Kloß im Hals beim Frohnhauser Bürgerfrühstück
Brandheißer Zündstoff

Auch bei heißen Themen darf gelacht werden - wie hier beim Bürgerfrühstück mit Gastrednerin Doris Eisenmenger, Stellv. Bezirksbürgermeisterin, 4. v. li.; jeder ist willkommen im Lüttringhaus,  Eintritt frei. | Foto: Schattberg
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  • Auch bei heißen Themen darf gelacht werden - wie hier beim Bürgerfrühstück mit Gastrednerin Doris Eisenmenger, Stellv. Bezirksbürgermeisterin, 4. v. li.; jeder ist willkommen im Lüttringhaus, Eintritt frei.
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Das monatliche Bürgerfrühstück – letztes vor den Ferien - bei Emma und Wir, Gervinusstraße 6, erhitzte die Besuchergemüter stark, denn Organisator Olaf Jasser traf mit Gast Doris Eisenmenger, Stellv. Bezirksbürgermeisterin - einen Volltreffer.
Die scheute nicht zwei heiße Eisen anzupacken, die im Grunde fast jeder seit Jahren kennt. Und spürt. First Thema: Schon vor Jahren äußerte die Schulleiterin der Gesamtschule Bockmühle gegenüber dem West Anzeiger die Ungleichheit der Schülerverteilung mit Migrationshintergrund auf Stadtteile. Doch Änderung? Mitnichten...

Beim monatlichen sonntäglichen Treffen sprach Doris Eisenmenger Klartext - belegt mit Fakten. "Im Essener Süden sind vorherrschend Klassenstärken von 18-25 Kinder – je südlicher, je weniger- mit 0-15 % Migrationshintergrund." Dagegen ächzt der Essener Westen und Norden mit Klassenstärken von 28 Kindern – mit teilweise 90 % Migrationshintergrund! Beispiel Bodelschwinghschule, Essen-Altendorf; wir berichteten.

Anwesende bestätigten das Ungleichverhältnis so Eltern der Gervinusgrundschule, Isabell Berendes und Evlyn Szallies.Vorschlag von Eisenmenger: „Eine Schüler-Mischung. Die dann mit Schulbussen in die Schulen gefahren werden. Somit würde eine Gleichheit hergestellt. Das erleichtert das Zusammenleben, gegenseitig Akzeptanz auf Augenhöhe und den Respekt. Kinder lernen voneinander, schließlich leben sie miteinander.“
Unterm Rechen-Strich. Das Lehrpersonal würde somit fairer behandelt. Denn selbst ein Grundschüler kann die Frage schnell beantworten: Wer muss bei gleicher Besoldung mehr leisten: Lehrer im Süden oder Norden – da gibt’s viele Grundschüler - die in der ersten Klasse noch kein Deutsch sprechen. Kinder, die vorher nicht im Kindergarten waren...

Zustimmung von Karin Nagels, die nahe der Gervinus-Grundschule wohnt, auch den täglichen Karavan-Fuhrpark bemängelt, statt die Schul-Kinder zu Fuß zu begleiten.

Zündstoff - Kindergeld
Vorschlag der Stellv. Bezirksbürgermeisterin: Eine Erhöhung, dann aber nur zu 50 % an die Familien auszuzahlen. Der Rest des Geldes könnte ausschließlich zweckgebunden für die Kinder in Grundschulen und Kitas eingesetzt werden – für Bildung, Mahlzeiten, Ausflüge, Kultur, Musikinstrumente, Bücher und Tagesbetreuung, um so den Lütten aus bildungsfernen und Problemfamilien mehr zu ermöglichen.
Karin Nagels beipflichtend: „Es heißt ja Schulpflicht; und da soll die Kommune für sorgen, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen werden – wird es den Eltern voll zugestellt, ist es oft futsch für falsche Ernährung, keine Freizeitplanung...“
Fortsetzung Bürgerfrühstück im September
Erstmalig beim Bürgerfrühstück waren dabei Ilona und Siegfried Gabriel. „Aber nicht zum letzten Mal! Es ist höchst interessant, wie man mit schulpolitischen Themen umgehen könnte. Auch Umweltsachen wurden kurz erläutert, dass – was vor Jahren angeregt, geplant wurde, von der Industrie nicht weiter verfolgt, ausgeführt wurde.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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