Noch mehr erreichen - das möchte „Runder Tisch Werden“ – weitere Helfer werden dringend benötigt

Interessiert verfolgten die Anwesenden die Infoveranstaltung. Besonders schön: auch einige Flüchtlinge waren dabei.
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  • Interessiert verfolgten die Anwesenden die Infoveranstaltung. Besonders schön: auch einige Flüchtlinge waren dabei.
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Zu einer Informations- und Motivationsveranstaltung luden die Mitglieder des „Runder Tisch Werden“ – ja genau, „Runder Tisch Werden“ und nicht mehr Volkswald, - alle Interessenten des Stadtteils ein. Was wurde in Sachen Flüchtlingshilfe bis jetzt erreicht, wo wird in Zukunft noch Hilfe benötigt? Diese und viele weitere Fragen galt es in der Kirche Christi-Himmelfahrt zu beantworten. Auch Sozialdezernent Peter Renzel war vor Ort und berichtete über die aktuelle Lage.

Es kamen viele Interessierte in die kleine weiße Kirche in Fischlaken. Pfarrerin Carolina Baltes aus der Jonagemeinde begrüßte im Namen aller Helfer die Anwesenden und machte gleich zu Anfang klar, worum es an diesem Abend gehen würde: das „Anwerben“ weiterer ehrenamtlicher Helfer. Denn wer meint, weil nicht mehr so viele Flüchtlinge zu uns kommen, bräuchte es auch keine helfenden Hände mehr, der täuscht sich gewaltig. Obwohl Werden in Essen eine Vorreiterrolle in Sachen ehrenamtliche Flüchtlingshilfe einnimmt, gibt es an allen Ecken und Enden noch eine Menge zu tun.

Wie praktische Hilfe aussieht, zeigten die Leiter der verschiedenen Arbeitsgruppen des Zeltdorfes am Volkswald (mit aktuell 140 Bewohnern) und der ehemaligen LVR-Klinik (mit aktuell 235 Bewohnern) auf anschauliche Art und Weise auf. Es gibt u.a. Sprach- und Spielangebote, verschiedenste Sportgruppen, eine Kleiderkammer, Mal- und Kochgruppen, einen Nähkurs, einen Handarbeitskreis (der übrigens dringend Wollspenden und Ähnliches braucht), aber auch Studienbegleitung, berufliche Integration ein Begegnungscafé, das auch Ausflüge für und mit den Flüchtlingen organisiert, sowie Freiwillige, die liebevoll Fahrräder reparieren. In allen, wirklich allen Bereichen werden noch weitere Helfer gesucht! Ein wichtiger Punkt sind auch die Patenschaften. Alleine im Stadtteil Werden gibt es 70 Personen, die eine Patenschaft übernommen haben und damit für viele Flüchtlinge zur verlässlichen Stütze und Anlaufstelle geworden sind.

Auch wenn die Tage des Zeltdorfes am Volkswald gezählt sind, am 4. Oktober wird es geleert und danach Schritt für Schritt zurückgebaut, soll die Hilfe für die hier untergebrachten alleinstehenden Männer noch lange nicht enden. Sie werden ab Oktober aufs ganze Stadtgebiet verteilt und finden in der Regel nur schwer eine Wohnung. Ein Pate an ihrer Seite würde die Zukunft deutlich leichter gestalten. Die Hälfte der Flüchtlinge, die zurzeit in der ehemaligen LVR-Klinik an der Barkhovenallee leben, sind Kinder. Auch für sie wäre es ein Segen, wenn sich weitere Paten finden könnten. Allerdings ist auch für diese Unterkunft ein Ende in Sicht: Im Herbst 2017 soll nach aktuellem Stand „nur“ noch die Einrichtung im Löwental neben der Erstaufnahmestelle auf dem ehemaligen Kutel-Gelände bestehen, die LVR-Klinik geschlossen werden.
Die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in Werden unterstrich auch Peter Renzel in seiner Rede: „Ich bin ausgesprochen dankbar, dass hier in Werden so viel aufgebaut wurde. Ich verfolge das Ganze intensiv und finde es enorm!“, so der Sozialdezernent. Anhand von Zahlen und Statistiken machte er deutlich, dass aktuell weitaus weniger Menschen nach Essen kommen, als noch im ersten Halbjahr. Dies sei aber kein Grund, die ehrenamtliche Hilfe einzustellen – im Gegenteil, jetzt ginge es schließlich um die Integration der Menschen und da würde man jede Hilfe brauchen…

Der Infoabend war auch gleichzeitig eine Art „Arbeitsbörse“, denn die verschiedenen Gruppen präsentierten ihr Hilfsangebot an eigenen Tischen, die in der ganzen Kirche verteilt waren. Hier konnte man sehen, wie viel Spaß die Flüchtlinge bei gemeinsamen Ausflügen haben, sich darüber informieren, was ein Lesepate alles können und wissen sollte, mit den Ehrenamtlern aber auch anwesenden Flüchtlingen ins Gespräch kommen und noch vieles mehr. Wer gerne die tolle und engagierte Flüchtlingshilfe im Stadtteil unterstützen möchte, findet zum Beispiel auf der Homepage von „Werden hilft!“ (Mitglied des „Runder Tisch Werden“) unter www.werdenhilft.de weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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