Sport und Nächstenliebe! „Werden hilft“ wirbt beim Sportverbund für „Sport mit Flüchtlingen“

Die Zäune stehen am Volkswald, um das zukünftige Zeltdorf für Flüchtlinge abzuschirmen.  „Gemütlich“ ist anders.
  • Die Zäune stehen am Volkswald, um das zukünftige Zeltdorf für Flüchtlinge abzuschirmen. „Gemütlich“ ist anders.
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Bei der Mitgliederversammlung des Sportverbundes Werden / Ruhr stellte Stefan Dohrmann von „Werden hilft“ den Sportlern seinen Verein mit dem Ziel der Flüchtlingshilfe vor und bat darum, sich in einen zu gründenden Arbeitskreis „Sport mit Flüchtlingen“ einzubringen.

„Werden hilft“ ist ein überparteilicher Verein mit 140 aktiven Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters, der die Lebenssituation von Flüchtlingen in Werden und Umgebung verbessern, ihnen das Einleben in Deutschland erleichtern und sie auf gleicher Augenhöhe in die Gemeinschaft aufnehmen möchte.
In Zusammenarbeit mit Behörden und Betreibern von Flüchtlingseinrichtungen möchte „Werden hilft“ für die im Löwental, ab Oktober im Zeltdorf am Volkswald und ab Januar in der Erstaufnahmeeinrichtung untergebrachten Asylbewerbern eine von Menschlichkeit und Fürsorge geprägte Willkommenskultur schaffen und gleichzeitig die Akzeptanz und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung fördern.

Arbeit mit Flüchtlingen

Auch die Vereine meldeten großes Interesse an der Arbeit mit Flüchtlingen an, nur mahnte Rainer Kunze, Vorsitzender der DJK Grün-Weiß Werden, zur besseren Umsetzung eine Konkretisierung an: „Wir müssen schon genau wissen, was gebraucht wird und wie und wo wir uns anbieten können! Zum Beispiel gibt es dort kein Schwimmbad vor Ort.“
Stefan Dohrmann betonte, die Bewohner aller drei Einrichtungen seien freie Menschen, also nicht „eingesperrt“, dürften das Gelände durchaus verlassen, um etwa das Schwimmbad zu besuchen.
Viele seien junge Männer: „Die möchten nicht häkeln, sondern Sport treiben!“

„Nicht häkeln, sondern Sport!“

In der zweiten Oktoberhälfte wird unter Dohrmanns Leitung ein erstes Treffen derjenigen stattfinden, die sich um einen sportlichen Ausgleich für diese Menschen kümmern möchten.
Aus diesem Kreise heraus sollte sich idealerweise ein „Sportchef“ finden, der die vielfältigen sportlichen Aktivitäten koordiniert. Es gilt, die sprachlichen Barrieren zu überwinden, einen „Stundenplan“ für die Flüchtlinge zu entwerfen.
Dies stieß bei den Sportvereinen auf offene Ohren. Heinz Thiemann, Vorsitzender des TC Am Volkswald, stellte in Aussicht, sich um die neuen, direkten Nachbarn zu kümmern: „Unsere Trainer werden mit den Kindern Tennis spielen. Auch gibt es eine Walking-Gruppe, die sich freuen würde, auch Flüchtlinge auf ihre Runden durch das schöne Heidhausen mitzunehmen!“

Nur drei Quadratmeter

BV-Mitglied Ulla Lötzer machte eindringlich deutlich, was für eine Situation im Volkswald herrschen wird: „Die Menschen haben nur drei Quadratmeter für sich. Da müssen sie vor die Tür und dort ist nichts!“
Stefan Eggebrecht von den Schachfreunden Werden reagierte auf die Information, dass es zwar in der städtischen Unterkunft für die rund 180 Menschen am Volkswald keine Sportstätten gebe, aber beide benachbarten Kirchengemeinden zugesagt haben, dafür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen: „Schach kann man überall spielen!“

Fitnessraum und Bolzplatz

In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes auf dem ehemaligen Kutel-Gelände wird es Begegnungsräume und einen kleines Fitnessraum geben, dazu einen Bolzplatz.
Da hier eine kurze Aufenthaltsdauer von wenigen Tagen geplant ist, müsste hier ein anderes, niedrigschwelliges Sportangebot stattfinden, so Dohrmann: „Zum Beispiel Fußball geht immer!“
Voraussetzungen für „Sport mit Flüchtlingen“ gebe es nur wenige: Freie Zeit, Mitgliedschaft bei Werden hilft e.V. und die Beantragung eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses, Spaß am Sport und Nächstenliebe. Für Fragen steht Stefan Dohrmann unter stefan.dohrmann@hotmail.de zur Verfügung.

Kleiderkammer?

Die noch einzurichtende Kleiderkammer, die eventuell Räume in der LVR-Klinik an der Barkhovenallee nutzen darf, würde sicherlich auch gerne Sportbekleidung und Sportschuhe für Flüchtlinge anbieten.
Hier sind die Werdener Sportler aufgerufen, zu spenden, aber erst, wenn das „Warenhaus“ für Flüchtlinge startklar ist.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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