ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – FREIE WÄHLER bemängelt Zustand der U-Bahn-Anlagen im Essener Norden

ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – FREIE WÄHLER bemängelt Zustand der
U-Bahn-Anlagen im Essener Norden
Auch beim ÖPNV scheint es in Essen ein Nord-Süd-Gefälle zu geben
Die Fraktionsversammlung des EBB-FW hat gestern einen Antrag an den Bau- und Verkehrsausschuss verabschiedet, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll, die Sanierung, Funktionsfähigkeit und optische Gestaltung der Rolltreppen und Fahrstuhlanlagen an der U-Bahn-Station Bahnhof Altenessen sowie an der gesamten Nordstrecke gemeinsam mit der Ruhrbahn zeitnah und zügig voranzutreiben.
Obwohl die Bezirksvertretung V die Fachverwaltung bereits am 22.01.2019 gebeten hat, den Austausch der Rolltreppen und die Instandsetzung bzw. Erneuerung des Aufzuges an der U-Bahn-Haltestelle Bahnhof Altenessen zeitnah in Angriff zu nehmen, sind die überalterten Fahrtreppen weiterhin oft nicht funktionsfähig, kritisiert Friedel Frentrop, EBB-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung V. diesen mangelhaften Zustand. Außerdem stelle die Fahrstuhlanlage seit Jahren einen optischen Schandfleck dar, lautet Frentrops weiterer Kritikpunkt.
Sichtlich verärgert zeigt sich Frentrop auch über die Reaktion der Ruhrbahn, die am 11.02.2019 mitgeteilt habe, dass eine der sechs Fahrtreppen bereits seit über zwei Jahren abgeschaltet und die notwendige kostenintensive Instandsetzung vom Eigentümer Stadt Essen derzeit nicht gewollt sei.
Die übrigen Fahrtreppen, so die weitere Aussage der Ruhrbahn, fallen aufgrund ihres Alters und der abgängigen Technik häufig aus. Die notwendigen Instandsetzungen seien teilweise sehr schwierig und zeitintensiv. Ab Ende März beginne die Erneuerung der Fahrtreppen. Drei Anlagen sollten nach Auskunft der Ruhrbahn noch in 2019 ausgetauscht werden, die übrigen in 2020.
Diese Aussagen können insgesamt in keiner Weise zufriedenstellen und stehen im krassen Widerspruch zu dem auch in Essen gesamtpolitisch gewollten Ziel, eine Verkehrswende herbeizuführen, ergänzt EBB-Ausschuss-Sprecher Joachim Kluft die kritischen Anmerkungen seines Kollegen.
Dass es am Nachmittag des 28. Februar 2020 ausgerechnet an den U-Bahn-Haltestellen Bahnhof Altenessen und Karlsplatz zu einem Totalausfall sämtlicher Fahrtreppen und Aufzüge gekommen sei, lasse auch beim Essener ÖPNV ein Nord-Süd-Gefälle vermuten.
In ihrer Mobilität beeinträchtigte Fahrgäste, hierzu zählen insbesondere Rollstuhlfahrer, waren nicht in der Lage, die U-Bahn ohne fremde Hilfe zu verlassen. Wenngleich technische Pannen nicht gänzlich zu verhindern sind, sollten Vorfälle dieser Art die absolute Ausnahme bleiben. Im vorliegenden Fall scheinen sie eher die Regel zu sein. Deshalb schlage das EBB-FW vor, die Funktionsfähigkeit sämtlicher Essener U-Bahn-Anlagen zu überprüfen und den Sanierungsbedarf zu ermitteln.
Das generelle Ziel, mehr Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung des ÖPNV zu bewegen, erfordert auch ein entsprechend attraktives Nahverkehrsangebot, sowohl in punkto Fahrzeuge wie auch in Bezug auf eine funktionsfähige Verkehrsinfrastruktur. Zumindest nach den aktuellen Eindrücken an den U-Bahn-Stationen Bahnhof Altenessen und Karlsplatz scheint zumindest hier noch erheblicher Nachhol- bzw. Verbesserungsbedarf vorhanden zu sein.
„Dies gegenüber der Öffentlichkeit und den Fahrgästen mit den teilweise sehr schwierigen und zeitintensiven Instandsetzungsarbeiten zu begründen, klingt wie blanker Hohn“, spart Joachim Kluft nicht mit weiterer Kritik. Dass der mehr oder weniger regelmäßige Ausfall der Fahrtreppen sowohl seitens des Eigentümers und gesetzlichen ÖPNV-Aufgabenträgers Stadt Essen als auch vom internen Betreiber Ruhrbahn GmbH billigend in Kauf genommen werde, sei alles andere als akzeptabel und ausdrücklich zu missbilligen.

Autor:

André Fabritz aus Essen-West

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