Hoch soll er leben

Geburtstagskind Manfred Vogt im Kreise seiner Werdener Sangesfreunde. 
Foto: Henschke
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Geburtstagsständchen des MC Werdener Sangesfreunde für ihren Vorsitzenden Manfred Vogt

Große Geheimaktion an der Urbachstraße. Rund 50 Werdener Sangesfreunde hatten sich still angeschlichen. Als das Gemurmel zu laut wird, schreitet Ludger Katz ein: „Pssst. Sonst hört der Chef euch noch.“

Seine Hannelore und die Familie haben heimlich etwas vorbereitet. Und alle haben dicht gehalten. Als dann der „Chef“ um die Ecke biegt, ertönt jubelnd die Männerschar und haut das Geburtstagskind förmlich von den Socken. Manfred Vogt möchte seine Rührung gar nicht erst verbergen: „Was für eine unglaubliche Überraschung. Ich habe gelesen, dass von den 16 Millionen NRW-Bürgern eine Million 80 Jahre oder älter ist. Zu denen gehöre ich jetzt auch. Wenn ich mich so umschaue, sehe ich viele Ältere in Bestform. Das kann nur daran liegen, dass Singen so gesund ist. Das Singen beflügelt und macht Freude. Aber es ist nicht nur das, es ist unsere Gemeinschaft. Dass ihr so zahlreich erschienen seid, damit habe ich nicht gerechnet. Für mich eine wahnsinnige Freude.“ Manfred Vogt ist nicht gesund, das wissen alle hier: „Aber mein großer Wunsch ist es, dass ich noch lange Zeit für den Chor da sein darf.“ Chorsprecher Ludger Katz überreicht Präsent und Blumen: „Das macht der Chef ja sonst alles selbst.“ So drückt Katz den Herzenswunsch aller Chormitglieder aus: „Wir alle spüren, dass Du fehlst. Nimm bald wieder in unserer Reihe Platz, denn ohne Dich sind wir nicht vollständig.“

Immer montags wird geprobt

Chorleiter Norbert Bunse lädt immer montags um 20 Uhr in den Benediktsaal über der Schatzkammer zur allwöchentlichen Probe ein. Wer Zeit und Lust und ein wenig Durst hat, geht nach der Probe noch rüber in die Domstuben und genießt fröhliches Beisammensein. Aus der in der Ludgerus-Gemeinde engagierten Choralschola bildete sich 1983 eine Gruppe von Sängern, die auch über den gottesdienstlichen Rahmen hinaus die Zuhörer begeisterte. Fortan waren die Sangesfreunde bei Festen und Feiern nicht mehr wegzudenken. Manfred Vogt übernahm die Leitung des Männerchores: „Ein Chor lebt natürlich vom gemeinsamen Singen, aber auch von menschlicher Verbundenheit und Wärme.“ Selbstverständlich und wichtig ist der Einsatz für die Gemeinschaft des Chores. Man kümmert sich um den anderen, um kranke Mitsänger: „Auch ich bekam unzählige Anrufe und liebe Briefe.“ Manfred Vogt weiß sich unter wirklichen Freunden: „Ja, das ist schon eine tolle Truppe, in der man sich rundum wohlfühlen kann.“ Eine lange und tiefe Freundschaft verband ihn mit dem jüngst verstorbenen Werner Lortz. Den konnte Vogt überzeugen, die Chorleitung zu übernehmen. Der Menschenfreund Lortz verstand es wie kein Zweiter, die Sänger zu hervorragenden Leistungen führen. Das Repertoire geistlicher und weltlicher Chormusik wuchs an, nun gehören Werke von Bruckner, Händel, Mendelsohn-Bartholdy, Schubert und vielen anderen Komponisten zum Programm.

Hier und heute gibt es nur eine kleine Feier, doch wie sagt Manfred Vogt so treffend? „Zu stehen in einer Runde solcher liebenswerter Freunde ist das schönste Geschenk. Das gibt der Seele Auftrieb und mir fällt es leichter, in die Zukunft zu schauen. Wenn ich wieder ganz auf den Beinen bin, dann wird der 81. groß gefeiert.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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