Das Kreuz ist wieder da

Zwei gigantische Kräne hievten das Kreuz und einen Korb mit Arbeitern in schwindelerregende Höhen.     Foto: Henschke
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Das vor zwei Jahren verbogene Kreuz der Basilika ist zurück auf seiner Turmspitze

Ziemlich genau zwei Jahre ist es her: Dem Kranführer passierte das Missgeschick, der Ausleger seines riesigen Kranes verbog das Kreuz auf der Kirchturmspitze von St. Ludgerus. Eigentlich diente der Kran dem Zweck, auf dem Dach vorgenommene Bauarbeiten zu überprüfen und zu begutachten.
Schnell wurden Pfarrbüro und der urlaubende Propst Jürgen Schmidt informiert, das Kreuz schien zwar nicht ernsthaft beschädigt, zumindest die Gefahr des Herabstürzens war nicht gegeben, die Vergoldung hatte aber gelitten und das Kreuz stand schief. Nun meinten spöttische Werdener sofort, da könne man doch ein touristisches Alleinstellungsmerkmal inszenieren, Pisa sei ja auch nur durch seinen schiefen Turm bekannt. Doch Werden mit seiner reichen Historie, seiner Abtei, eine Gründung des friesischen Missionars Liudger im Jahre 799, hätte solche Taschenspielertricks auch gar nicht nötig. Schon gar nicht die Kirche des heiligen Ludgerus, eine der bedeutendsten spätromanischen Kirchenbauten im Rheinland und 1993 von Pabst Johannes Paul II mit dem Ehrentitel einer „basilica minor“ geehrt. Propst Schmidt beharrte folgerichtig auf die Reparatur zur Beseitigung des „Schandflecks“. Oberhalb von Liudgers Klosterkirche thronte das verbogene Turmkreuz solange, bis Zuständig- und Verantwortlichkeiten abgeklärt waren. Die Bezirksregierung Düsseldorf übernahm die Koordinierung zur Klärung des Vorfalls, in einem Ortstermin mit dem betroffenen Unternehmen Rhein-Ruhr-Krane aus Oberhausen wurde das Geschehen rekonstruiert.
Dann folgte der große Moment, nicht ohne Mühen - es war offenbar für die Ewigkeit befestigt - wurde das windschiefe Kreuz vom Turm geholt, dann aufwändig repariert und neu vergoldet. Nun glänzt das Prachtstück wieder in alter Frische, wurde vor Ort zusammengesetzt und konnte am Boden in seiner beeindruckenden Größe besichtigt werden. In einer feierlichen Zeremonie segnete Propst Jürgen Schmidt in der Basilika das Kreuz, ein großer Kran hievte es dann in schwindelerregende Höhen. Ein anderer hob den Korb mit zwei Arbeitern hoch, die das Ensemble befestigten. Ein langer Stab aus Stahl wurde als Gegengewicht in der Turmspitze festgeschraubt, nun steht es wieder aufrecht und strahlt golden-gleißend in der Sonne, das Werdener Kreuz.

Zwei gigantische Kräne hievten das Kreuz und einen Korb mit Arbeitern in schwindelerregende Höhen.     Foto: Henschke
Schwupps, da war das Kreuz windschief.       Foto: Archiv
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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