fehlen. Freiwillig packen manche Spielerinnen noch etwas oben drauf und absolvieren Squats, Lunges oder Russian Twist zur Kräftigung der Bauchmuskeln.

Kraft und Kondition

Auch bei den grün-weißen Herren ist Krisenbewältigung und Zeitvertreib angesagt. Die Löwentaler lassen sich so einiges einfallen, um weiterhin aktiv zu bleiben. Um weiterhin körperliche Fitness zu bewahren und fürs Teambuilding ermöglicht Spielertrainer Lucas Jachens den Spielern ein Online-Krafttraining über die bekannte Plattform Zoom. Erst wird trainiert, im Anschluss kommt der soziale Kontakt in der Mannschaft zu seinem Recht. Zusätzlich zum Krafttraining stellte Lucas Jachens eine Laufchallenge vor. Hierbei treten die Spieler in zwei Teams gegeneinander an. Welches Team am Ende den höheren Kilometerstand vorweisen kann, gewinnt die Challenge. Weiterhin versuchen die Werdener Handballer, aktiv zu bleiben und die Zeit kreativ zu überbrücken. Doch der Sport fehlt, Spieler, Trainer aber auch Betreuer und Fans fiebern dem Ende der Einschränkungen entgegen. Natürlich halten sich alle an die Regeln, um schnellstmöglich wieder einen Sportbetrieb zu ermöglichen.

Zoom-Gruppentraining beim Kettwiger Verbandsligisten. 
Foto: Kettwiger SV
Die Handballerinnen halten sich fit mit monatlichen Challenges.
Foto: Bangert
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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