Das Leben verlängern mit Bakterien

Nach Entschlüsselung des menschlichen Erbguts wagt sich die Gentechnik an neue Ziele. Gene gehören uns aber nicht nur allein. Das meiste genetische Material in unserem Körper stammt nämlich von Mitbewohnern, den Mikroorganismen oder Bakterien, die sich bei uns meistens friedlich, zum Beispiel in unserem Darm angesiedelt haben, wo sie sich nicht nur als Helfer bei der Verdauung nützlich machen, sondern auch das Abwehrsystem effektiv unterstützen.

Nach wie vor ist das Ziel der Forschung , das Leben zu verlängern und Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt und Demenz zu bekämpfen. Aber jetzt in kombinierter Erforschung von Erbgut (Genom), Bakterienbesatz (Mikrobiom) und dessen Stoffwechselprodukte (Metabolom). Während die Entschlüssung des Erbgutes bereits Daten über mögliche Krankheitsrisiken und die Lebensdauer eines Menschen liefern kann, bedürfen die Bakterien und deren Stoffwechselprodukte immer noch mehr intensiver Forschungsarbeit, zumal sie eben auch individuell abhängig sind von der Ernährung, Umwelteinflüssen und Lebensstil.

Die Bakterienstämme der Darmflora ändern sich bei Änderung der Ernährung und bei Krankheiten. Entsprechend ändern sich auch deren Stoffwechselprodukte. Auch dürfte der Alterungsprozess stark davon beeinflusst werden. Aus diesem Grund geht die forschende Industrie daran, auch die Stoffwechselprodukte unserer Bakterien und deren biochemische Zusammensetzung zu analysieren. Vielleicht läßt sich ja auf diesem Weg über kurz oder lang die Lebensdauer eines Individuums nur anhand von Stoffwechselprodukten (Metaboliten) vorauszusagen. Es gibt eben nicht nur ein biologisches, sondern auch ein biochemisches Alter! Und das kann natürlich durch geeignete Korrekturen verbessert und bestensfalls sogar verlängert werden. Schauen wir mal!

Autor:

Dr. Helmut Förster aus Essen-West

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