‚‚Eine Tür zu einer neuen Welt’’

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‚‚Kinder und Bücher gehören zusammen’’, so die bekannte Kinderbuchautorin Ursel Scheffler. Sie rief die Aktion Büchertürme ins Leben, bei der es das Ziel war, die 48 Meter des Kirchturms der Apostelkirche ‚‚zu erlesen’’.
Es wurde von allen von den Kindern selbst gelesenen oder von Erwachsenen vorgelesenen Büchern der Buchrücken gemessen und alle Zentimeter miteinander addiert. Beteiligt waren acht Einrichtungen für Kinder in Frohnhausen: Die Cosmas und Damian Schule, die Gervinus- und die Herderschule, die Kindertageseinrichtung St. Antonius, Bärenhöhle, St. Elisabeth, Postreitweg und das Schwedenheim.
In der Zeit vom 29. November 2013 bis zum 1. Mai 2014 sind insgesamt 55,29 Meter erlesen worden – somit ist der Bücherturm in Frohnhausen über sein Ziel hinausgeschossen. Kürzlich war die Autorin zu Besuch im Pfarrsaal St. Antonius und las aus ihren Büchern vor und beantwortete die eine oder andere Frage der Kinder, die sie über den aufregenden Beruf der Kinderbuchautorin erfahren wollten.
‚‚Wie sind Sie Autorin geworden?’’, ‚‚Kann jeder ein Buch schreiben?’’, ‚‚Gehen alle Geschichten gut aus?’’ – diese und weitere Fragen wollten die Kinder beantwortet bekommen.
‚‚Es kommen oft Kinder die sich Anregungen holen. Vor allem wenn ich in kleinen Gruppen lese, dann gebe ich ihnen auch Ratschläge wie man mit dieser Karriere anfängt und was besonders zu beachten ist.’’, meinte Scheffler.
‚‚Es war mein Ziel, Kinder die nicht lesen, zum Lesen zu bringen. Und zwar dadurch, das lesen cool wird. Kinder sollten deshalb auch unbedingt Noten bekommen, weil ich finde, dass Kinder diesen Wettbewerb haben wollen und sich gerne mit anderen messen. Ich möchte ihnen vermitteln, dass lesen Spaß macht und Spannung bringt und welche Möglichkeiten es einem bietet.’’, behauptete die Autorin.
Die Basis der Karriere bildete ihr Literaturstudium, die Ideen brachten die drei Kinder, die sie schon früh bekommen hat. Somit waren Kinder und Bücher im Mittelpunkt von Schefflers Leben. Sie fühlte sich automatisch zur Kinderliteratur hingezogen, was sich in Deutschland damals im Jahre 1975 neu entwickelt hat. Die Kinderbuchautorin hat viel vorgelesen und viele Buchrezensionen gemacht und irgendwann hat sie begonnen selber Bücher zu schreiben.
Dabei wurden Bilderbücher von Ravensburger, Krimis von Schneider und ihre religiösen Bücher von Herder publiziert. Vor allem bei religiösen Büchern achtet Ursel Scheffler darauf, bestimmte Normen und Werte zwischen den Zeilen zu vermitteln, die der Autorin in der christlichen Erziehung beigebracht wurden.
In den letzten fünf Jahren lag ihr Hauptaugenmerk auf der Leseförderung, da durch die PISA-Studie bemerkbar wurde, dass Kinder immer schlechter gelesen und geschrieben haben.
‚‚So bin ich dann auf die Idee mit dem Bücherturm gekommen, weil ich denke dass die Kinder zu bequem geworden sind. Im Wettbewerb jedoch würden sie mehr machen.’’, sagte die Kinderbuchautorin.
Im Laufe der Zeit bat sie Kinder aus dem Publikum auf die Bühne zu gehen und einige Abschnitte aus ihrem Buch zu lesen. Erst wurden deutsche Abschnitte gelesen, dann englische und schließlich konnten ausländische Kinder in ihrer Muttersprache vorlesen. So kam zum Beispiel ein türkisches Mädchen auf die Bühne und las eine Seite auf Türkisch.
Kinder- und Jugendbeauftragte Lydia Sommer äußerte sich positiv über Ursel Scheffler:
‚‚Frau Scheffler wird sehr gerne von allen Kindern angenommen. Besonders gefällt mir, dass Kinder und Erwachsene auf derselben Augenhöhe sind und problemlos miteinander kommunizieren können. Ausländische und Deutsche Kinder finden sich in den Büchern wieder. Hier sind mehrere Nationalitäten vertreten, die sich wohl fühlen ihre Kultur zu präsentieren.’’
‚‚Ich plane eine Brücke zwischen verschiedenen Sprachen und Religionen zu bringen, damit sich jedes Kind in seiner Muttersprache und seiner Religion wohlfühlt. Wenn man ein Buch öffnet, öffnet man eine Tür, die zu einer neuen Welt führt. Hörbücher sind dazu da, dass Kinder die eine andere Muttersprache haben, ganze deutsche Sätze hören, damit ihnen der Umgang mit der deutschen Sprache leichter fällt.’’, erläutert die Schriftstellerin.
Am Ende der Autorenlesung überreichte Scheffler jedem Schüler und jeder Schülerin eine Autogrammkarte und Bücher wurden verschenkt.
‚‚Ich finde sie total toll! Ich habe sehr viel gelernt und fand es sehr spannend. Das hat mich überzeugt auch Autorin zu werden!’’, teilte eine Schülerin nach der Veranstaltung mit.

Fotos: Kurbani

Autor:

Nadima Kurbani aus Essen-Borbeck

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