Und was kommt danach...
Untergang einer "Heimat"
Bum! Bum! Bum! Menschen werden durch den Rhythmus angezogen. Wie im Herzschlagtakt knallt der Bagger mit der Zange gegen die Hausrückwand. Steine fliegen. Doch um Beton mit Moniereisen auseinander zu fusseln, rüttelt der Fahrer den widerborstigen klobigen Klotz mehrmals gegen Steinhaufen. Fasziniert schaut Dorothea Sdun zu. Tja, es war einmal das Seniorenzentrum Möserstraße... Schade. Wir berichteten bereits zur Demontage von Asbestzementprodukten - mit Stellungnahme vom Bauherrn - siehe
www.lokalkompass.de/essen-west/c-politik/vermummte-maenner-beunruhigen-anwohner_a1081101
Die Frohnhauserin schüttelt den Kopf. „Es entsprach nicht mehr den gesetzlichen Erfordernissen. Meine Mutter wohnte in dem Heim; zusammen mit einer netten Mitbewohnerin auf einem Zimmer. Umzug folgte in das Übergangsheim Töpferstraße. Beide sind zufrieden. Wohnen wieder zusammen in einem Zimmer. Bis zum Neubau.“
Auch Hildegard Ufer staunt, wie der Baggerfahrer das Holzdach in filigraner Feinarbeit abreißt. Sofort sortiert: Holz, Steine, Beton, Moniereisen...Schade um das Gebäude? „Was sein muss – muss sein. Zeiten ändern sich.“ Sie erinnert: „Als 1983 das Heim eröffnet wurde, war der Andrang stark. Ab 70 Jährige wurden Leute aufgenommen. Heute kommen auch Jüngere rein - aber keiner ohne Pflegestufe!“
Wann wird das neue Seniorenzentrum gebaut?
Das dauert mit dem Abbruch - wie lange wohl, wurden wir gefragt. Wir hakten nach bei Peter Lammsfuß, Architekt. Er ist sehr zuversichtlich, dass der Block Möserstraße sowie zwei Häuser Onckensstraße bis Ende Juni platt sind. "Danach beginnt sofort der Neubau. Mit einem anderen Eingang; nicht mehr Möserstraße sondern Onckenstraße. Sehr günstig; da Bus- und Straßenbahnhaltestellen quasi vor der Tür liegen.“
Das Interesse ist jetzt schon riesig...
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.