"Jede Frau hat eine Geschichte"- Als Engagierte Literatur

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Jede Geschichte und jedes Gedicht der Frauen hatte etwas sehr Besondere

Schreibaufruf

"Jede Frau hat eine Geschichte"

Durch die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA wurde unter dem Titel „Jede Frau hat eine Geschichte“ Frauen zum zweiten Mal zum Schreiben von Gedichte und Kurzgeschichten aufgerufen.

Die meisten von Frauen handelnde Erzählungen und Romane in der Literatur wurden aus patriarchaler Perspektive und von Männern geschrieben. Selbst in literarischen Romanen, die durch die Inspiration von Frauen entstanden sind, ist jedes Wort, das über die Frau geschrieben wird, ein Werk dieses patriarchalen Systems, in dem sie lebt. Hinzu kommt, dass die Anzahl der von Frauen geschriebenen Werke sehr gering ist.

Vor diesem Hintergrund ist es für uns selbstverständlich und dringend notwendig, dass wir die Stellung von Frauen auf die Literatur stärken und den Aufbau von außergewöhnlichen und kraftvollen Schriftstellerinnen im Sinne einer Frauenliteratur ermöglichen. Deshalb haben wir uns dieser Aufgabe gewidmet.

Die Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. hat zwischen dem 25. November 2012, dem Gedenktag zum Kampf und zur Solidarität gegen die Gewalt an Frauen, und dem 8. März 2013, dem Internationalen Frauentag, den Aufruf „Jede Frau hat eine Geschichte“ zum Schreiben von Gedichte und Kurzgeschichten veranstaltet. Anlass dazu ist die Überzeugung, dass jede Frau eine Geschichte hat, die darauf wartet, aufgeschrieben zu werden.

Ziel dieses Aufrufs war es, Frauen sowohl zum Schreiben zu ermutigen, als auch die Geschichte einer jeden Frau, die sie aus ihrem Leben erzählt, eine Bedeutung hat und diese so an andere Frauen weitertragen kann. Denn wir wissen, dass die in dieser patriarchalen Welt lebenden Frauen, ihre Tragödie noch gar nicht zum Ausdruck gebracht haben. Es ist uns bekannt, dass sie ihre Trauer, ihre Freude und ihre Träume noch nicht verschriftlicht haben. Als Frauenbegegnungsstätte UTAMARA wollten wir mit diesem Aufruf erreichen, dass Frauen, das, was sie nicht laut aussprechen können, in Schriften miteinander teilen. Und unser wichtigstes Ziel ist es, dabei zu unterstützen, dass Frauen die Dokumentation ihrer eigenen Lebensgeschichte übernehmen.

Durch die Geschichten ist es möglich, sich über die gegen Frauen gerichtete Gewalt und deren Widerstand dagegen bewusst zu werden. Auch werden durch die Geschichten unterschiedliche Erlebnisse aufgedeckt und bekannt. Die Tatsache, dass man die Geschichten aus den geschriebenen Zeilen von Frauen in sich aufnehmen kann und dass damit ein Schritt in die Niederschreibung der ungeschriebenen Frauengeschichte gemacht worden ist, trifft unser Ziel der Veranstaltung.

Dieser erste Aufruf „Jede Frau hat eine Geschichte“ für Gedichte und Kurzgeschichte von Frauen war anfänglich als Wettbewerb geplant. Später hat sich jedoch herauskristallisiert, dass Frauen niemals ihr Leben, ihre Tragödien und ihre Träume gegeneinander wetteifern lassen werden. Unsere Veranstaltungsform hat somit weit von dem Gedanken eines Wettbewerbs entfernt. Aus diesem Grund wurde jede uns zugesandte Geschichte, jedes Gedicht also jeder Versuch, etwas zu schreiben, als ein für sich verewigter Wert betrachtet und ist in unseren Augen jeweils einen ersten Platz wert.

Gemäß den der Veranstaltung zugrundeliegenden Teilnahmebedingungen haben uns 20 kurdische, 20 türkische und 37 deutsche Werke erreicht. Für jede Sprache haben wir eine gesonderte Jury zusammengestellt, um die Werke einzeln zu begutachten. Mit den Zusendungen erhielten wir sowohl von Professionellen als auch von Laien geschriebene Werke.

In jedem Absatz der Werke, welche begutachtet wurden; in jedem Satz, in jedem Vers konnten wir jeweils sehr eine außergewöhnliche Art der Fragestellung, einer Suche, einer Verinnerlichung, des Kampf Frau zu sein, eines Seelenzustandes, einer Gefühlswelle erkennen.

Einige der begutachteten Werke haben wir aufgrund einer frauenfeindlichen Schreibweise ausgeschlossen. Ein weiteres Manuskript, das nicht mit aufgenommen wurde, war eine bereits veröffentlichte Geschichte.

Unser erster Aufruf „Jede Frau hat eine Geschichte“ hatte das Ziel, das Frauen ihre eigenen Gedichte und Geschichten erschaffen und dass diese Literatur in die Gesellschaft getragen wird. Deswegen kündigen wir hiermit an, dass alle uns zugesandten Werke in Kürze unter dem Titel „Jede Frau hat eine Geschichte“ für ein Buch vorbereitet, und somit an alle Frauen und die Welt weitergetragen werden.

Zudem werden alle Teilnehmerinnen ein solches Buch und weitere Geschenke erhalten.

Wir danken allen Teilnehmerinnen für Ihre Sensibilität und ihre Aufrichtigkeit.

http://www.youtube.com/watch?v=7n6yI47nHT8

Autor:

Constance Clarisse Akouala aus Essen-West

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