Noch voll fit im Kopp

Diese acht Damen - und der Hanslothar - wurden vor 68 Jahren aus der Ludgerusschule entlassen.
Foto: Henschke
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Auch 68 Jahre nach ihrer Entlassung treffen sich die Ludgerusschülerinnen immer noch

Der Krieg war noch nicht lange vorbei, da trat das neunte Schuljahr der Ludgerusschule hinaus ins Leben. Der Entlassungsjahrgang 1950 trifft sich noch heute. Zumindest die Mädchen. Und der Hanslothar darf nicht fehlen…

Auch Hanslothar Kranz verließ damals die Ludgerusschule. Die Jungs waren mit vierzig Mann in der Klasse, doch ein regelmäßiges Treffen haben sie nie zustande gebracht. Wie so oft, sind die Frauen den Kerlen da weit voraus. Organisatorin Maja Röhr ist eine geborene Kunz und trommelt seit 2014 ihre Mitschülerinnen zusammen. Und der Hanslothar wurde eingeladen, darf nun den Schirmherren geben. Wobei er doch eher ein „Tischherr“ ist, der auch mal ein Sektchen in Ehren springen lässt. Man trifft sich in den Domstuben, lässt es sich schmecken. Die Tische erinnern mit historischen Photographien ans alte Werden. An schöne Stunden, aber auch an harte Zeiten. Über Wohl und Wehe wird gesprochen, die Kinder, die Enkel. Da stehen Hochzeiten an. Andererseits war nicht immer alles Zuckerschlecken „in den paar Jährchen“ seit der Entlassung.

Erinnerungen...

Die Erinnerungen fließen, natürlich kommen auch die saftigen Anekdoten auf den Tisch. Herzhaft wird gelacht, dann heißt es wieder: „Wer von euch kennt noch die...?“
Einige Teilnehmerinnen benötigen schon einen Rollator, die Zipperlein nehmen zu, hier haben nun mal alle schon über 80 Lenze erlebt. Doch im Kopp sind die Ludgerusschülerinnen noch voll fit. Viele Namen fallen. Das Fräulein Johanna Rocca hat damals mächtigen Eindruck hinterlassen. Sie vermittelte klassische Bildung. Da lassen ihre Schülerinnen von einst heute noch nichts drauf kommen. Es sind halt Geschichten, die das Leben so schreibt. Natürlich auch über den letzten Weg. Von den damals 42 Mädchen sitzen nun gerade noch acht in der trauten Runde. Einige Mitschülerinnen sind nicht gesund genug für solch ein Treffen, andere hatten keine Zeit. Auch sind halt schon etliche gestorben. Maja Röhr lächelt tapfer, hat aber doch Bedauern im Blick: „Wir werden von Jahr zu Jahr weniger. Aber wir werden uns so lange treffen, wie es geht.“ Also, dann bis zum nächsten Mal…

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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