Der Jecken neuer König

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„Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot“- können nun die Mitglieder der KG Hahnekopp lauthals singen. Denn am Wochenende fand die große Hahneschlacht in Frohnhausen statt und das Federvieh musste seinen Kopf lassen.

Natürlich ist diese Liedpassage nicht ganz zutreffend - längst wird von der KG Hahnekopp aus Tierschutzgründen kein lebender Hahn mehr in die Schlacht geschickt- aber es ist Karneval und auch die Redaktion des WEST ANZEIGERS ist zu Späßen aufgelegt.
In der heißen Phase der fünften Jahreszeit darf natürlich eines nicht fehlen: Die Hahneschlacht der KG Hahnekopp. Fester Bestandteil ist sie in der Karnevalssession, genauso wie die Karnevalsgesellschaft der Blaukittel auch, ist diese doch die älteste Karnevalsgesellschaft der Stadt.
Kein Wunder also, dass um die 200 Schaulustigen gekommen sind, um der Schlacht beizuwohnen.
Zehn Schergen sind angetreten, den Hahn zu erlegen und sich somit auf den Königsthron zu verhelfen. Unter viel Helau und Fanfaren begrüßt der erste Vorsitzende der KG Hahnekopp, Rüdiger Feuersenger die Menge und betont noch einmal: „Der Hahn ist zäh, denn seit letztem Jahr ist er aus Leder.“
Runde um Runde muss der Hahn überstehen, der Hals dehnt sich gefährlich. Dann ist Oliver Weiß, Präsident der KG Hahnekopp an der Reihe und drischt auf das Federvieh ein. Er und Ehrensenator Klaus Persch geben ihr Bestes, doch der Hals des Hahns will einfach nicht nachgeben. Erst nach den Liedern „Da simmer dabei...“ und „Hölle, Hölle, Hölle“ ist es soweit, der Hahn baumelt am seidenen Faden, die Menge reckt die Köpfe. Auf dem Bock hat bereits Ernst Möll platzgenommen und schon einige Schläge vollführt. Dann der alles entscheidende Schlag. Mit voller Kraft durchtrennt der Karnevalist den Hahnenhals und der Jubel bricht los. Klatschen der Zuschauer und Jubeln der Mitglieder der KG Hahnekopp ist weit über die Dächer von Frohnhausen zu hören.
Beglückwünscht vom alten Königspaar Markus I. und Stephanie I. sowie vom ersten Vorsitzenden Feuersenger, hat Ernst Möll der I. schnell eine Traube von Gratulanten um sich geschart.
Präsident Oliver Weiß kann es nicht lassen und spricht ins Mikro: „Meine Güte, jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen“ (wohl weil die Schlacht um die Königswürde gewonnen wurde, der Hahn somit nicht zu zäh konstruiert war).
Als seine Königin erwählt sich Ernst Möll Lebensgefährtin Elfi Gutsmann I.
Der frischgebackene König selber ist ein lustiger Zeitgenosse. „Ich bin eigentlich schon ein Gruftie“, meint er scherzhaft, aber dennoch wirkt er eher wie Ende 40. „Endlich hat es geklappt“, freut sich der König. Drei Schlachten mussten ins Land ziehen, bei der vierten hat er den Hahn zur Strecke gebracht, ein lang gehegter Traum geht für den Rentner in Erfüllung. „Vorher war ich zum Beispiel leider bei der Hahneschlacht krank und konnte mein Glück nicht versuchen, da freue ich mich jetzt besonders!“
Seit 1997 ist der König Mitglied der KG Hahnekopp und liebt ihn einfach, den Karneval. Bei der Frage nach seinen Hobbies muss er jedenfalls tierisch lachen und gibt dann unverblümt zu: „Ganz klar: Karneval. „Ich lebe den Karneval, das ist einfach das Richtige für mich.“
Die Feuerprobe hat der König gemeinsam mit seiner Königin jedenfalls schon geschafft. Direkt am Abend der Hahneschlacht gibt es bei der großen Krönungszeremonie die ersten Worte vor vollversammelter Dollendorfschenke- mit Bravur gemeistert!
Viele Termine stehen für das Königspärchen in den nächsten Tagen an. „Meine Königin Elfi ist ja auch Mitglied im Karnevalsverein in Mülheim. Da sind wir natürlich auch zu Besuch“, erklärt Möll. Wer den Zug besucht kann das Königspaar live erleben, auf dem Wagen der KG Hahnekopp versteht sich! Na dann: Helau!
Fotos: Renate Debus-Gohl

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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