Eine Mannschaft mit Charakter! Gespräch mit Vorsitzendem und Trainer: SC Werden-Heidhausen sieht die Krise als Chance

Die neue erste Mannschaft des SC Werden-Heidhausen - ein Team mit Charakter.
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  • hochgeladen von Daniel Henschke

Vorsitzender Jürgen Koch hat es nicht leicht. Immer wieder prasseln Fragen über die sportliche Situation des SC Werden-Heidhausen auf ihn ein: Die Dritte stieg ab, nun stehen erste und zweite Mannschaft im Tabellenkeller ihrer Ligen.
Was ist da los?
Der Kurier sprach mit Club-Boss Koch und Cheftrainer Danny Konietzko.

Eigentlich ist Jürgen Koch ein sehr besonnener Typ, doch manchmal…
„Die Kritiker sehen nur auf die Punktestände und reden alles schlecht. Dabei vergessen sie aber, welche Mammutaufgaben unser Verein zu bewältigen hat.“
Der Umzug aus dem geliebten Volkswald mit seinem „rustikalen“ Charme einer absolut maroden Platzanlage hat dem Club weh getan. Da hing viel Herzblut an der Sport-Ruine. Denn dort war „Heimat“. Im weitläufigen Werdener Löwental mag dieses Gefühl nicht so recht aufkommen. Zwar ist diese Anlage mittlerweile ein regelrechtes Schmuckkästchen geworden, doch gerade das fehlende Vereinsheim beraubte den „etwas anderen“ Fußballclub seines besonderen Flairs.
Irgendwann wurde dies auch bei der ersten Mannschaft spürbar. Gründe? Da gibt es einige, sicherlich auch, dass die finanziellen Mittel erschöpft sind, da zurückgehendes Engagement von Sponsoren und ein fehlendes Vereinsheim sowie nach dem Umzug ausbleibende Zuschauer Lücken rissen.
In der abgelaufenen Spielzeit kam es zum Schlimmsten: bereits in der Winterpause verabschiedeten sich vier Spieler. „Irgendwie“ blieb der SC in der Liga, doch dann entwickelte sich eine regelrechte Spielerflucht.
Zehn weitere Kicker gingen, wie Trainer Danny Konietzko feststellen musste: „Auch Spieler, die uns fest zugesagt hatten. Charakterlos. Leider hatten wir Cliquenbildung im Team. Das Klima war vergiftet. Da habe ich vielleicht zu spät eingegriffen!“

„Schwarz gesehen“

Hier steht der Vorsitzende Jürgen Koch seinem Übungsleiter bei: „Als nur noch acht Spieler übrig waren, einer davon länger verletzt, haben wir natürlich schwarz gesehen. Doch wir haben nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, unseren Trainer abzulösen.
Als ich dann sah, mit wie viel Herz diese zusammengewürfelte Elf spielt, wusste ich, dass sie bald die ersten Punkte holen würde!“
In der Tat, Danny Konietzko musste ein neues Team formen, die einzelnen Spieler haben bestimmt nicht alle das nötige Format, aber andere Qualitäten: „Wir haben tolle Typen dazu gewonnen, die sich wirklich mit dem SC Werden-Heidhausen identifizieren. Endlich haben wir wieder eine Mannschaft mit Charakter!“
Immer wieder wird Jürgen Koch darauf angesprochen, dass es zwei Kicker vorzogen, in die Dritte zu wechseln: „Für unseren Trainer ist es nicht nachvollziehbar, wenn Spieler mit Talent nicht in der höchsten Mannschaft spielen wollen. Aber da gibt es private und berufliche Gründe.“
Auch Konietzko ist Realist: „Ich weiß, wir sind ein Freizeitverein, man kann auch keinen zwingen. Doch ich bin halt sehr ehrgeizig und mir blutet das Herz, wenn ich sowas sehe. Zumindest kurzfristig sollte Jeder aushelfen - denn wir sind ein Verein.
Die Gemeinschaft geht über den einzelnen Spieler, sie ist das Wichtigste!“

Hoffnung für die Zukunft

Hoffnung für die Zukunft gibt Konietzko der bald fertig gestellte Anbau im Löwental: „Mit einem Vereinsheim haben wir ganze andere Möglichkeiten, dann gibt es auch wieder ein echtes Vereinsleben.“
So sieht es auch sein Vorsitzender: „Es ist die große Aufgabe der nächsten Jahre, das Familiäre wiederzubeleben, welches mit dem Umzug ins Löwental leider verloren gegangen ist!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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