Das Meer ist hier ganz blau - Das Arche Noah-Projekt feierte Premiere

Der betrunkene Therapeut Tony (gespielt von Dimitrij Schewalje) und der Jugendliche Garry (gespielt von Jonathan Botzenhart)  auf der Insel: eine gefährliche Situation ?
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  • Der betrunkene Therapeut Tony (gespielt von Dimitrij Schewalje) und der Jugendliche Garry (gespielt von Jonathan Botzenhart) auf der Insel: eine gefährliche Situation ?
  • hochgeladen von Michael Hoch

Ein Leben zwischen Abhängigkeit und sinnlosem Dasein – in dieser Abwärtsspirale aus Gewalt, Prostitution und Drogen befinden sich Garry Hahn, Mecki Messer, „Love“ Sarah Jung, Corinna „Fee“ Wunsch und „Pille“ Andreas. Schon seit langem ist klar, dass der Knast als Erziehungsmaßnahme nicht mehr fruchtet. Aus diesem Grund wird zu einer drastischen Maßnahme gegriffen.

Zusammen mit den Sozialarbeitern Susanne Hofmeister, Tony Hörschelmann und Karl Ackermann werden die Jugendlichen auf die südlichste Insel Europas verfrachtet. Dort, isoliert von jeglicher Zivilisation und herausgerissen aus ihrem täglichen Umfeld, sollen sie aus dem Milieu der latenten Gewaltbereitschaft geholt und ein Neuanfang soll geschaffen werden. Anfänglich als gewinnbringend erachtet, wird jedoch schnell klar, dass dem nicht so ist. Denn nach und nach zeigt sich, dass nicht nur die Jugendlichen Probleme haben, sondern auch die Betreuer gravierende psychische Defizite aufweisen. Nach und nach spitzt sich die Lage zu, bis es schließlich zur unvermeidbaren Katastrophe kommt...

Realität

Mit dem Stück „Das Arche-Noah-Projekt“ aus der Feder von Klaus-Peter Wolf und Michael Hoch, das am 24. November in der RüBühne Essen in Anwesenheit von Klaus-Peter Wolf seine Uraufführung feierte, wurde zum wiederholten Mal ein sozialkritisches Thema angeschnitten.
Zum einen spiegelt es die Realität wieder, in der sich zahlreiche Jugendliche in der heutigen Zeit befinden und zum anderen zeigt es auch eine gewisse Art der Machtloßigkeit, die solche Situationen mit sich ziehen und man deshalb zu solch drastischen Handlungsmitteln gezwungen wird. Auch spielerisch ist das Stück gut umgesetzt. Es wird gebrüllt und gestritten und auch erotische beziehungsweise homoerotische Szenen werden nicht gescheut.
Leider ist der Schluss nicht allzu überraschend, da man im Vorfeld bereits mit Filmen dieser Art in Berührung gekommen ist. Nichtsdestotrotz ist „Das Arche-Noah-Projekt“ ein Theaterstück, das man jemandem ans Herz legen kann und das sich lohnt sich anzuschauen. Schon alleine aus dem Grund, weil hier wieder schön zu sehen ist, dass man keine große Inszenierung braucht, um einen gelungenen Theaterabend zu garantieren.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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