Offener Sportwagen wurde zur Badewanne
Wirrer Wetterspuk
Dienstagnachmittag. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Die Luft ist schwül; zum Auslaufen. Ich bin auf dem Radweg zur Gruga. Der Wind tut sich auf. Staub wirbelt hoch. Rein in den Regenmantel. Schon schüttet es von oben wie aus Kübeln. Grollen. Gewitter. Am Baum unterstellen - viel zu gefährlich. Sturzregen; 50 Liter je Quadratmeter… Und haste nicht gesehen: In der Gruga bin nicht nur ich von den Socken und ohne Schuhe - weil pitschnass. Auch andere Besucher tragen es humorig, tragen an der Hand Schuhe.
Plötzlich kommt der Gruga-Sicherheitswagen. Stoppt. Der Beifahrer eilt raus. Beseitigt schnellstens von den Wegen viele große Äste, vom Sturm abgerissen.
Barfuß Radfahren nach Hause? Nö. Also die tropfenden Sachen anziehen. Der gesamte Rad-Pfad ist mit teilweise knüppeldicken Stöcken bestückt. Vor der Frohnhauser Wickenburg schiebt ein Mann sein Rad; aus seinen Sandalen, Strümpfen tropft es .„Ich komm vom Klinikum. Das Wasser stand 20 Zentimeter hoch. Autos schwammen darüber, mein Rad hat schmale Reifen – es war gefährlich.“
Am Kiosk Wickenburg steht ein offener Sportwagen. Mehrere Männer mit Muckis halten Handtücher vor der Brust – drehen, drücken kraftvoll die Lappen mit triefendem Wasser aus. Immer wieder tauchen sie ab in die offene Komfort-Kiste. Die hatte wohl die Wasserflut von oben gierig wie 'ne Badewanne gesoffen; wäre bald ersoffen!
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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