Den inneren Schweinehund besiegen

Ganz links der spätere Sieger Karol Grunenberg, mit der 209 der Kettwiger Philippe Abraham. 
Foto: Bangert
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  • Ganz links der spätere Sieger Karol Grunenberg, mit der 209 der Kettwiger Philippe Abraham.
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Der fünfte Werdener Crosslauf im Löwental meldete einen erneuten Melderekord

WTB-Abteilungsleiter Reinhard Lehmann strahlte: „Von den 20 Vorjahressiegern der Kinder- und Jugendklassen haben sich 19 wieder für den Lauf angemeldet. Das beweist doch, dass es ihnen bei uns gefällt.“

Der Veranstalter freute sich sehr, für seinen Werdener Crosslauf einen erneuten Melderekord verbuchen zu können, was vor allem den gut belegten Kinder- und Jugendläufen zu verdanken war. Insgesamt 33 Vereine aus ganz Nordrhein-Westfalen sorgten für ein gigantisches Rekordergebnis.

Sehr schwere Strecke

Bei den ersten Auflagen waren noch hauptsächlich nur Essener Sportler am Start. Inzwischen jedoch hat es sich herumgesprochen, dass das Löwental eine Herausforderung für die Cross-Läufer ist. Viele starke Aktive vom Niederrhein, aus Wattenscheid, Rhein-Lippe und dem Köln-/Aachener-Bereich trafen sich in Werden. Unter den Teilnehmern auchJugendfußballer des ETB Schwarz-Weiß Essen und eine Schulklasse des Werdener Gymnasiums. 330 Aktive erreichten das Ziel. Lehmanns Fazit: „Eine sehr schwere Strecke, die Teilnehmer hatten viel Spaß am Lauf und vor allem kehrten auch alle gesund heim.“ Der Wettergott meinte es auch bei der fünften Austragung des WTB-Crosslaufs gut mit den Akteuren. Eine Woche zuvor war das Löwental noch mit einer Schneeschicht bedeckt gewesen. Danach fing es an zu „plästern“. Unermüdlich prasselte der Regen. Dann, wie von Zauberhand, rissen pünktlich zur Veranstaltung die Wolken auf. Allerdings sanken die Temperaturen dafür ins Bodenlose. Das fiese Wetter der letzten Wochen hatte die Rennstrecke im alten Strandbad Löwental in ein höchst anspruchsvolles Cross-Terrain verwandelt. Bei den Kinderläufen wurde vorsorglich auf ein besonders schwieriges Teilstück verzichtet. Eine erste Streckenbegehung der Rasenrunde zeigte „optimales“ Geläuf: Matsch von allerfeinsten! Es galt also, den inneren Schweinehund zu besiegen. Da blieb aber auch gar nichts sauber. Stürze blieben auch nicht aus, für einige Teilnehmer war schon weit vor dem Ziel Endstation.

Wie bei den Deutschen Meisterschaften

In allen Altersklassen von 6 Jahren bis U 18 gab es große Startfelder, dies sorgte für einen schönen Anblick und auch spannende Wettkämpfe. Die Jüngsten der U6 starteten über 510 Meter. Hinterher waren auf dem Treppchen fast nur Werdener Kinder zu finden. Jonas Lüttenberg und Emil Geschwender stürmten als Erster und Zweiter ins Ziel. Bei den Mädchen kamen Helena Merchiers und Svea Reuter als Zweite und Dritte an. Ebenfalls Zweite und Dritte wurden Jule Jöhring und Marlene Thamm über 1350 Meter in der Klasse w8, Lasse Mlyneck wurde bei den Jungs Zweiter. In der Klasse m9 erlief Benjamin Hagen Silber. Johanna Knorn (w10) konnte ihren Vorjahressieg wiederholen, Nele Siemund wurde hier Dritte.
Die älteren Jungen müssten zwei schwere Runden über 2.600 Meter laufen. Florian Koch (m15) holte Silber und Clemens Schermayer (m14) Bronze. In der Klasse w15 kam es zu einer Neuauflage der Deutschen Meisterschaften über 3.000 Meter. Nach spannendem Rennverlauf mit nationaler Klasse siegte Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) vor Anna Bommes (OSC Waldniel) und Rahel Brömmel (SV Sonsbeck). Bei den Deutschen Meisterschaften hatten diese Drei auf den Plätzen Eins, Zwei und Fünf gelegen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden gleichzeitig die Essener Kreismeisterschaften ausgetragen. Gold für den Werdener Turnerbund holten Mara Koch (w12), Florian Koch (m15) und Benedikt Gossen (U18). Mit Silber geehrt wurden Vincent Niehues (U18) und Clemens Schermayer (m14). Mit Bronze bedacht wurde Martin Gerth (m13). Aufgrund der bekanntermaßen höchst anspruchsvollen Strecke vergab der Nordrheinverband die Kreisvergleichskämpfe nach Werden. Überraschend blieb der Sieg in Essen. WTB-Starterin Mara Koch hatte großen Anteil am unerwarteten Erfolg.

Victory-Zeichen und ein gequältes Lächeln

Die Fans jubeln am Streckenrand, feuerten die Athleten an und klatschten sich die Hände warm. Die Läufe der Erwachsenen waren etwas spärlich besetzt. Durch die Eiseskälte blieben Nachmeldungen weitgehend aus. Doch diejenigen, die antraten, waren guten Mutes. Einer von ihnen Carsten Thälker. Der 43-jährige Heidhauser wägte die Beschaffenheit des Bodens ab und blickte dann etwas skeptisch auf sein Schuhwerk: „Na, das kann ja was werden.“ Aber es war letztlich egal, wie die Läufer „bereift“ waren, selbst Spikes halfen auf tiefem Morast nicht wirklich weiter. WTB-Starter Thälker pustete einmal durch und begab sich an den Start. Hier flog die Spitze auf und davon, der Gesamtsieger Karol Grunenberg jagte in unter 26 Minuten über die 7,6 Kilometer lange Piste. Weiter hinter im Feld fand Carsten Thälker sein Tempo, überstand die Tortur und konnte beim Zieleinlauf sogar noch das Victory-Zeichen und ein gequältes Lächeln hervorzaubern. Bei der w45 konnte die Werdenerin Silke Niehues gewinnen, die Konkurrenz m40 beherrschte Philippe Abraham vom LAC THG Kettwig. Mit der Unterstützung der Wolfgang-Reiniger-Leichtathletik-Stiftung konnten Zelte für den Zieleinlauf und die Siegerehrung aufgebaut werden. Sofort nach Überqueren der Ziellinie wurden die erschöpften Helden in Empfang genommen und mit Decken oder heißen Getränken versorgt.
WTB-Mann Reinhard Lehmann dankte noch den vielen Helfern, ohne die eine Ausrichtung dieser aufwändigen Veranstaltung nicht mal ansatzweise zu stemmen wäre.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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