Fastenpilgern: Rutschige Angelegenheit

Das obligatorische Startfoto vor der vierten Etappe: 61 Pilger und drei Hunde machen sich auf den Weg nach Hattingen. Foto: Thomas Steinig
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Morast macht den Fastenpilgern aus dem Essener Westen den Weg schwer.

Mit schwerem Geläuf hatten die Fastenpilger, die an den Sonntagen der Passionszeit von Menden nach Essen-Werden unterwegs sind, am vergangenen Sonntag auf dem Teilstück zwischen Witten und Hattingen zu kämpfen: Der dauernde Regen der letzten Tage hatte einige Passagen des Ruhrhöhenwegs in schlammige, morastige Wegstücke verwandelt, die die Pilger ein ums andere Mal ins Rutschen brachten.

Da blickte manch einer sehnsuchtsvoll in den Himmel, wo die ersten Wildgänse mit lautem Geschnatter aus ihren Winterquartieren zurückkehrten. „Die haben es offensichtlich einfacher, voran zu kommen“, lachte Hubert Röser von der DJK Altendorf 09, dem Essener Breitensportverein, der gemeinsam mit der St.-Jakobus-Bruderschaft in Düsseldorf zum inzwischen fünften Mal den spirituellen Wandergang organisiert.

Bei dem morgendlichen Gottesdienst, den der Geistliche Beirat des Vereins, Gerd Belker, in der Wittener Franziskuskirche hielt, waren die Pilger dagegen noch „ordentlich und adrett“. Doch das änderte sich rasch, als Barbara Hascher und Ulrike Winkels die 61 Pilger und drei begleitenden Hunde in das erste Walstück führten. „Unsere Dackel brauchen heute Abend eine gründliche ‚Unterbodenwäsche’“, schwante Susanne Steinig aus Altendorf, als sie ihre beiden Vierbeiner während der erste Pause genauer unter die Lupe nahm.

Herrliche Waldpassagen

Die Enge der herrlichen Waldpassagen führte an diesem Sonntag fast zwangsläufig dazu, dass nicht so viele Gespräche geführt wurden wie bei den vorigen Etappen: Wie auf einer langen Perlenschnur aufgereiht zogen die Pilger im Gänsemarsch hintereinander durch den Wald, genossen schweigend den wärmenden Sonnenschein und dachten über die „Seligpreisung derer, die nach Gerechtigkeit dürsten“ nach.
„Die Verbindung der spirituellen Impulse mit der Bewegung des Gehens, die teilweise durchaus anstrengend ist, macht wohl den besonderen Reiz der Aktion aus“, meint Hubert Röser zum Erfolgsrezept der Aktion „Fastenpilgern“, die Sonntag für Sonntag zwischen 60 und 80 Menschen unterschiedlichen Alters dazu bewegt, die wohlig warmen vier Wände der eigenen Wohnung zu verlassen und sich auf den Weg zu machen. „Das kostet bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schon ein wenig Überwindung, auf der anderen Seite ist das Gemeinschaftserlebnis natürlich eine tolle Sache!“

Ausblick

Am kommenden Sonntag, 13. März, steht die vorletzte Etappe des diesjährigen Fastenpilgerns auf dem Programm: Nach einem Gottesdienst in Hattingen (St. Peter und Paul, Bahnhofstraße 13, 45255 Hattingen), der um 9.30 Uhr beginnt, machen sich die Pilger auf den Weg und betreten nach einiger Zeit wieder Essener Boden. Der Abschluss des Tages, der sich inhaltlich mit der „Seligpreisung der Barmherzigen“ beschäftigt, ist in der Steelenser Kirche St. Laurentius. Die Strecke ist knapp 20 Kilometer lang und wunderbar zu gehen.
Wer mitgehen möchte, kommt am Sonntag um 8.20 Uhr zum Info-Punkt im Essener Hauptbahnhof. Die S-Bahn nach Hattingen fährt um 8.36 Uhr von Gleis 10. Für Fragen steht Hubert Röser (0157/85715800 oder roeser@altendorf09.de) zur Verfügung. Teilnehmer aus Altendorf, Borbeck und Schönebeck fahren bereits um 8.14 Uhr ab Bahnhof Borbeck-Süd.
Kosten sind mit dem Fastenpilgern nicht verbunden . nur für die eigene Verpflegung und die Fahrtkosten hat jeder selbst zu sorgen. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen Pilgerpass. Weitere Infos: www.altendorf09.de.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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