Die Heilkraft der Kräuter

Heinz-Josef Bresser und Heinz Hoffmanns mit den Kalebassen der Jakobspilger.
Foto: Henschke
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Der Werdener Kräuter- und Heilpflanzengarten sucht Paten und Sponsoren

Mehr als vierzig Jahre lang leitete Heinz Hoffmanns die Werdener Löwen-Apotheke und kennt sich bestens aus mit den Heilkräften der Natur: „Früher schluckten die Menschen keine Tabletten. Da halfen Kräuter.“

Doch sie geben auch Geschmack, die Köche des nahen Ludgeri-Altenheims dürfen sich gerne bedienen. Fenchel, Kerbel, Liebstöckel, Minze, Salbei oder Sellerie sollten in keiner Küche fehlen. Zu einem Benediktinerkloster gehörte immer auch ein Kräutergarten. Die Lage des Werdener Exemplars einschließlich einer Brunnenanlage ist schon in alten Plänen verzeichnet. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts hatte der Reichenauer Abt Walahfrid Strabo ein Gärtchen anlegen lassen mit 24 wichtigen Heilkräutern und Pflanzen, die für die Klostermedizin genutzt wurden. Heinz-Josef Bresser steht dem Geschichts- und Kulturverein Werden vor und spekuliert jetzt mal: „Abt Walahfrid Strabo wird die Werdener Stephanuskirche besucht haben. Da dürfte er auch den hier wirkenden Benediktinermönchen seine Vorstellungen eines Kräutergarten näher gebracht haben.“ Rund 1.200 Jahre später konnte Heinz Hoffmanns gemeinsam mit Friedhelm Tanski das Projekt realisieren, seitdem wurden sie nur noch „Kräuterväter“ genannt. Aber es ja nicht nur das Gärtchen. Nebenan plätschert ein Brunnen und Bänke laden zum Verweilen ein. Man kann den Instrumenten der Folkwangstudenten lauschen, die bei offenen Fenstern üben. Ein Idyll.

Professionelle Hilfe

Aber es gibt Probleme. Ein Laster hat beim Zurücksetzen einen Teil des Zauns umgefahren. Nun klafft dort ein Loch, welches noch geschlossen werden muss. Ein Versicherungsfall. Das kann dauern. Auch hat der Buchsbaumzünsler zugeschlagen. Die Einhegungen der Beete sind alle kahlgefressen. Alternative Bepflanzungen zum Beispiel mit dem Spindelstrauch „Euonymus“ sind möglich, aber aufwändig und nicht billig. Heinz-Josef Bresser weist auf die finanzielle Situation hin: „Leider ist die Pflege und Wartung nicht allein von einzelnen Personen zu leisten, sodass wir auf professionelle Hilfe angewiesen sind.“ Dazu gehören die gartentechnische Grundpflege und auch die Wartung des Brunnens. Ein weiterer Posten ist die Wasserversorgung im Sommer. Bresser entsinnt sich: „Als letztens der Hydrant kaputt war, hat das auch lange gedauert mit der Reparatur. Da mussten wir das Wasser für die Pflanzen mit Gießkannen aus der Sakristei herbeischleppen. Was für eine Plackerei.“ Stimmt, sagt Hoffmanns. Aber er hat seinen Humor nicht verloren: „Aber es war heiliges Wasser.“ Ein fröhliches Augenzwinkern. Der 82-Jährige wird gefragt, ob ihm nicht langsam alles zu viel werde mit der mühseligen Bückerei an den Beeten? „Nein. Ich komme noch gut runter. Und auch wieder hoch“, strahlt der Hobbygärtner.

Sponsoren gesucht

Der Geschichts- und Kulturverein hat sich eigentlich nie beklagt in all‘ den Jahren, doch so langsam wird es eng. Denn da ein langjähriger Unterstützer abgesprungen ist, sucht man nun dringend neue Wege, um die Kosten zu decken. Dieses Werdener Kleinod soll bewahrt werden. Dazu werden jetzt neue Flyer verteilt, die auf die Möglichkeit hinweisen, Sponsor des Werdener Kräuter- und Heilpflanzengartens zu werden. Oder Pate, der in die Hände spuckt und mithilft. Man wird belohnt von einem wunderschönen Gärtchens mit vielen interessanten Gewächsen. Zum Beispiel dem Gartenkürbis. Eine Delikatesse als Dessert, weiß Hoffmanns. Und ein überaus praktisches Trinkgefäß. Ausgehöhlt als Kalebasse bekannt, die leichte Trinkflasche der Jakobspilger. Wer helfen möchte: Der Verein ist unter www.kulturgemeinde-werden.de zu erreichen. Heinz-Josef Bresser hilft gerne mit weiteren Informationen.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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